Auf dem Round Table, den der FC Bayern am 4. Juli in seiner Allianz Arena zum Thema „Entwicklungen in Katar“ veranstaltet hat, wurden dem Club Fragen von Mitgliedern überreicht. Gesammelt wurden sie zuvor von der Austausch-Gruppe „Katar“, die nach der Jahreshauptversammlung 2021 vom Präsidenten des FC Bayern, Herbert Hainer, ins Leben gerufen wurde.
Der FC Bayern hinterlegt die Antworten nun als Dokument auf seiner Homepage (unten) in aller Transparenz, auch mit Blick auf die Jahreshauptversammlung am Samstag im Audi Dome (Einlass ab 15 Uhr, Beginn 18 Uhr). Es wurden alle Fragen beantwortet, die den FC Bayern direkt betreffen.
An dem Round Table in der Allianz Arena unter der Leitung von Chairman Christoph Heusgen, dem Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz, hatten neben Herbert Hainer und dem Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern, Oliver Kahn, auch Abdulla bin Mohammed bin Saud Al-Thani (Botschafter von Katar in der Bundesrepublik Deutschland), Hassan Al-Thawadi (OK-Chef der WM 2022), Stephen Cockburn (Leiter wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit, Amnesty International), Sigmar Gabriel (Vorsitzender Atlantik-Brücke e.V.; ehemaliger Außenminister und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland), Max Tuñón (International Labor Organisation, Büroleiter Doha), Michael Windfuhr (Stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte) sowie Robin Feinauer und Michael Ott (Mitglieder des FC Bayern) teilgenommen. Der Mitschnitt des live gestreamten Round Table ist weiterhin online abrufbar (HIER).
Mitglieder-Fragen zum Round Table
Auswahl eingereichter, nicht anonymer Fragen von Mitgliedern des FC Bayern durch den Club Nr. 12 - überreicht durch Michael Ott zu Beginn des Round Table am 4.7.2022
I Menschenrechte
1. Was sind die konkreten Fortschritte in Katar, zu denen der FC Bayern nachweislich beigetragen hat. Was davon ist konkret auf den Sponsoringvertrag zurückzuführen?
Der FC Bayern stellt sich der Diskussion über Werte, Interessen und der Achtung anderer Nationen seit vielen Jahren: Als Vertreter des deutschen Sports steht der Club nach innen und nach außen für die normativen Ideen und Werte unserer liberalen Demokratie. Zugleich weiß der FC Bayern aber auch um die Grenzen seiner Aufgaben und Möglichkeiten. Weder wirtschaftliche Unternehmen noch der Sport können „Ersatzhandlungen“ für die Politik durchführen. Der FC Bayern hat einen Vertrag mit Qatar Airways geschlossen, einem international operierenden Luftfahrt-Unternehmen. Zusammen mit dem Partner und anderen Organisationen aus Katar engagiert sich der Club in Doha seit 2018 für Frauensport und für Gleichberechtigung. Darüber hinaus pflegt der FC Bayern einen Dialog, sowohl mit der UN-Unterorganisation ILO (International Labour Organisation), die in Katar mit der katarischen Regierung arbeitsrechtliche Reformen aufsetzt und kontrolliert, als auch mit Vertretern von Qatar Airways mit dem Ziel, ein gemeinsames Verständnis von zentralen Werten zu fördern. Auch der Round Table, den der FC Bayern - unterstützt von der Münchner Sicherheitskonferenz – nach pandemiebedingten Verzögerungen Anfang Juli veranstaltet hat und der dem Club wie seinen Mitgliedern ein Anliegen war, wurde als Beitrag zum Austausch mit der katarischen Gesellschaft entwickelt.
2. Wie sieht der kritische Dialog mit Katar konkret aus? Welche Themen sind dort konkret angesprochen worden? Gibt es konkrete Ergebnisse daraus?
Der FC Bayern engagiert sich in Doha im Rahmen seiner Sponsor-Partnerschaft mit Qatar Airways seit 2018 für Frauensport und für Gleichberechtigung. Darüber hinaus pflegt er einen Dialog, etwa mit der UN-Unterorganisation ILO (International Labour Organisation), die in Katar mit der katarischen Regierung arbeitsrechtliche Reformen aufsetzt, als auch mit Vertretern des WM-Organisations-Komitees. Das Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis von zentralen gesellschaftlichen Werten in den Gesprächen mit den Vertretern Katars zu fördern.
