0:2-Rückstand, der Ausgleich in der Nachspielzeit und eine Party in der Verlängerung – auf den Tag genau heute vor vier Jahren lieferte der FC Bayern ein absolutes Musterbeispiel der Willensstärke. Es war ein Beleg für den niemals endenden Kampfgeist und die „Weiter, immer weiter“-Mentalität des deutschen Rekordmeisters.
Am 16. März 2016 kämpfte sich der FCB gegen ein stark aufspielendes Juventus Turin im Achtelfinale der Champions League eindrucksvoll zurück und drehte die Partie in der Verlängerung. Karl-Heinz Rummenigge brachte mit der Aussage „Das sind Herzfrequenzspiele“ das auf den Punkt, was jeder Fan an diesem Tag am eigenen Leibe erlebte.
📸 Der emotionale Abend gegen Turin in Bildern:
Starker Auftritt im Hinspiel
Dabei ging München mit keiner schlechten Ausgangslage in die Partie: Im Hinspiel gab es auswärts ein 2:2-Remis, wobei hier seitens des FCB eine 2:0-Führung verspielt wurde. Beim Rückspiel sollte es dafür genau andersherum laufen. Zu Beginn sah es ganz so aus, als würden die Italiener in der ausverkauften Allianz Arena den perfekten Abend erleben, von Bayern-Party war keine Spur.
Gute Ausgangslage schnell verspielt
Paul Pogba brachte Turin bereits nach fünf Minuten in Führung. Juan Cuadrado erhöhte in der 28. Spielminute auf 2:0 für die Gäste. „Wir wussten, dass es bei einem dritten Gegentor aus gewesen wäre", war sich Kapitän Philipp Lahm bewusst. Doch Manuel Neuer sorgte mit einigen Glanzparaden dafür, dass es beim 0:2-Rückstand blieb.
Ex-Turiner als Schlüssel
In der zweiten Hälfte zeigten die Bayern dann ein ganz anderes Gesicht. „Da hat man gesehen, zu welchem Fußball wir fähig sind“, meinte Neuer hinterher. Angeführt von Mittelfeldmotor und Ex-Juve-Spieler Arturo Vidal kämpften sich die Münchner Stück für Stück wieder in die Partie. Zudem bewies Trainer Pep Guardiola ein gutes Händchen bei den Einwechslungen. Ausgerechnet Kingsley Coman, der vor der Saison von Turin nach München gewechselt war, wurde als Joker zu einer der prägendsten Figuren an diesem Abend.
Lewandowski lässt den Knoten platzen
In der 73. Minute war es endlich soweit und Robert Lewandowski erzielte den Anschlusstreffer für die Bayern – spätestens da wusste jeder, dass der fünfmalige Champions-League-Sieger zu keinem Zeitpunkt ans Aufgeben dachte. Es folgte ein wahres Offensivfeuerwerk der Heimelf, aber die Fans mussten bis zum Ende zittern. Es lief bereits die Nachspielzeit, als Coman mit einer perfekten Flanke Thomas Müller im Strafraum fand. Dieser köpfte den Ball unhaltbar für Gianluigi Buffon ins Tor und brachte die Arena zum Beben. 2:2, in letzter Sekunde retteten sich die Bayern in die Verlängerung.
Guardiolas Wechsel gingen auf
Mit dem Ausgleich wollte sich der FCB aber nicht zufriedengeben. Die Bayern spielten voll auf Sieg. Und Guardiola bewies abermals den richtigen Riecher, was die Einwechslungen anging. Er brachte Thiago ins Spiel ‑ und genau dieser sollte die Entscheidung bringen. In einer wunderschönen Doppelpass-Kombination mit Müller spielte sich der Spanier den Weg frei und netzte in der 108. Spielminute zur 3:2-Führung des FC Bayern ein. Ekstase pur bei Spielern und Fans.
Coman mit traumhaftem Schlusspunkt
Nur zwei Minuten später sorgte Coman mit einem traumhaft vollendeten Konter für das 4:2 und somit den Schlusspunkt der Partie. Juve konnte nicht mehr herankommen und München erlebte eine denkwürdige Fußball-Feier oder wie es Lahm ausdrückte: „Ein unglaublicher Abend!“
Die Video-Highlights
Für alle, die das Spiel noch einmal erleben wollen, gibt es hier die ausführlichen Highlights der magischen Nacht gegen Juventus:
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