




40 Pflichtspiele hat Paul Will (21) in zwei Jahren für die Amateure des FC Bayern bestritten. Er ist mit der zweiten Mannschaft des Rekordmeisters in die 3. Liga aufgestiegen und hat anschließend sensationell auch dort die Meisterschaft errungen. Auch bei den Profis gehörte Will speziell in seinem ersten Jahr regelmäßig zur Trainingsgruppe oder auch mal zum Spieltagskader. Im vergangenen Sommer hat der gebürtige Oberhesse bei Zweitligaabsteiger Dynamo Dresden eine neue sportliche Herausforderung angenommen. Als Stammkraft strebt er mit den Sachsen den direkten Wiederaufstieg an.
An diesem Mittwochabend trifft der defensive Mittelfeldspieler mit Dynamo im Nachholspiel auf seine ehemalige Mannschaft. Es ist der zweite Anlauf, nachdem die Partie vor knapp drei Wochen wegen starkem Schneefall kurzfristig abgesagt werden musste. Im Gespräch mit fcbayern.com berichtet Will über seine erste Saison in Dresden, blickt auf das Duell mit seinen alten Kollegen voraus und beschreibt, warum die Erinnerungen an München und den FC Bayern Heimatgefühle bei ihm wecken.

Paul, wenn man gegen seinen Ex-Klub antritt, sagt man als Spieler meistens: Das ist ein besonderes Spiel für mich. Wie besonders ist für dich die Partie an diesem Mittwochabend gegen die Bayern-Amateure? Und mit wem hattest du bereits Kontakt aus der alten Truppe?
„Klar, das zählt auch für mich und die Niederlage im Hinspiel macht es nochmal besonders. Ich hatte vor der ausgefallenen Partie vor knapp vier Wochen intensiven Austausch mit Maxi Zaiser und Timo Kern. Da waren auch ein paar Frotzeleien dabei (lacht). Das wird jetzt wieder so sein. Aber ich habe generell noch viel Kontakt nach München und an den Campus. Ich hatte zwei wunderschöne Jahre dort und habe mich extrem wohl in München gefühlt. Mit den Amateuren haben wir tolle Erfolge gefeiert mit dem absoluten Highlight Drittligameisterschaft. Auch bei den Profis war ich anfangs regelmäßig im Training oder auch mal im Kader bei einem Spiel. Der Verein, die Stadt und die ehemaligen Weggefährten wecken in mir Heimatgefühle.“
Du scheinst dich aber auch bei Dynamo wohlzufühlen, bist Stammspieler und hast vor Kurzem auch dein erstes Tor geschossen. Alles richtig gemacht mit diesem Wechsel nach Dresden?
„Ich bin hier bei Dynamo genauso gut aufgenommen worden, wie damals beim FC Bayern. Alle im Verein haben sich große Mühe gegeben. Deswegen ist es mir leichtgefallen, hier Fuß zu fassen, mich in der Mannschaft zu integrieren und in dieser Stadt wohlzufühlen. Ich wohne auch mitten im Zentrum, gar nicht weit weg vom Zwinger. All das hat es mir erleichtert, auf dem Platz meine Leistung abzurufen. Jetzt habe ich auch endlich geschafft, was mir in München nicht gelungen war: mein erstes Drittligator zu schießen (lacht). So wie wir erfolgreich Fußball spielen inklusive meiner persönlichen Situation kann ich derzeit nur zustimmen: Ja, ich habe mit diesem Wechsel alles richtig gemacht.“
Paul Will war schon immer für jeden Spaß zu haben - wie hier nach der Meisterschaft in Kaiserslautern.
Dynamo ist gerade richtig gut drauf, die Amateure hingegen haben gegen Viktoria eine bittere Heimniederlage kassiert. Wie sehr verfolgst du noch das aktuelle Geschehen am Campus und wer hat heute die Favoritenrolle inne?
„Sehr intensiv. Wenn wir spielen, erkundige ich mich nach Schlusspfiff immer direkt, wie Bayern II gespielt hat. Und wenn ich nach Hause komme, schaue ich mir immer die Highlights meiner ehemaligen Kollegen auf Magenta an – auch weil die Amateure nach wie vor einen schönen Fußball spielen. Ich habe noch eine enge Bindung zu meinen Jungs in München. Auch wenn der Tabellenstand etwas anderes vermuten lassen würde, die Favoritenrolle gebe ich gerne an die Bayern ab. Wir wissen nur zu gut aus dem Hinspiel, wie stark diese Mannschaft sein kann, da haben sie uns teilweise vorgeführt. Aber klar ist: Wir wollen uns revanchieren und diesmal den Spieß umdrehen.“
Alle Informationen vor dem Dresden-Spiel im Vorbericht:
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