Der Round Table des FC Bayern, unterstützt von der Münchner Sicherheitskonferenz, der Anfang Juli 2022 in München stattfand und auf dem Vertreter Katars, Vertreter der Katar-kritischen Mitglieder des FC Bayern, Vertreter der früheren Bundesregierung, Vertreter des FC Bayern und Vertreter der Menschenrechtsorganisationen teilnahmen und über die Entwicklung Katars diskutierten, ist eines der sichtbaren Ergebnisse des Dialoges, den der FC Bayern führt und mit dem auch ein gegenseitiges besseres Verständnis erreicht wurde. Zum Relive des Round Tables
3. Was unternimmt der FC Bayern, um zukünftige Menschenrechtsverletzungen in Katar zu verhindern?
Der FC Bayern hat einen Vertrag mit Qatar Airways und steht für die normativen Ideen und Werte unserer liberalen Demokratie. Zugleich weiß der Club aber auch um die Grenzen seiner Aufgaben und Möglichkeiten. Weder wirtschaftliche Unternehmen noch der Sport können „Ersatzhandlungen“ für die Politik durchführen. Selbstverständlich ist der FC Bayern der Auffassung, dass Menschenrechte für alle gelten müssen. Wenn man das erreichen will und der Meinung ist, dass sich etwas ändern muss, ob in Katar oder anderen Ländern der Erde, die nicht demokratisch verfasst sind, dann geht das nicht durch Ausgrenzung. Der FC Bayern ist der Meinung, dass man Veränderungen und Entwicklungen nur im Austausch anstoßen kann. In der Zusammenarbeit, so wie es etwa die ILO mit dem katarischen Ministerium für Arbeit seit 2018 praktiziert, können sich Verhältnisse ändern, auch menschenunwürdige. Der FC Bayern steht für Dialog. Diesen Dialog führt er als Sponsor-Partner von Qatar Airways in Doha sportlich, wirtschaftlich und sozial. Als Gesellschaft muss man sich grundsätzlich fragen: Wollen wir schrittweisen Wandel? Oder halten wir das für eine Illusion? Es gibt gelungene und misslungene Beispiele. Man befindet sich also in einem Gebiet, in dem es keine letzten Wahrheiten gibt. Der FC Bayern setzt sich in Katar im Rahmen seiner Partnerschaft mit Qatar Airways für Frauensport und Gleichberechtigung ein, beide Themen sind der deutschen Gesellschaft wichtig und zentrale Positionen des Dialoges mit Katar, den der FC Bayern führt.
4. Wieso werden die Bericht von Menschenrechtsorganisationen nicht ernst genommen? Bzw. wieso werden diese heruntergespielt?
Die Berichte der NGOs werden vom FC Bayern weder nicht ernst genommen noch werden sie heruntergespielt. Der FC Bayern hat sich mit den Berichten von Menschenrechtsorganisationen genauso befasst wie mit Berichten des WM-Organisationskomitees, den Berichten der Vereinten Nationen, den Berichten internationaler Gewerkschaften, den Berichten der Deutschen Botschaft in Katar sowie weiterer Organisationen und einzelnen Personen mit Kenntnissen über Katar. Außerdem ist der FC Bayern regelmäßig Gasthörer in digitalen Workshops oder auf Veranstaltungen zu Katar, in denen Stakeholder wie Menschenrechtsorganisationen, Bauarbeitergewerkschaften, Vertreter der UN, der Arbeitgeber, auch des Fußballs über die Entwicklung Katars berichten und diskutieren.
5. Woher nimmt sich der FC Bayern das Recht, Handlungsempfehlungen von NGOs zum Umgang mit Katar zu ignorieren und woher nimmt er die Kompetenz, stattdessen konträre eigene Handlungskonzepte zu entwerfen?
Der FC Bayern folgt in seinem gesellschaftlichen Engagement keiner Gesinnung, sondern einer Verantwortung. Die wesentliche Aufgabe des FC Bayern ist es, Sport zu organisieren und dabei die in der Demokratie unseres Landes verankerten Werte der Toleranz, Weltoffenheit und Gleichberechtigung sowohl im Verein, im Wettbewerb als auch im Austausch mit Gesellschaften zu achten und vorzuleben.
Den die Globalisierung begleitenden Fragen bezüglich des Umgangs mit Partnern aus nicht demokratisch legitimierten Ländern stellt sich der FC Bayern genauso wie etwa die Bundesregierung auf staatlicher Ebene, die deutsche Wirtschaft auf wirtschaftlicher Ebene und der deutsche Sport auf sportlicher und gesellschaftlicher Ebene. Handlungsempfehlungen einer NGO leisten hier einen wichtigen, aber nicht den einzigen Beitrag.
Im Falle des Sponsorenvertrages mit Qatar Airways hat der FC Bayern sich mit Vertretern der Bundesregierung ausgetauscht, mit Vertretern der Wirtschaft, der Kultur und mit Vertretern der Menschenrechtsorganisationen. Die Rückmeldungen waren eindeutig, niemand hat von einem Engagement bei Qatar Airways abgeraten, es hat unterschiedliche Ratschläge gegeben, auch Handlungsempfehlungen. Der FC Bayern hat sich mit seiner Sponsoren-Partnerschaft mit Qatar Airways für sportlichen, wirtschaftlichen und sozialen Austausch entschieden und gegen Boykott und Ausgrenzung. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz hat „Fortschritte in Fragen“ erkannt, „etwa, was die Situation von Beschäftigten betrifft“. Dass in Katar Arbeitsrechte und Menschenrechte noch nicht so entwickelt sind wie in Europa, sagen Vertreter Katars selbst. Allerdings muss man der katarischen Gesellschaft auch Zeit einräumen. In Deutschland stand z.B. Homosexualität noch bis 1994 in Teilen unter Strafe, 45 Jahre nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland.
