Angespornt von einer herben Enttäuschung aus dem Vorjahr wurde die Saison 2012/13 letztendlich zur erfolgreichsten in der Geschichte des FC Bayern. Nach jahrelangem Anrennen holte sich die goldene Generation, wie die Spieler um Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm oft genannt wurden, endlich den verdienten Lohn: den Triumph in der Champions League und zur Krönung das Triple 2013.
Volle Power ab dem ersten Training
Schon in der Vorbereitung auf diese Spielzeit war den Bayern anzumerken, dass sie das vergangene Jahr schnell wettmachen wollten. Die Niederlage im Champions-League-Endspiel 2012, dem Finale dahoam, war die größte Motivation für Mannschaft. Hochkonzentriert und mit großem Willen ging es zur Sache. „Wir hatten den riesigen Drang, unbedingt die beste Mannschaft Europas sein zu wollen. Das hat man bereits im ersten Training der neuen Saison gemerkt“, erinnert sich Schweinsteiger im Gespräch mit „51“ zurück.
Start-Ziel-Sieg in der Bundesliga
In der Bundesliga war die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes durch nichts zu stoppen. Ab dem ersten Spieltag, einem 3:0-Auswärtssieg bei Greuther Fürth, standen die Bayern auf Rang eins. Dieser Platz wurde nicht mehr abgegeben und der Rekordmeister sicherte sich mit sagenhaften 91 Punkten – die beste jemals gespielte Saison – den Titel vor Borussia Dortmund (66).
Rekord-Offensive
Die Bayern begeisterten die Fans mit schnellem und spektakulärem Offensivfußball. Dazu stand die Mannschaft auch defensiv kompakt und ließ kaum etwas zu. Der beste Beleg dafür ist das Liga-Torverhältnis von 98:18 – die Differenz von +80 wurde so ebenfalls noch nie in der Historie der Bundesliga erreicht.
Glanzstunde gegen Barcelona
Doch die Bayern spielten nicht nur national groß auf. Nach dem Gruppensieg (FC Valencia, Bate Borissow und OSC Lille) wurden in den ersten K.o-Runden der Champions League der FC Arsenal (3:1, 0:2) und Juventus Turin (2:0, 2:0) ausgeschaltet. Im Halbfinale folgte dann der beeindruckende Auftritt gegen den FC Barcelona. Im Hinspiel vor eigener Kulisse legten die Münchner das vielleicht beste Spiel der Saison hin und schlugen die Katalanen um Superstar Lionel Messi mit 4:0. Mit einem ebenso starken Auftritt und dem daraus resultierenden 3:0-Auswärtssieg im Rückspiel wurde der Final-Einzug letztendlich klar gemacht.
Mit breiter Brust in Wembley
Im Endspiel im legendären Londoner Wembley-Stadion ging es gegen den nationalen Dauerrivalen Borussia Dortmund. „Als ich an diesem Tag aufgewacht bin, hatte ich sofort den Gedanken: Heute holen wir das Ding!“, weiß Schweinsteiger noch heute. Nach anfänglichen Problemen übernahmen die Bayern ab Mitte der ersten Halbzeit die Spielkontrolle und gingen durch Mario Mandžukić (60.) in Führung. Der FCB agierte mit breiter Brust „und obwohl kurz darauf Ilkay Gündogan (67., Anm. d. Red.) per Elfmeter ausglich, hatte ich nie den Gedanken, dass es wieder schiefgehen konnte“, meint Schweinsteiger.
🎵Der Arjen hat's gemacht🎵
Es dauerte jedoch bis zur 89. Minute, ehe Arjen Robben den Ball „mit geschätzten drei km/h“ (Schweinsteiger) zum 2:1-Siegtreffer ins Tor schoss und die Bayern erlöste. Nach zwei verlorenen Endspielen 2010 und 2012 war es im dritten Anlauf endlich geschafft und der Henkelpott ging nach München. Die Bayern waren die Könige von Europa und setzten eine Woche später sogar noch einen drauf.
Dieses Tor werden die Bayern nie vergessen. Arjen Robben spitzelt die Kugel vorbei an Roman Weidenfeller zum 2:1-Siegtreffer:
Triple und Weltpokal
Im Finale des DFB-Pokals schlugen Schweinsteiger & Co. den VfB Stuttgart mit 3:2 – das erste Triple der Vereinsgeschichte war perfekt. Die Bayern galten völlig zu Recht als beste Mannschaft Europas und untermauerten diesen Anspruch mit dem Gewinn des UEFA Supercups Ende August sogar noch. Vier Monate später folgte der Titel bei der Klub-WM. Es war der fünfte Titel im Jahr 2013 – dem erfolgreichsten in der 120-jährigen Geschichte des FC Bayern.
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