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Ein Tag im Leben von Esports-Profi Miguel Mestre

Esports-Profi mag für einige noch eine fremde Vorstellungen sein. Wie läuft der Alltag als professioneller "Gamer" eigentlich ab? Wird da von morgens bis abends einfach nur gezockt? Miguel Mestre, einer der FCB-Profis für die Fußballsimulation eFootball PES 2020, hat es uns gezeigt. Der Spanier hat für Euch einen seiner aktuellen Tage in seiner Heimat in Valencia zusammengefasst - natürlich haben sich auch seine Routinen aufgrund der Coronakrise etwas verändert.

8 Uhr Der Wecker klingelt und ein neuer Tag geht los. Ich gehe erstmal duschen. Das hilft mir, wach zu werden und einen klaren Überblick über den Tag zu bekommen.

8.40 Uhr Frühstückszeit: Jetzt gilt es, Energie für den kompletten Tag zu sammeln. Deshalb versuche ich, ein möglich nahrhaftes Frühstück zu mir zu nehmen. Meistens mache ich mir Cerealien und noch ein Marmeladenbrot. Ab und zu presse ich mir auch einen Orangensaft. Hier in Valencia und der Umgebung haben wir nämlich fantastische Orangen. Zu besonderen Anlässen gibt es auch mal Eier und Speck. Neben dem Frühstück kann ich auch meine Social Media Seiten abchecken, was dort so vor sich geht. Teilweise bekomme ich Fragen zu meinen Streams oder die Leute wünschen sich PES-Tipps. Das macht mir auch Spaß, ich würde mich selbst als großen Social-Media-Fan bezeichnen.

9.20 Uhr Am Vormittag steht die Uni im Vordergrund. Die nächsten zwei Stunden lerne ich für mein Englisch-Studium. Neben den üblichen Speaking- und Grammatik-Übungen steht derzeit auch englische Literatur aus dem 19. Jahrhundert auf dem Plan. Die ist natürlich nicht ganz einfach.

11.20 Uhr Zeit für eine Pause. Ich versuche 20 Minuten lang auf irgendeine Weise den Kopf von der Uni etwas freizubekommen. Ich checke das Handy, hole mir einen Snack und fülle meine FCB-Trinkflasche auf, die ich immer dabei habe.

11.40 Uhr Weiter geht es mit dem Studium… Es ist sehr wichtig, dass ich meinen Lern- und Zeitplan genau einhalte. Am Nachmittag steht nämlich dann endlich Esports an. Wenn ich also mit dem Lernen nicht fertig werde, leiden meine Noten darunter.

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Mestre liebt es zu essen - besonders gerne bereitet er sich regionale Spezialitäten zu.

13.30 Uhr Endlich! Fertig gelernt für heute. Jetzt brauche ich erst einmal eine Stärkung. Ich bemühe mich immer gesund und vielfältig zu kochen. Ich bin aus Valencia: Da ist es klar, dass Paella mein Lieblingsessen ist. Die gibt es aber nur daheim bei den Eltern oder mal im Restaurant. Heute mache ich mir Crêpes mit Shrimps in Zwiebelsauce.

15 Uhr Um die Zeit fange ich dann für gewöhnlich mit meinem Training an der Konsole an. Je nach Tag und aktueller Situation kann das natürlich variieren. Aktuell könnt ihr mir dabei auch zuschauen, denn zwischen 15:30 Uhr und 17 Uhr streame ich im Internet. Normalerweise trainieren wir da schon mit der Mannschaft, aber durch die Liga-Unterbrechung verschiebt sich das derzeit etwas. Die Zeit nutze ich also zum Streamen. Dabei mache ich Online-Spiele gegen beliebige Gegner. Ab und zu fordern mich auch andere Streamer heraus oder ich sie.

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Mestres Arbeitsplatz ist direkt an der Konsole und die FCB-Trinkflasche steht immer parat.

17 Uhr Wenn die eFootball.pro League läuft, streame ich wie gesagt nicht, sondern wir trainieren mehr mit der Mannschaft. Momentan ist es nicht immer einfach Testgegner zu finden, da viele Mannschaften mit dem Training pausieren. Wir wollen aber bereit sein, wenn es mit der Liga weiter geht, deshalb trainieren wir weiterhin täglich miteinander im Koop-Modus. Wenn ein Wettkampf ansteht, betreiben wir das Ganze natürlich auch nochmal intensiver.

19 Uhr Da ich im spanischen PES-Nationalteam mitspiele und wir nächste Woche bei den eEuro-Finals (online) am Start sind, widme ich der speziellen Vorbereitung darauf auch täglich mindestens eine Stunde. Ich suche mir dafür meistens Gegner, die ebenfalls an der eEuro teilnehmen. Ansonsten spiele ich auch oft gegen meine Bayern-Kollegen José oder Alex.

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Auch Mestre versucht, sich derzeit innerhalb der eigenen vier Wände fit zu halten.

20 Uhr In der nächsten Stunde wird Sport gemacht – und zwar kein virtueller. Ich wechsele zwischen verschiedenen Trainings ab. Manchmal gehe ich joggen, manchmal steht Krafttraining auf dem Plan. Derzeit muss man zweiteres aber noch von zuhause aus machen. Es tut einfach gut sich auszupowern. Ich merke richtig, wie mir diese Stunde Sport dabei hilft, den Kopf freizubekommen.

21.30 Uhr Fertig mit dem Sport und nochmal frisch geduscht! Während des Workouts habe ich mir meistens schon etwas für das Abendessen überlegt, so dass ich nochmal die beste Wahl für den jeweiligen Tag treffen kann. Wie ihr wahrscheinlich schon gemerkt habt, liebe ich es einfach zu essen. Man sieht es mir vielleicht nicht an, weil ich für einen Esportler besonders dünn bin, aber ich esse sehr viel. Aber gerade deshalb mache ich mir viele Gedanken zu meinen Mahlzeiten. Ich verfolge zwar keine bestimmte Diät, aber ich achte einfach auf eine gute Ausgewogenheit. Heute fiel die Wahl auf eine regionale Spezialität: Schnecken in Tomatensauce.

22.30 Uhr Nachdem ich fertig gegessen habe und der Abwasch gemacht ist, habe ich mal Zeit für mich. Wenn ein wichtiger Wettkampf ansteht, wird jetzt nochmal trainiert. Ansonsten entspanne ich und schaue mir beispielsweise noch einen Film an. Gestern lief ein spanischer Streifen, Der Schacht, heute schaue ich wohl Haus des Geldes weiter. Als nächstes steht dann Prison Break auf der Liste.

00.30 Uhr Noch einmal kurz Social Media gecheckt, dann geht es endlich ins Bett 😴 Dort werde ich dann hoffentlich davon träumen, wie wir mit dem FC Bayern eFootball-Meister werden! 😍

Die Esportler des FC Bayern sind bei ihrem Training nicht allein. Als einzige Mannschaft in der eFootball.pro League haben die Münchner auch einen eigenen Trainer. Wie dessen Tätigkeit so aussieht, wie man Esports-Coach wird und noch mehr erfahrt Ihr in unserem Porträt von Matthias Luttenberger, dem FCB-Esports-Trainer.

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