6. Oliver Kahn hat von Kriterien für die Sponsorenauswahl gesprochen. Was ist das genau? Wer ist dafür verantwortlich? Wird zukünftig darauf geachtet, dass Sponsoren zu den Werten des FC Bayern passen müssen und dass in deren Herkunftsländern die Menschenrechte geachtet werden? (Was ist beispielsweise mit chinesischen Sponsoren?) Was muss Katar konkret erfüllen, damit man eine Vertragsverlängerung in Betracht zieht?
Der Vorstand des FC Bayern prüft jeden Sponsorenvertrag nach den in der Wirtschaft üblichen Kriterien. Hierbei werden alle relevanten Aspekte wie etwa Firmeninformationen, Sanktionen + Blacklists, politische Verbindungen oder Rechtsstreitigkeiten berücksichtigt wie auch die spezifischen Besonderheiten des Wettbewerbs und der Wettbewerbsorganisation.
7. Wie bewerten Oliver Kahn und Herbert Hainer die aktuelle Menschenrechtslage und das politische System in Katar Auf welche Daten und Quellen beziehen sie sich dazu?
Der FC Bayern tauscht sich im Rahmen seiner Sponsoren-Partnerschaft mit Qatar Airways regelmäßig mit Vertretern der Politik und von Menschenrechtsorganisationen aus, etwa mit der deutschen Botschaft in Doha oder der International Labour Organisation (ILO), die eine so genannte UN-Agentur ist und in Katar die Umsetzung arbeitsrechtlicher Standards und Strukturen begleitet. Außerdem besucht der FC Bayern Veranstaltungen oder auch digitale Seminare, auf denen über die Reformen in Katar und die Entwicklung des Arbeitsrechts gesprochen wird und an denen zB der Generalsekretär der Internationalen Bauarbeiter-Gewerkschaft BWI teilnimmt, auch Vertreter von Amnesty International oder aus Katar selbst. Zudem hat der Round Table, den der FC Bayern als Dialogbeitrag organisiert hat, den Stand bei der Entwicklung von Arbeits- und Menschenrechten in Katar sehr umfassend dokumentiert: Amnesty International oder auch das Deutsche Institut für Menschenrechte oder die ILO haben einstimmig festgestellt, dass sich Katar hinsichtlich der Arbeiterrechte entwickelt hat, gleichwohl bleibt auch noch viel zu tun. Die Haltung des FC Bayern ist dabei, dass Dialog und unmittelbare Auseinandersetzung Veränderungen ermöglichen.
8. Hat der FC Bayern konkrete Informationen dazu, wie die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter an der Aspire Academy, also dem Trainings-Ort in Doha, sind?
Der FC Bayern hat bereits 2018 beim damaligen Hotelmanagement und der Academy eine Due Diligence erbeten und die Antwort erhalten, dass es im Rahmen der Überprüfbarkeit keine Beanstandungen gab. Inzwischen hat das WM-Organisationskomitee zusammen mit der ILO ein standardisiertes Due-Diligence-Verfahren aufgesetzt, eine entsprechende neuerliche Eingabe des FC Bayern ist erfolgt. Academy und Mannschaftshotel wurden nach Kenntnis des FC Bayern zur Weltmeisterschaft ebenfalls einer Due Diligence unterzogen und im Ergebnis nicht beanstandet.
9. Der Vertrag ist mit einem Staatsunternehmen geschlossen. Ein solcher Vertrag hat unvermeidbar einen politischen Charakter, wie etwa auch bei Gazprom. Wie wird das im Verein reflektiert? Wie geht man damit um, dass man einem undemokratischen Staat, der zahlreiche Menschenrechte verletzt, eine so große werbewirksame Bühne bietet?
Der FC Bayern hat bereits 2016 in seiner Stellungnahme zum Vertragsschluss mit der Qatar Airways Group erklärt: „Teil der Kooperation ist es, dass wir gemeinsam soziale Projekte und den Dialog über gesellschaftspolitisch kritische Themen fördern werden.“ Der FC Bayern fördert mit seiner Frauen-Mannschaft in Doha Frauensport und Gleichberechtigung, zu den Dialogformen zählt nicht nur der Austausch mit Vertretern Katars und Menschenrechtsorganisationen, sondern zählt zB der vom FC Bayern und der Münchner Sicherheitskonferenz organisierte „Round Table Katar“.
Dass Regierungen an Transportunternehmen beteiligt sind, ist kein autokratisches Merkmal. Die deutsche Bundesregierung ist etwa an der Lufthansa beteiligt oder auch der Deutschen Bahn. Die Deutsche Bahn hat 2020 eine Kooperation mit Qatar Airways abgeschlossen, die Qatar Airways zum Streckenpartner der Deutschen Bahn macht wie umgekehrt. Die Deutsche Bahn gehört dem Bund, also der Bundesregierung zu 100%.
