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Lee: So lief mein erstes Jahr beim FC Bayern

Es war ein aufgregendes erstes Jahr für Hyunju Lee: Der südkoreanische Mittelfeldspieler der FC Bayern Amateure ist nun seit über zwölf Monaten in München und kann auf 23 Spiele im roten Trikot zurückblicken. Im Interview spricht er über seine ersten Monate in Deutschland, das Trainingslager in der Türkei und seine Teamkollegen.

Das Interview mit Hyunju Lee

Servus Hyunju, wie waren die ersten Tage im Trainingslager?
„Ich bin sehr beeindruckt von den Bedingungen. Für mich ist es das erste Trainingslager überhaupt. Ich freue mich, in den kommenden Tagen weiterhin mit den Jungs zu arbeiten und mich auf die zweite Saisonhälfte vorzubereiten.“

Du bist nun seit einem Jahr bei Bayern. Wie hast du dich eingelebt?
„Vor allem die erste Zeit war nicht leicht für mich. Alle bei Bayern waren sehr freundlich und offen zu mir, aber ich habe meine Familie, meine Freunde, das Essen und einfach meine Kultur sehr vermisst. Als ich dann erstmals für die U19 gegen Walldorf gespielt habe, ging es aufwärts. Wir haben 3:0 gewonnen, ich habe ein Tor geschossen und mich besser mit meinen Mitspielern verstanden. So habe ich auch mehr Selbstvertrauen bekommen und fühle mich jetzt sehr wohl in München.“

Wo hältst du dich auf, wenn du nicht gerade Fußball spielst?
„Ich wohne am Campus, was mir nach wie vor sehr bei der Integration hilft, und bin gerne in München unterwegs. Ich bin oft spazieren und habe mir auch schon viele Dinge angeschaut, wie den Marienplatz, den englischen Garten oder den Olympiapark. Sonst telefoniere ich gerne mit Freunden aus Korea oder fahre nach Nürnberg zu meinem Kumpel Yun-sang Hong.“

Hong spielt bei der zweiten Mannschaft vom 1. FC Nürnberg. Woher kennt ihr euch?
„Wir waren in Südkorea zusammen auf der High School und haben dort auch gemeinsam Fußball gespielt. Er ist ein Jahr früher nach Deutschland gekommen als ich. Heute versuchen wir uns regelmäßig zu sehen.“

FC Bayern Amateure, Lee
Immer mit dem Auge für den besser positionierten Mitspieler: Hyunju Lee.

Wer aus der Amateure-Mannschaft hat dir bei der Eingewöhnung in München geholfen?
„Grant (Ranos, Anm. d. Red) und Gaba (Marušić, Anm. d. Red) wohnen auch beide am Campus und haben mir zu Beginn alles gezeigt. Wir verstehen uns gut. Grant fährt immer mit mir zusammen zum Training an die Säbener Straße.“

Im Trainingslager teilst du dir ein Zimmer mit Taichi Fukui. Bist du nun derjenige, der ihm nach seinem Wechsel aus Japan bei seinen ersten Monaten in Deutschland hilft?
„Ich versuche es, ja. Als er in München ankam, habe ich ihm ein paar Sachen über den Campus erklärt, wie die öffentlichen Verkehrsmittel funktionieren oder wie man Essen bestellt (lacht). Aber es ist auch für uns nicht ganz einfach, weil sich unsere Sprachen überhaupt nicht ähneln.“ 

FC Bayern Amateure, Lee
Lee traf in dieser Saison bereits achtmal und bereitete zwei Treffer vor.

Apropos Sprache: Wie schwierig ist es dir gefallen, Deutsch zu lernen?
„Es ist nicht einfach, aber ich musste mich zu Beginn gleich damit auseinandersetzen, um mich mit meinen Mitspielern verständigen zu können. Auf dem Platz klappt das jetzt schon sehr gut. Im Alltag habe ich noch ein bisschen Probleme, aber ich versuche, mich regelmäßig zu verbessern.“

Auf dem Platz ist dir die Eingewöhnung nach deiner Verletzung in dieser Saison bereits eindrucksvoll gelungen. Speziell zum Ende des Jahres hast du in fünf Spielen fünf Tore geschossen und einen Treffer aufgelegt. Woran liegt das?
„Ich denke, ich habe mich in diesem einen Jahr gut weiterentwickelt. Vor allem zu Beginn war ich mit meiner Torausbeute nicht zufrieden, aber Micho (Martín Demichelis, Anm. d. Red.) hat mir sehr geholfen, mich zu verbessern. Er hat an mich geglaubt und mir die Spielzeit gegeben.“ 

Du hast in der Hinrunde viele verschiedene Positionen gespielt. Wo fühlst du dich am wohlsten?
„Ich spiele dort, wo der Trainer mich braucht: egal, ob im Zentrum oder auf der Außenbahn. Am wohlsten fühle ich mich aber auf der offensiven Mittelfeldposition. Dort kann ich meine Technik gut ausspielen und meine Mitspieler in Szene setzen.“

Was nimmst du dir noch für die kommenden Tage hier in Antalya vor?
„Ich möchte weiter an mir arbeiten. Speziell beim Kopfballspiel und beim Torabschluss habe ich noch Verbesserungspotential. Und natürlich möchte ich hier auch etwas für meine Ausdauer tun. Ich freue mich schon auf das Testspiel gegen Rapid Wien. Ich hoffe, ich kann der Mannschaft wieder helfen.“

Das ist der Vorbereitungsplan der Amateure: