Allein diese Szene macht Lust auf mehr. Dimitri Oberlin, noch im Trikot des FC Basel, sprintet im Champions-League-Spiel gegen Benfica Lissabon im Vollspeed über den gesamten Platz und erzielt das Tor. „Meine Schnelligkeit hat sich im Laufe der Jahre entwickelt“, sagt der 23-jährige Stürmer heute. Dimi, wie er genannt wird, wechselte Ende Januar zum amtierenden Drittliga-Meister, den FC Bayern Amateuren. Nach den Stationen Schweiz, Österreich, Italien und Belgien möchte der in Yaoundé/Kamerun geborene Schweizer jetzt in Deutschland seinen Torriecher unter Beweis stellen. Im Interview mit fcbayern.com spricht Oberlin über seine Kindheit, einen bekannten Kumpel, Kartenspiele und die Königsklasse.
Das Interview mit Dimitri Oberlin
Servus Dimitri, wie sind deine ersten Eindrücke bei den FC Bayern Amateuren?
„Ich fühle mich schon sehr wohl, die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen. Man kann schon sehen, dass das Team eine hohe Qualität hat. Die Spieler haben enorm viel Talent. Ich freue mich sehr, mit meinen Kollegen zu arbeiten und auch von ihnen zu lernen. Ich möchte so viel Zeit wie möglich mit den Jungs verbringen, um mich noch schneller einzuleben.“
Warum hast du dich für den Schritt zum FC Bayern entschieden?
„Das war eine sehr einfache Entscheidung. Ich musste nicht lange überlegen, als ich die Möglichkeit bekommen habe, zu diesem großen Verein und in diese schöne Stadt zu kommen. Als ich vom Interesse gehört habe, konnte ich es am Anfang gar nicht glauben. Es ist ein Traum, bei Bayern zu spielen. Ich bin stolz darauf, jetzt dieses Trikot zu tragen. Ich werde alles geben und über meine Grenzen gehen. Ich bin auch Bayern-Fan und habe schon immer verfolgt, wie hier gearbeitet wird. Das ist einfach ein cooler Club.“
Was sind deine Stärken als Fußballer?
„Ich möchte auf dem Platz immer alles geben und der Mannschaft helfen. Ich denke, meine Schnelligkeit ist eine wichtige Komponente in meinem Spiel.“
Du hast bereits in der UEFA Champions League und für die schweizerische Nationalmannschaft gespielt. Waren das die Highlights in deiner bisherigen Karriere?
„Ja, das waren schöne Zeiten. Ich bin dankbar dafür, was ich in Basel erleben und erlernen durfte. Ich arbeite dafür, dass ich solche Momente nochmal erleben kann.“
Du kamst mit acht Jahren aus deinem Geburtsland Kamerun in die Schweiz. Welche Erinnerungen hast du an deine Kindheit?
„Wir haben uns total gefreut, als wir in die Schweiz gekommen sind, in ein besseres Leben. Meine Mutter war schon länger dort. Am Anfang war es dennoch nicht einfach. Gerade in der Schule mussten wir einen Rhythmus absolvieren, den wir nicht kannten. Aber ich habe schnell Freunde gefunden. Wir haben auf den Straßen Fußball bis zum Umfallen gespielt, das war Wahnsinn. Auch an meinen ersten Schnee erinnere ich mich noch gut. Außerdem bin ich meiner Mama und meinem Stiefvater sehr dankbar, sie haben alles für uns getan.“
Stimmt es, dass der Gladbacher Breel Embolo dein bester Kumpel ist?
„Ja, richtig. Breel und ich kennen uns seit Kindestagen. Wir haben zusammen in den Schweizer U-Nationalmannschaften gespielt. Er ist der gleiche Jahrgang wie ich und auch in Kamerun geboren. Wir unterstützen uns gegenseitig, er ist wirklich einer meiner besten Freunde überhaupt.“
Wie verbringst du deine Freizeit?
„Ich bin eigentlich hauptsächlich zu Hause bei meiner Familie. Eines meiner Lieblingshobbies ist Kartenspielen – da stehen Uno und Kemps ganz oben auf der Liste aktuell. Auch Werwolf spielen wir immer mal wieder. Ansonsten mache ich auch gerne Ausflüge mit Freunden, das fehlt mir natürlich aktuell.“
Was hast du dir für die nächsten sechs Monate persönlich und für die Mannschaft vorgenommen?
„Das höchste Mannschaftsziel ist natürlich immer, Woche für Woche drei Punkte zu holen. Persönlich will ich mich auf dem Platz wieder gut fühlen, mich weiterentwickeln und besser werden. Dafür muss ich zunächst mal die 3. Liga kennenlernen und mich an den deutschen Fußball gewöhnen. Die deutschen Teams sind sehr laufbereit und spielen mit offenem Visier. Wenn man es runterbricht, habe ich aber ein Hauptziel: Tore schießen!“
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