10. Würden Sie unser demokratisches System gerne in die Hände der katarischen Herrscherfamilie geben?
Der FC Bayern steht als Verein für die demokratischen Grundrechte unserer deutschen Gesellschaft. Wenn wir der Meinung sind, dass sich etwas ändern muss, ob in Katar oder anderen Ländern der Erde, die nicht demokratisch verfasst sind, dann geht das nach Ansicht des FC Bayern nicht durch Ausgrenzung. Das einzige Mittel, um menschenunwürdige Verhältnisse zu beseitigen, ist der Austausch. Über die Art und Weise, wie so ein Austausch auszusehen hat, wird in unserer Gesellschaft gestritten. Der FC Bayern führt im Rahmen seines Qatar-Airways-Vertrages ein Trainingslager unserer Frauen-Mannschaft in Doha durch, auch der Round Table zum Thema Katar ist Teil dieser Austauschkultur gewesen.
11. Warum werden mit dem Frauenteam bei Trainingslagern in Katar Aktionen vor Ort durchgeführt, beim Trainingslager der Herren aber nicht? Das Herren-Trainigslager sorgt für deutlich mehr Aufmerksamkeit. Wieso ist dafür keine Zeit übrig?
Bei seinem gesellschaftlichen Engagement hat der FC Bayern in erster Linie das gesellschaftliche Engagement im Blick und auch die Impulse, die dabei von der jeweiligen Maßnahme ausgehen. Die Entscheidung, dass der FC Bayern gezielt Frauensport und Gleichberechtigung in Katar fördert mit einem Trainingslager und einem sozialen Programm wird von unserer Frauenmannschaft auf die beste Weise glaubwürdig und überzeugt getragen und umgesetzt. Wenn man sich auch in Deutschland eine Gesellschaft wünscht, in der Frauen und Männer die gleichen Rechte besitzen, darf es nach Ansicht des Clubs auch keinen Unterschied machen, ob sich im Namen des FC Bayern Frauen oder Männer für Gleichberechtigung einsetzen, ob in Deutschland oder in anderen Ländern.
12. Sind gesellschaftspolitische Aktionen mit QatarAirways in Doha geplant?
Qatar Airways unterstützt den FC Bayern beim „Equality Program“ im Umfeld des Winter-Trainingslagers unserer Frauen-Mannschaft in Doha. Es ist geplant, die Nachhaltigkeitsthemen innerhalb der Partnerschaft auszubauen, abhängig davon, wie die Gespräche mit Qatar Airways nach der Fußball-Weltmeisterschaft ausfallen.
13. Schließt sich der FC Bayern dem offenen Brief von Amnesty International, Human Rights Watch und vielen anderen Organisationen vom 17.Mai 2022 an und fordert von der Fifa einen Entschädigungsfonds für Gastarbeiter? Würde sich der FC Bayern ggf. selbst daran beteiligen?
Der FC Bayern begrüßt es, wenn weltweit angemessene Entschädigungsleistungen bei Arbeitsunfällen gezahlt werden. Laut Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation ILO, einer Unterorganisation der Vereinten Nationen, hat sich die Lage der Gastarbeiter in Katar in den vergangenen Jahren signifikant verbessert. Der FC Bayern ist der Auffassung, dass eine langfristige Zusammenarbeit der ILO mit Katar auch über die Weltmeisterschaft hinaus Erfolge zeitigen wird. Dieser eingeschlagene Weg hat dafür gesorgt, dass laut ILO eine deutliche Mehrheit der Gastarbeiter ihre Situation als besser betrachten als zum Zeitpunkt der Vergabe der WM. Die Frage von Entschädigungsleistungen in Katar muss zwischen dem Staat Katar und den betroffenen Familien bzw. den Vertretern der betroffenen Familien beantwortet werden. Laut Auskunft des WM-OKs hat es bereits Entschädigungsleistungen gegeben.
14. Unterstützt der FC Bayern derzeit Organisationen (ggf. auch finanziell), welche die Verbesserung der Zustände in Katar zum Ziel haben?
Der FC Bayern unterstützt im Rahmen seiner Sponsor-Partnerschaft mit Qatar Airways die International Labor Organisation (ILO), sofern das möglich ist und im Einklang steht mit den Compliance Regeln der Vereinten Nationen. Diese sehen vor, dass der FC Bayern die ILO nicht finanziell unterstützen darf.
15. Katarische Homosexuelle berichten von existenzieller Angst um ihr Leben. Es drohen langjährige Haftstrafen und Peitschenhiebe für gleichgeschlechtlichen Sex. Was würden Herr Hainer und Herr Kahn einem homosexuellem FCB-Spieler raten, wenn der mit seinem Partner nach Katar fliegen würde? Hätten sie Bedenken?
