Claudio Pizarro ist zurück beim FC Bayern. Nachdem der Peruaner in insgesamt neun Spielzeiten für den deutschen Rekordmeister auf Torejagd ging tauscht er nun das rote Trikot gegen den roten Janker und wir zukünftig als Botschafter im Einsatz sein. fcbayern.com sprach mit dem 41-Jährigen über seine neue Aufgabe, seine überaus erfolgreiche Karriere und die vergangene Triple-Saison.
Das Interview mit Claudio Pizarro
Claudio, herzlich willkommen zurück beim FC Bayern. Nach 2001 und 2009 ist es das dritte Mal, dass du von Bremen nach München wechselst. Mit welchen Gefühlen kommst du zurück an die Säbener Straße?
„Mit einem sehr guten Gefühl. Ich habe schon ein paar Mal mit den Verantwortlichen beim FC Bayern gesprochen, sie wollten, dass ich als Botschafter für den Verein aktiv werden soll. Ich habe aber immer gesagt, dass ich noch ein bisschen Fußball spielen möchte und dass das noch ein bisschen dauern wird (lacht). Aber jetzt bin ich endlich wieder da. Es ist etwas Besonderes für mich, wieder in der FC Bayern-Familie zu sein und ich freue mich sehr.“
Im Gegensatz zu den vorherigen beiden Malen wechselst Du jetzt nicht als Spieler nach München. Wie sieht deine neue Aufgabe beim FC Bayern aus?
„Die Idee ist, die Marke FC Bayern München national und international weiter zu verbreiten und zu stärken, auch im Zusammenspiel mit den Sponsoren und Partnern. Wie genau diese Maßnahmen umgesetzt werden sollen, darüber sind wir noch im Austausch.“
Du hast Ende der vergangenen Saison nach insgesamt 24 Jahren als Profi deine aktive Karriere beendet. Hättest du, als du 1999 nach Deutschland gekommen bist, gedacht, dass du 20 Jahre in der Bundesliga spielen würdest?
„Das habe ich wirklich nie erwartet. Aber ich bin sehr zufrieden damit, was ich in dieser Zeit erreicht habe. Darüber hinaus bin ich sehr froh, in Deutschland zu sein. Das ist inzwischen meine zweite Heimat und ich werde hier mit meiner Familie bleiben. Wir fühlen uns hier sehr wohl und wir werden sehen, was die Zukunft bringt.“
Mit etwas Abstand: Woran denkst du besonders gerne zurück – und woran weniger gerne?
„Natürlich denke ich an die vielen Titel, die ich gewonnen habe. Ich hatte als kleiner Junge immer den Traum, zu einem großen Verein zu kommen und in einer starken Liga wie der Bundesliga zu spielen. Dass ich das alles erreicht habe ist für mich etwas Besonderes. Das kann ich später noch meinen Enkelkindern erzählen. Sicher gab es auch schwierige Momente in meiner Karriere, zum Beispiel, dass ich nie für mein Land an einer Weltmeisterschaft teilnehmen konnte. Aber das sind Situation und Erfahrungen, die einen trotzdem weiterbringen. So ist der Fußball.“
Wie hast du den FC Bayern in den letzten Wochen und Monaten verfolgt?
„Ich habe natürlich alle Spiele gesehen. Was die Mannschaft dieses Jahr erreicht hat ist schon etwas Besonderes. Am Anfang der Saison sind mit Arjen (Robben, Anm. d. Red.) und Franck (Ribéry) zwei wichtige Spieler gegangen, es kamen neue, junge Spieler dazu. Dann gab es noch einen Trainerwechsel - das waren insgesamt schon viele Veränderungen. Aber die Mannschaft hat gezeigt, dass sie dieses Jahr etwas Großes erreichen möchte. Hansi Flick hat das aus meiner Sicht super gemacht, alle haben zusammengearbeitet, die Art und Weise, wie sie als Mannschaft aufgetreten sind war beeindruckend. Das Triple zu gewinnen war überragend!“
Du warst 2013 selbst dabei, als der FCB das Triple gewonnen hat. Wurden nach dem Triumph in Lissabon bei dir Erinnerungen an 2013 wach? Was fällt dir ein, wenn du an das erste Triple zurückdenkst?
„Klar, das vergisst man nicht. Und natürlich weiß man vor so einem Finale, wie das Gefühl ist, was in einem Spieler vorgeht. Da will jeder zeigen, dass er die Qualität hat, diesen Titel zu holen gegen eine Mannschaft, die ebenfalls dieses Endspiel gewinnen möchte. Am Ende haben die Bayern-Spieler gezeigt, dass sie wissen, wie man so ein Spiel gewinnt. Sie haben von Anfang an Druck auf den Gegner ausgeübt und verdient gewonnen.“
Werden wir dich denn künftig auch im Trikot der FC Bayern Legends sehen?
„Freilich!“ (lacht laut)
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