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„Arena of Change“ - Gute Freunde kann niemand trennen

In der Arena of Change treffen Mädchen und Jungen mit komplett unterschiedlichen Hintergründen aufeinander. In ihrem Alltag hätten sie sich wahrscheinlich nie kennengelernt, in den Workshops auf dem FC Bayern Campus lernen sie nun voneinander, erfahren, was es heißt, andere Blickwinkel zu tolerieren - und werden nicht selten zu engen Freundinnen und Freunden.

„Schreib ihr zurück, Alter!“, sagt Nirohn zu Christos und drückt ihm das Handy in die Hand. Beide sind 14 Jahre alt, das Thema Mädels wird immer wichtiger. Sie geben sich gegenseitig Tipps: Was könnte sie mit ihrer letzten Kurznachricht gemeint haben? Ist sie nett? Hübsch? Worüber Freunde eben reden. Ohne die Arena of Change würden sich Nirohn, der Gymnasiast, und Christos, der Realschüler, allerdings überhaupt nicht kennen. Durch das Bildungsprojekt des FC Bayern und der SOS-Kinderdörfer weltweit sind sie in kurzer Zeit zu guten Kumpels geworden.

Vier Gruppen mit je 15 Kindern & Jugendlichen

In der AoC gibt es vier Gruppen mit je 15 Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichen Altersstufen, Schulen und Stadtteilen. „Unsere Gruppe wurde zusammengewürfelt und wir mussten uns erst kennenlernen“, erzählt die 14-jährige Ela, „aber das war auch schön, weil ich schon immer gerne zur Arena gekommen bin.“ In den Workshops tauschen sich die Teilnehmenden darüber aus, wie man den Klimawandel bekämpfen kann; sie helfen sich in den Nachmittagsstunden bei den Hausaufgaben oder zeigen sich in der Campus-Turnhalle ihre Basketball-Moves. Und merken ganz selbstverständlich, dass die Unterschiede keine große Rolle spielen. Seit sich die AoC-Kids auf dem Campus einmal pro Woche treffen, sind viele Freundschaften entstanden. Nur der Altersunterschied stellt das AoC-Team manchmal vor Herausforderungen. Doch es gibt genug Spiele und Projekte, bei denen alle einbezogen werden können.

Andere Perspektiven kennenlernen

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Viele verschiedene Hintergründe, viele Perspektiven: Die Diversität der Jungen und Mädchen in der Arena of Chance bereichert ihre gemeinsame Zeit.

Im Fall von Nirohn und Christos sprechen die beiden Pädagoginnen Anna Kronen und Teresa Jehlicka schon von einer „echten Bromance“. Die Jungs wohnen nur wenige Minuten voneinander entfernt, doch schulübergreifende Freundschaften in einer Großstadt wie München sind eher die Ausnahme. Basketball und Mädels, klar, das seien die Hauptthemen. Sie grinsen. Aber auch Christos und Nirohn sagen: Zu einer Freundschaft gehört, sich auch mal die Meinung zu geigen oder über ernste Dinge zu sprechen. Anna glaubt, dass die unterschiedlichen Blickwinkel das Leben der Kinder bereichern, auch was deren Zukunft betrifft. „Dadurch, dass Christos auf der Realschule ist und nächstes Jahr in der Abschlussklasse, hat er schon einen ganz anderen Bezug zum Thema Ausbildung und der Frage: Was mache ich nach der Schule?“ Für den Gymnasiasten Nirohn sind diese Fragen noch weit weg.

Kein Schubladendenken, keine Hänseleien

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An diesem Tag sehen sich die AoC-Kids zum ersten Mal nach den Herbstferien: ein großes Hallo! „Diese Freude und Wärme unter ihnen - das zu sehen ist einfach schön“, sagt Anna Kronen. Seit Beginn der AoC zeigte sich, wie unvoreingenommen die 60 Schülerinnen und Schüler sind. In dieser Generation gebe es beim Kennenlernen kaum noch Barrieren, glaubt die Pädagogin. „Heterogenität und Diversität sind nicht mehr wegzudenken, die Kinder stellen das gar nicht mehr infrage“, sagt Anna. Es gebe auch kein Schubladendenken bezüglich Schulzugehörigkeit.

Schnell hat sich ein respektvoller Umgang etabliert. Das fällt auf, wenn sich zum Beispiel ein Mädchen in der Turnhalle unerwartet schwertut auf dem vorgebauten Hindernisparcours: Eine Holzbank ist in einen Kasten eingehängt, auf dem schrägen Weg nach unten zögert das Mädchen. Erst danach erzählt sie, dass sie Höhenangst hat. Alle sagen ihr, dass sie stolz auf sie sind, weil sie es trotzdem gewagt hatte, für ihr Team mitzulaufen. Hänseleien? Fehlanzeige.

Es gibt viel Neues zu erfahren

Je unterschiedlicher eine Gruppe ist, umso mehr Neues gibt es zu erfahren. Vieles, mit dem man in seiner eigenen „Bubble“ - die Schule mit ausgewählten Freundinnen und Freunden, Nachbarschaft, Familie - selten oder gar nicht konfrontiert wird. „Kinder, die keine Geschwister haben, merken: Hm, ich muss hier vielleicht auch mal zurückstecken. Und Jugendliche, die keine jüngeren Geschwister haben, merken, dass die Kleinen auch mal nerven können“, sagt Teresa Jehlicka lachend. Der eine oder andere lernt vielleicht auch schon, eine Vorbildfunktion einzunehmen: „Ich kann Fünftklässlern auch Mut mitgeben, ihnen erzählen, wie es bei mir so war“, sagt Nirohn über den schulischen Werdegang.

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Iuliana ist vier Jahre jünger als ihre neue Freundin Ela. Und trotzdem können sie sehr viel voneinander lernen und begegnen sich in der AoC nur körperlich nicht auf Augenhöhe.

Lernen von den anderen

Und wenn es viel Neues zu erfahren gibt, kommen zugleich die individuellen Fähigkeiten stärker zum Tragen. „Ja sicher!“, ruft die zehnjährige Iuliana fast empört und mit großen Augen auf die Frage, ob Freundinnen auch etwas besser können dürfen als man selbst. Dafür sei sie eben bei etwas anderem besser, und dann bringe man sich das gegenseitig bei. In der AoC hat sie sich mit der vier Jahre älteren Ela angefreundet. „In der Schule bin ich eine der Größten“, sagt Iuliana, „es ist cool, auch mal die Kleine zu sein.“ Von Ela bekommt sie schon einmal zu hören, was ab der fünften Klasse an Lernstoff auf sie zukommt. Und was kann die Neuntklässlerin von der Viertklässlerin Iuliana lernen? „Sie ist sehr kreativ. Sie hat mir gezeigt, wie man einen Papierflieger bastelt, ich wusste nicht, wie das geht.“

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Eine echte Bromance: Christos, 14 Jahre, geht auf eine Realschule, Nirohn, ebenfalls 14, aufs Gymnasium. Sie sind froh, dass sie sich in der AoC getroffen haben.

Offen sein für Neues

Die drei Säulen der AoC sind Sport, Wissenschaft und Kreativität. In jedem Bereich kommen unterschiedliche Stärken zum Tragen, selbst im Sport. Natürlich gehören die Basketball-Freaks Christos und Nirohn beim Wettrennen zu den Schnellsten. Aber können sie auch so schnell unter der Sitzbank durchkriechen wie die Mädels aus der Grundschule? Im weiteren Projektverlauf werden die Kinder und Jugendlichen in der AoC ihre Hobbys und Talente präsentieren und den anderen etwas beibringen: Der brasilianische Kampftanz Capoeira wird ebenso dabei sein wie eine Programmiersprache. „Normalerweise würde die Sportskanone ja nicht sagen: Cool, lerne ich mal Programmieren“, sagt Teresa. Offen sein für Neues - das tue uns allen doch sehr gut.

Freunde finden und voneinander lernen

Auf einem Whiteboard im Teamraum hängt ein Zettel. „In der AoC seid ihr …“ Darunter haben die Kinder auf Post-its ihre Antworten geschrieben. In der AoC sind wir … „nie allein“, „kreativ“, „füreinander da“. Die Gruppe lässt niemanden zurück. Freunde finden und voneinander lernen, beides bedingt sich in der Arena of Change gegenseitig. Denn mit guten Freunden lernt sich’s einfach besser.

Nach den Sommerferien absolvierten die Kinder und Jugendlichen der AoC eine besondere Olympiade:

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