Der FC Bayern steht in einem regelmäßigen Austausch mit seinem größten homosexuellen Fanclub Queerpass. Dabei wird auch die Situation für Homosexuelle in Ländern des Islam offen diskutiert, außerdem bemüht sich der FC Bayern, Queerpass über die fortlaufendende Entwicklung zur Frage der LGBTQI+-Rechte während der WM auf dem Laufenden zu halten. Die Frage, in welche Länder ein Spieler reisen möchte oder nicht, muss jeder Spieler selbst entscheiden. Mit Blick auf die WM hat sich der FC Bayern bei der Fifa erkundigt, inwieweit Katar auf Besucher der LGBTQI+-Community vorbereitet ist. Zusammengefasst erklärt die Fifa, sich „für die Rechte von LGBTQI+-Personen, die an der WM in Katar teilnehmen“, eingesetzt zu haben und äußert ihre Überzeugung, „dass die WM 2022 ein integratives und sicheres Fußball-Fest für alle“ sein wird. Außerdem hat das WM-OK in diesem Zusammenhang unserer Kenntnis nach klar geäußert, dass jeder willkommen ist und gebeten, die Kultur des Landes zu achten.
16. Inwieweit hat sich der FC Bayern mit den Vorwürfen von Terrorismusfinanzierung auseinandergesetzt? Hat man das Gespräch mit Experten gesucht, die diese Vorwürfe vorbringen?
Dem FC Bayern ist nicht bekannt, dass sich die Qatar Airways Group oder Katar an Terrorismusfinanzierung beteiligt hätten.
In der Europäischen Union befasst sich die von den G-7-Staaten eingesetzte Financial Action Task Force (FATF) umfassend mit dem Thema der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung. Katar befand und befindet sich nach Kenntnis des FC Bayern nicht auf der FATF-Liste der Länder, die unter Verdacht der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung stehen. Auf dem „Round Table Katar“, den der FC Bayern mit Unterstützung der Münchner Sicherheitskonferenz organisiert hat, haben zwei frühere Mitglieder der Deutschen Bundesregierung erklärt, dass Deutschland und die USA Vorwürfen der Terrorfinanzierung Katars im Zusammenhang mit saudi-arabischen Anschuldigungen zu Beginn des Qatar-Boykotts 2017 nachgegangen seien, aber keinen Hinweis auf Terrorfinanzierung entdecken konnten.
II Antisemitismus
1. Wie kann es der FC Bayern mit seiner Geschichte vereinbaren, sich von einem staatlichen Unternehmen sponsern zu lassen, das schwer in Verdacht steht, über mehrere Kanäle die Hamas und andere gegen Israel gerichtete Organisationen und Staaten zu unterstützen?
Katar befindet sich nach Kenntnis des FC Bayern nicht auf der Schwarzen Liste der von den G-7-Staaten eingesetzten Financial Action Task Force (FATF), die weltweit überprüft, ob Staaten in die Finanzierung von Terrorismus involviert sind.
2. Der größte Bayernfanclub Israels „Bayern Israel" mit mehr als 3.500 Mitgliedern lässt offiziell mitteilen: "About the Qatar sponsorship in Israel we are all against it no question there... We will be very happy to know that Bayern cut it off.” Wie geht der FC Bayern mit solcher Kritik aus Israel um?
Der FC Bayern nimmt die zitierte Haltung dieses Fan Clubs natürlich zur Kenntnis. Gleichzeitig verweist der FC Bayern auf Äußerungen von israelischen Regierungsvertretern, die die Zusammenarbeit mit Katar ausdrücklich befürworten und ihrerseits auf die finanziellen Unterstützungsleistungen für die im Gaza-Streifen lebenden Palästinenser hinweisen. Dank dieser Finanzierung können diese verarmten Menschen einen gewissen Lebensstandard wahren, der sie von einer Radikalisierung abhält. Damit dienen die katarischen Unterstützungsgelder auch der Sicherheit Israels. Der FC Bayern weist ferner darauf hin, dass auch die Bundesregierung die Palästinenser im Gaza-Streifen durch ihre substanzielle Finanzierung des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNWRA) unterstützt. Katar befindet sich ebenfalls unter den Staaten, die UNWRA tragen.
III Finanzen
1. Wie viel zahlt Qatar Airways mehr als anderer Sponsor? Wäre mit einem anderen Sponsor der finanzielle Spielraum ernsthaft gefährdet im Vergleich zu jetzt?
