Vier Wochen ist der famose Triumph des FC Bayern in der Champions League her. Nun wartet bereits die erste Chance auf einen Titel in der neuen Saison. Im UEFA Super Cup trifft der Triple-Sieger am Donnerstag (21 Uhr in der Puskás Aréna in Budapest) auf den FC Sevilla. Die Spanier bejubelten im August den Gewinn der Europa League. fcbayern.com stellt den Gegner des deutschen Rekordmeisters vor.
Bisherige Duelle zwischen Bayern und Sevilla
Das Spiel um den UEFA Super Cup ist nach dem Aufeinandertreffen im Viertelfinale der Champions League 2017/18 das dritte Pflichtspiel zwischen dem FC Bayern und Sevilla. Vor zwei Jahren gelang den Münchner in der Runde der letzten Acht der Königsklasse im Hinspiel auswärts ein 2:1-Erfolg. Nach einem Rückstand drehte der FCB die Partie durch ein Eigentor von Jesús Navas und einen Treffer von Thiago. Im Rückspiel in der Allianz Arena trennten sich die Teams torlos. Somit zogen die Bayern ins Halbfinale ein. Am 28. September 1992 gastierte der FC Bayern zu einem Freundschaftsspiel beim FC Sevilla, bei dem niemand Geringeres als Diego Armando Maradona als Neuzugang der Andalusier präsentiert wurde. Der FCB unterlag mit 1:3. Außerdem gab es im Mai 1959 ein weiteres Testpiele gegen den FC Sevilla, dass die Bayern in Andalusien mit 5:1 gewinnen konnten.
Die sportliche Situation des FC Sevilla
Der FC Sevilla schloss die vergangene Spielzeit auf dem vierten Tabellenplatz der La Liga ab, punktgleich mit dem Dritten Atlético Madrid. Im spanischen Pokal scheiterten die Andalusier im Achtelfinale am Zweitligisten CD Mirandés. Auf internationalem Parkett wusste Sevilla umso mehr zu überzeugen. In der Endrunde der Europa League schalteten die Spanier AS Rom, Wolverhampton Wanderers und Manchester United aus. Im Endspiel gelang ein 3:2-Erfolg gegen Inter Mailand und somit bereits der sechste Titel im zweitwichtigsten europäischen Vereinswettbewerb, in dem die Andalusier Rekordsieger sind. Aufgrund der Teilnahme an der Endrunde der Europa League hat Sevilla eine verlängerte Pause bekommen und daher in der neuen Saison noch kein Pflichtspiel bestritten. Am vergangenen Dienstag bezwang man in einem Testspiel den Ligakonkurrenten UD Levante mit 3:2.
Der Trainer Julen Lopetegui
Seit Anfang der Saison 2019/20 trainiert Julen Lopetegui den FC Sevilla. Der frühere Torhüter trainierte zuvor unter anderem die spanische Nationalmannschaft sowie Real Madrid und den FC Porto. In der abgelaufenen Spielzeit führte der 53-jährige Spanier den FC Sevilla dank Platz vier in der Liga und dem Gewinn der Europa League wieder in die Champions League, die die Andalusier zuvor zwei Jahre in Folge verpasst hatten.
De Jong, Rakitic, Ocampos – die Schlüsselspieler
Aufpassen muss der FC Bayern besonders auf die Offensive des FC Sevilla. Allen voran Lucas Ocampos (17 Tore in der vergangenen Saison), der über die Flügel mächtig Wirbel macht, Luuk de Jong (Doppeltorschütze im Europa-League-Finale) sowie die Außenbahnspieler Munir El Haddadi und Suso sorgen immer wieder für Gefahr. Mit Kapitän und Weltmeister von 2010 Jesús Navas verfügt Sevilla über viel Erfahrung. Rund um die beiden starken Innenverteidiger Joules Koundé und Diego Carlos stellten die Andalusier die drittbeste Defensive der vergangenen Saison in La Liga. Zudem ließ Sevilla mit zwei interessanten Neuzugängen aufhorchen. Ivan Rakitic ist seit einigen Wochen zurück. Der kroatische Vize-Weltmeister wechselte vom FC Barcelona nach Sevilla, wo er bereits von 2011 bis 2014 spielte. Obendrein verstärkt das Offensiv-Talent Óscar Rodríguez von Real Madrid den Kader von Trainer Lopetegui.
Die Vereinshistorie des FC Sevilla
Der Sevilla Fútbol Club wurde am 25. Januar 1890 in der andalusischen Hauptstadt durch eine Gruppe junger Briten und Spanier, allesamt Anhänger des „Football“, gegründet. Nicht mal zwei Monate später, am 8. März, fand das erste Spiel zwischen zwei auf spanischem Boden gegründeten Mannschaften statt. Sevilla traf dabei auf den nur einen Monat älteren und damit ältesten Verein Spaniens, Huelva Recreation Club (Recreativo de Huelva), und gewann die Partie mit 2:0.
Escuela sevillista de fútbol
Der neue Sport gewann in den ersten Jahren nach der Jahrhundertwende schnell zahlreiche neue Anhänger auf der iberischen Halbinsel. Viele neue Vereine wurden gegründet und die ersten regionalen und nationalen Wettbewerbe wurden ausgetragen. Sevilla dominierte die andalusische Meisterschaft und überzeugte auch zunehmend in den spanischen Titelkämpfen, nicht zuletzt dank einer Spielweise, die auf kurzen Pässen und schnellen Dribblings basierte. Die so genannte „escuela sevillista de fútbol”, die sevillanische Fußballschule, war geboren.
Sevilla gewann 2006 den UEFA Super Cup
Die ersten Titel kamen dann ab den 30er Jahren mit den Triumphen im spanischen Pokal (1935, 1939, 1948) und der ersehnten – und bis heute einzigen – nationalen Meisterschaft im Jahr 1946. Die wirkliche Goldene Ära des Klubs, was den Gewinn von Titeln betrifft, kam jedoch erst nach der Jahrtausendwende. Dem FC Sevilla gelang es, 2006 und 2007 zwei Mal in Folge den UEFA-Cup zu gewinnen. Zwischen 2014 und 2016 toppten die Andalusier dieses Kunststück sogar und sicherten sich in drei aufeinanderfolgenden Jahren den Triumph in der Europa League. Vor wenigen Wochen feierte Sevilla nun den sechsten Erfolg im zweitwichtigsten europäischen Vereinswettbewerb. Hinzu kam ein europäischer Supercup (2006). Aber auch in Spanien sammelte Sevilla weitere Trophäen: 2007 und 2010 gewannen sie den spanischen Pokal sowie den Supercup 2007.
Nach dem ersten Triple-Triumph 2013 durfte der FC Bayern im August 2013 erstmals den Gewinn des UEFA Super Cups bejubeln. Hier haben wir noch einmal auf den Final-Erfolg gegen den FC Chelsea zurückgeblickt:
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