Den Gegenspieler im Sprint abgehängt, nach starker Ballmitnahme Keeper André Onana mit blitzschnellen Schritten umkurvt - und dann die Kugel ins Tor geschoben: Bei Leroy Sanés Führungstor beim 2:0 (1:0)-Auftaktsieg des FC Bayern in der Champions League bei Inter Mailand wurde einmal mehr die große Geschwindigkeit des 26-jährigen Flügelflitzers offenbar. Doch nicht nur auf dem Feld, auch in den Statistikbüchern ist Sané mit Top-Speed unterwegs: In seinem erst 19. Champions League-Spiel für die Bayern erzielt der Angreifer sein zehntes Tor - nur Roy Makaay (10 Spiele) und Robert Lewandowski (16 Spiele) benötigten weniger Partien, um diese Marke beim FCB zu erreichen.
UEFA zeichnet Sané aus
„Ich habe den Raum gesehen und wusste, dass sie da Lücken haben. Dann habe ich den Lauf gemacht und Jo (Joshua Kimmich, Anm. d. Red.) hat mich super gesehen“, beschrieb Sané seinen Führungstreffer nach der Partie. Das Tor in der 25. Minute war das Highlight eines starken Auftritts des deutschen Nationalspielers im legendären San Siro-Stadion von Mailand. Mit seinen schnellen Tempoläufen leitete der Angreifer immer wieder die Offensivaktionen des Rekordmeisters ein und war durch seine Dribblings ein ständiger Unruheherd in der Inter-Defensive – nach Abpfiff wurde er zurecht von der UEFA als Spieler des Spiels ausgezeichnet.
Denn auch bei der zweiten entscheidenden Szene der Partie hatte Sané seine Füße im Spiel. Nach doppeltem Doppelpass mit dem nicht minder flinken Kingsley Coman brachte der Außenstürmer die Kugel mit viel Tempo vor das Mailänder Tor und zwang Inter-Kapitän Danilo d'Ambrosio so zum Eigentor. Das 2:0 in der 66. Minute war so etwas wie die Vorentscheidung. „Leroy hat zwei super Aktionen gehabt, die zu Toren geführt haben“, fand sein Trainer Julian Nagelsmann daher später lobende Worte für den Matchwinner. Beim ersten Treffer habe Sané einen „super Laufweg“ gezeigt, erklärte der 35-Jährige. Kimmichs Chipball war „schwer zu verarbeiten“, doch Sané habe das „sehr gut gemacht.“
Nagelsmann: Sanés „größte Qualität“
Beim zweiten Treffer habe Sané dann „seine größte Qualität“ bewiesen – und zwar „das Spiel zu beschleunigen, wenn der Gegner raustritt“, wie Nagelsmann weiter ausführte. Sanés „erste Meter“ seien hier nur „sehr schwer zu verteidigen“. Doch trotz des Lobes und seiner starken Leistung blieb Sané bescheiden: „Ich will einfach nur ein gutes Spiel abliefern, ein gutes Gefühl haben und froh vom Platz gehen.“
Seine ganz eigene Wohlfühloase scheint Sané dabei insbesondere in der Königsklasse gefunden zu haben. Seit Beginn der Vorsaison war er im wichtigsten Vereinswettbewerb Europas an 13 Toren direkt beteiligt (sieben Tore, sechs Assists) - das überbieten in diesem Zeitraum nur die Mittelstürmer Karim Benzema und Robert Lewandowski. Bereits in sechs Tagen (Dienstag, 21 Uhr) hat Sané die Chance, seine starke Königsklassen-Bilanz weiter auszubauen. Dann empfangen die Bayern den FC Barcelona zum Kracher in der Gruppe C in der Allianz Arena.
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