Der FC Bayern hat den Vertrag mit Qatar Airways aus einer normalen Marktlage heraus geschlossen. Damals, 2015, hatte sich auch der Fußball zu einer globalen Industrie entwickelt, der FC Bayern stand plötzlich nicht nur im sportlichen Wettbewerb mit den besten Mannschaften Europas, sondern auch auf internationalen Wirtschaftsmärkten, insbesondere in Asien, Nordamerika, auch im arabischen Raum. Der FC Bayern stand zunächst mit seinem Fluglinien-Partner Lufthansa in Verhandlungen über eine Verlängerung des seinerzeit noch bis Juni 2016 bestehenden Vertrages. Die Lufthansa war leider nicht bereit, die veränderte Angebotslage eines sich entwickelnden globalen Fußballmarktes mitzutragen. In dieser Situation hat der FC Bayern seine Position neu ausgelotet und am Ende den Vertrag mit Qatar Airways geschlossen. Der FC Bayern hat von Anfang an erklärt, dass wirtschaftliche Gründe eine Rolle für die neue Partnerschaft spielten – wie bei jeder Partnerschaft.
2. Wenn QatarAirways deutlich mehr zahlt als ein anderer Sponsor, welche Gegenleistung erwartet sich Qatar Airways hierfür?
Sie werden verstehen, dass der FC Bayern die im Rahmen eines Vertragsschlusses vereinbarte Vertraulichkeit achtet und einhält. Was man sagen kann: Wie bei jedem Vertrag wurden auch bei diesem Vertrag Leistung und Gegenleistung in ein wirtschaftliches Verhältnis gestellt. Gegenleistungen sind u.a die Vermarktung im Stadion bei Bundesligaspielen oder die Vermarktung auf den Trikots unserer Mannschaft über alle Wettbewerbe.
3. Warum wird nicht ein alternativer Sponsor gewählt, auch ggf. mit gewissem finanziellem Abschlag aber weniger politischen Querelen? Warum riskiert man für einen Sponsoringdeal, der einen sehr geringen Anteil am Gesamtumsatz des AG ausmacht, einen so hohen Imageschaden?
Der FC Bayern hat einen Sponsorenvertrag mit Qatar Airways geschlossen, einem internationalen Luftfahrtunternehmen, das sich an alle geltenden Regeln der internationalen Luftfahrtordnung hält und eines von 300 Mitgliedern der IATA ist, der Internationalen Luftverkehrsvereinigung. Die in der IATA zusammengeschlossenen Fluggesellschaften wickeln etwa 95% aller internationalen Flüge ab. Qatar Airways ist am 22. September erneut zur besten Airline der Welt gewählt worden (unter 350 Fluggesellschaften).“ U.a. folgende deutsche Unternehmen bzw. Konzerne habe katarische Gesellschafter: Volkswagen AG 10,5%, Hapag Lloyd AG 12,3%, Celonis SE 3%, Siemens AG 3,1%, CureVac 7,4%, Porsche AG 5%, Deutsche Bank AG 10%, RWE 10%.
4. Was waren die Umstände des Vertragsabschlusses? Wer hat den Vertrag ausgehandelt, was waren die Motive dafür, welche Seite hat die Initiative ergriffen?
Der FC Bayern hat den Vertrag mit Qatar Airways aus einer normalen Marktlage heraus geschlossen. Damals, 2015, hat sich auch der Fußball zu einer globalen Industrie entwickelt, der FC Bayern stand plötzlich nicht nur im sportlichen Wettbewerb mit den besten Mannschaften Europas, sondern auch auf internationalen Wirtschaftsmärkten, insbesondere in Asien, Nordamerika und im arabischen Raum am Golf. In dieser Situation hat der FC Bayern seine Angebotslage ausgelotet und am Ende den Vertrag mit Qatar Airways geschlossen. Der FC Bayern hat von Anfang an erklärt, dass wirtschaftliche Gründe eine Rolle für die neue Partnerschaft spielten wie bei jeder anderen Partnerschaft.
5. Gibt es einen Plan B für den Fall, dass das Sponsoring nicht weitergeführt wird?
Der FC Bayern hat einen Vertrag mit Qatar Airways bis zum 30. Juni 2023 und wird zunächst mit seinem Partner Qatar Airways sprechen.
6. Welche Strategie verfolgt der FC Bayern, um den finanziellen Vorsprung von Investoren-Klubs langfristig auszugleichen? Glaubt der FC Bayern, dass Sponsoringverträge diese Lücke schließen können? Müsste man nicht viel stärker in Konfrontation zu lnvestoren-Klubs und den dahinterstehenden Staaten wie Katar gehen, wenn diese das Financial Fairplay zu einer Farce verkommen lassen? Ist man mit dem Katar-Sponsoring nicht selbst Teil dieses Teufelskreises?
Der FC Bayern wird seine traditionellen und stabilen Erlösquellen im Sponsoring weiter pflegen und erhalten. Dazu gibt es Vorstandsinitiativen zum Ausbau bestehender sowie zur Erschließung neuer Erlösquellen (u.a. in der Internationalisierung, Digitalisierung und Vermarktung).
Zu Financial Fairplay: Der FC Bayern hat einen Sponsorenvertrag mit Qatar Airways- und kein Katar-Sponsoring. Der FC Bayern hat auch keine Gesellschafteranteile an Qatar Airways abgegeben, im Gegensatz zu diversen deutschen DAX-Unternehmen (u.a. VW, Deutsche Bank, Siemens, Hapag Lloyd), und das wird auch nicht geschehen.
Der FC Bayern hat sich in der Vereinigung europäischer Fußballklubs (ECA) seit Gründung für eine starke, transparente und verpflichtende Kontrolle der Finanzhaushalte aller am europäischen Wettbewerb teilnehmenden Vereine eingesetzt. Zunächst durch Karl-Heinz Rummenigge, der die ECA ein Jahrzehnt als Chairman geleitet hatte, heute durch Oliver Kahn, der als Stellvertretender Vorsitzender der ECA eine effektive Reform des Financial Fair Play fordert. Diese Reform trägt den Titel „Financial Sustainability“ und wird schrittweise eingeführt. Dies ist aus Sicht des FC Bayern das stärkste Mittel, um für Integrität und Chancengleichheit im europäischen Club-Fußball zu sorgen. Die Durchsetzung der Regeln von Financial Sustainability und die Sanktionierung erfolgter Verstöße durch die Uefa wird der FC Bayern durch sein Engagement in der ECA unterstützen.
7. Bezahlt der FC Bayern die Trainingslager der Männer und Frauen selbst, oder werden diese aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung von QatarAirways oder einem der Anteilseigner bezahlt? Mit anderen Worten: Reist der FC Bayern komplettaus freien Stücken nach Doha, oder tut er das aufgrund eines Sponsoring-Deals?
Der FC Bayern hat für seine Männer-Mannschaft die seit 2018 vertraglich geregelte Unterstützung von Qatar Airways, die auch für den Transfer zum Wintertrainingslager nach Doha greift. Allerdings wird dadurch nur ein Teil der Kosten erfasst.
Die Frauen-Mannschaft des FC Bayern trägt die Kosten für das Wintertrainingslager grundsätzlich selbst. Bei Hotel, Verpflegung und Platzmiete wird die Frauen-Mannschaft allerdings von der Organisationsstruktur des katarischen Frauensportes bisher gefördert. Ohne die Unterstützung des Qatar Women‘ Sport Committee (QWSC) wäre die Planung und Durchführung des „Equality Program“ unserer Frauen-Mannschaft in Doha nicht möglich. Mit dem „Equality Program“ engagiert sich der FC Bayern in Katar für Frauensport und Gleichberechtigung.
IV Sonstiges
1. Wie passt eine Fluggesellschaft als Partner zur Nachhaltigkeitsstrategie des FC Bayern, wenn das Flugzeug häufig leer aus Katar nach München fliegen muss, um die Mannschaft von dort aus zu befördern?
Grundsätzlich beinhalten alle Partnerschaften des FC Bayern das gegenseitige Verständnis von Nachhaltigkeit als einem wichtigen Aspekt der Partnerschaft. Qatar Airways hat uns folgende Antwort zu dieser Frage übermittelt: „Qatar Airways verfügt über eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie, die sich auf alle Bereiche des Unternehmens auswirkt und betreibt eine der modernsten und Treibstoff-effizientesten Flotten der Welt. Die Nachhaltigkeitsstrategie von Qatar Airways ist an den Zielen für nachhaltige Investitionen der Vereinten Nationen (SDGs) ausgerichtet: Passagiere haben die Möglichkeit, die mit ihrer Flugreise verbundenen CO2-Emissionen freiwillig über ein Klimaschutzprogramm auszugleichen. Im Rahmen des Klimaschutzprogramms von Qatar Airways wird im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh ein Windpark mit einer Kapazität von 108 MW betrieben, der jährlich 210.000 Tonnen Treibhausgase vermeidet. Qatar Airways betreibt mehr als 70 Projekte zur Kraftstoffoptimierung und Entwicklung nachhaltiger Flugkraftstoffe (SAF) und ein Recyclingprogramm. Bis 2030 wird der Hamad International Airport in Doha keinen Müll mehr erzeugen, der deponiert werden muss. Qatar Airways unterhält ein Programm zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen, unter anderem durch die Zusammenarbeit mit lokalen Wohltätigkeitsorganisationen, und des Weiteren ein Wildtierschutzprogramm, um den illegalen Handel mit Wildtieren zu stoppen. Qatar Airways ist die einzige Fluggesellschaft, die die GE 360-Schaumwäsche für Turbinen verwendet. Ziel ist es, kostbares Wasser einzusparen und Brauchwasser wiederzuverwenden.
2. Der von der FIFA beauftragte "Garcia-Report" beschäftigte sich unter anderem mit dem Korruptionsverdacht bei der WM-Vergabe an Katar für das Jahr 2022. Dort wurde auch der FC Bayern München namentlich erwähnt. Es wurde darauf hingewiesen, dass das katarische WM-Bewerbungskomitee die Möglichkeit sah, über Einladungen zu Trainingscamps auf der Aspire Academy, die WM-Bewerbung zu unterstützen. Datiert wird das Vorgehen auf den April 2010 und damit einen Zeitpunkt, der dem dortigen ersten Trainingslager des FC Bayern neun Monate vorausging. Steht das Trainingslager in Katar in Zusammenhang mit der WM-Vergabe, über die damals Franz Beckenbauer, zugleich (Ehren-) Präsident des FC Bayern, abstimmte?
Nein. Das Trainingslager in Doha hat Trainer Louis van Gaal vorgeschlagen, weil er das Angebot und die Ausstattung der Aspire Academy für die im Winter für einen europäischen Verein beste Lösung eines Wintertrainingslagers hielt.
3. Während der FC Bayern durch den damaligen Vorstand Rummenigge wissen ließ: "Ein Trainingslager ist keine politische Äußerung. Niemand sollte Dinge vermischen, die nicht zusammengehören", sagte Hamad bin Khalifa Al Thani von der Emir-Familie: "Sport ist der beste Weg, um jedermann auf dem Globus zu erreichen." Blendet man es für die Millionen aus, dass der FC Bayern von Katar als Vehikel benutzt wird?
Der FC Bayern hat eine Partnerschaft mit Qatar Airways, einem Unternehmen mit Sitz in Katar, so wie sehr viele andere Unternehmen in Deutschland wirtschaftliche Beziehungen zu katarischen Unternehmen und Organisationen pflegen. Der deutsche Minister für Wirtschaft und Energie, Robert Habeck, hat gerade erst in Katar Möglichkeit einer Energie-Partnerschaft geprüft bzw. erste Kontakte geknüpft. Zur offiziellen Delegation zählten auch die wichtigsten Vertreter der deutschen Energiewirtschaft, Bundeskanzler Olaf Scholz war in Katar, um Gespräche über Energiepartnerschaften zu diskutieren. Katar ist ein wichtiger Investor bei VW, der Porsche AG, Siemens, der Deutschen Bank und seit neuestem auch bei RWE. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte in ihrer Amtszeit zu mehr Partnerschaften mit Katar aufgerufen. Grundsätzlich steht der FC Bayern mit jeder Partnerschaft als deutsches Unternehmen und als Vertreter des deutschen Sports selbstverständlich nach innen und nach außen für die normativen Ideen und Werte unserer liberalen Demokratie.
4. Wird es Anschlussveranstaltungen vor größerem Publikum und mehr Teilnehmern aus dem Kreis der Mitglieder und Fans geben?
Der FC Bayern hat im vergangenen Jahr unterschiedliche Dialogformate für seine Mitglieder und Fans entwickelt, um zu allen Themen rund um den Club im passenden konstruktiven Dialog bleiben zu können.
Dazu gehören Workshops, der Mitgliederstammtisch, digitale Formate oder auch der Round Table zu Katar, unterstützt von der Münchner Sicherheitskonferenz. Hierbei behält der Verein stets die verschiedenen Interessenlagen und die Heterogenität unserer Mitglieder und Fans im Auge. Wenn der Bedarf gegeben ist, wird es selbstverständlich auch Folgeveranstaltungen geben. Ob vor größerem Publikum oder mit mehr Teilnehmenden hängt von der jeweiligen Zielsetzung der Veranstaltung ab.
5. Das Thema (Qatar Airways) betrifft intensiv unsere Werte, dies betrifft alle Mitglieder. Warum kann man das Thema nicht in der demokratisch legitimierten Mitgliederversammlung zumindest mal diskutieren? Was sollen denn die Menschen in Katar dann von unserer Meinungsfreiheit und vereinsinternen Demokratie halten?
Die Mitgliederversammlung hat gemäß Vereinsrecht und der Satzung des FC Bayern einen klar umschriebenen Rahmen und Auftrag. Trotzdem spricht natürlich nichts dagegen, Themen, über die die Mitgliederversammlung keine bindenden Beschlüsse fassen kann, inhaltlich zu diskutieren. Dies ist in der Vergangenheit regelmäßig geschehen, zuletzt zum Beispiel zum Thema Rauchverbot in der Allianz Arena.
6. Wird der Verein in Zukunft auch Einladungen seiner Mitglieder bzw. des Club Nr. 12 zu solchen gesellschaftspolitischen Themen folgen?
Der FC Bayern veranstaltet regelmäßig Veranstaltungen zu gesellschaftspolitischen Themen, und es haben in der Vergangenheit auch immer wieder Vertreter des Vereins an externen, auch von Mitgliedern bzw. dem Club Nr. 12 organisierten, Veranstaltungen teilgenommen. Dies soll auch so bleiben. Voraussetzung ist selbstverständlich, dass es sich um ein sachliches und faires Forum handelt, was den Rahmen betrifft.
7. Wieso werden Trikots nicht alternativ mit und ohne QatarAirways-Badge verkauft?
Bestandteil des Sponsoren-Vertrages mit Qatar Airways ist, dass das Logo auf den verkauften Heim- und Auswärtstrikots schon in der Produktion angebracht wird. Das ist ein im Profifußball/Profisport übliches Verfahren.
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