Im letzten Heimspiel der Saison musste der FC Bayern am Samstag eine bittere Niederlage hinnehmen. Gegen RB Leipzig unterlagen die Münchner in der Allianz Arena mit 1:3. Nach dem 3:0-Erfolg von Borussia Dortmund am Sonntag beim FC Augsburg geht der FCB als Tabellenzweiter mit zwei Punkten Rückstand auf den BVB in den letzten Spieltag. „Es hat komplett mit uns zu tun. Wir haben dieses Spiel verloren und das durch unser Verhalten“, meinte Trainer Thomas Tuchel nach der Partie. „Es ist bitter, weil wir es nicht mehr selber in der Hand haben. Aber der Glaube ist immer da. Es ist erst vorbei, wenn das Spiel in Köln abgepfiffen ist“, zeigte sich der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn kämpferisch. fcbayern.com hat weitere Stimmen für Euch gesammelt.
Die Stimmen zum Spiel gegen RB Leipzig
Oliver Kahn, Vorstandsvorsitzender FC Bayern: „Wir sind enttäuscht, dass wir die riesige Chance, die Meisterschaft aus eigener Kraft zu holen, so weggeben haben. Wir haben uns heute nicht intelligent angestellt. Nach dem 1:0 ist es immer weniger geworden. Wir lassen uns bei einer eigenen Ecke auskontern und bekommen das 1:1. Danach hatten wir noch viel Zeit, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass wir noch groß etwas entgegensetzen konnten. Es ist bitter, weil wir es nicht mehr selber in der Hand haben. Aber der Glaube ist immer da. Es ist erst vorbei, wenn das Spiel in Köln abgepfiffen ist.“
Hasan Salihamidžić, Sportvorstand FC Bayern: „Ich war sehr optimistisch. Es war eine sehr gute Trainingswoche, wir hatten eine gute Intensität und haben uns gesteigert. Wir haben vieles richtig gemacht in dieser Woche. Nach einer halben Stunde hatten wir heute aber nicht mehr viel entgegenzusetzen. Heute war es sehr enttäuschend. Ich habe es immer lieber in der eigenen Hand, das ist jetzt nicht mehr der Fall. Jetzt müssen wir hoffen, Daumen drücken und nächste Woche unser Spiel gewinnen und schauen was passiert.“
Thomas Tuchel: „Wenn man so weit unter dem eigenen Level spielt und das Level konstant sinkt, dann ist es schwierig, Spiele zu gewinnen. Die Anfangsphase war okay, es hat gereicht, um in Führung zu gehen. Dann haben wir nach 30 Minuten aufgehört. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr da. Wir kommen aus einer guten Phase. Ich sehe die Mannschaft trainieren, ich sehe den Spirit, die Qualität im Training, den Aufbau zum Spiel, aber dann habe ich im Moment keine Erklärung, wie so etwas passieren kann. Es kommt auf die Kleinigkeiten an, man muss mutig sein. Es hat komplett mit uns zu tun. Wir haben dieses Spiel verloren und das durch unser Verhalten. Die Saison ist aber noch nicht beendet.“
Thomas Müller: „Es ist nicht so, dass uns RB heute weggespielt hat. Besonders in der zweiten Halbzeit waren wir mit Ball und im Spielaufbau aber sehr schwach und haben sie mit eigenen Fehlern eingeladen. Sie hatten nicht viele Torchancen - zwei Elfmeter, dazu ein Tor durch einen Konter nach eigenem Eckball, das spricht für sich. Wir müssen jetzt schauen, diesen Nackenschlag wegzustecken. Wir haben nächste Woche noch ein Spiel. Wenn wir das gewinnen, dann hat Dortmund ganz großen Druck, sie müssen beide Spiele gewinnen. Das müssen sie erstmal machen. Wenn sie das tun, dann gratuliere ich. Aber bis dahin werden wir bei uns bleiben und alles dafür tun, dass wir nächste Woche drei Punkte holen. Wir müssen diese Woche zusammenstehen und jeden Funken, den wir noch haben, irgendwie einbringen, damit wir den Dreier in Köln holen.“
Das sagt der Gegner RB Leipzig
Marco Rose (Trainer, RB Leipzig): „Bayern war nicht so viel besser als wir. Wir wissen, wie wir gewonnen haben. Wir hatten das Gefühl in der Pause, dass wir eine Menge Dinge besser machen können. Wir haben zu viele einfache Bälle verloren in der ersten Halbzeit, waren fahrig mit dem Ball. Wir wollten dann kompakter sein, mehr Intensität reinlegen und wussten aber auch, dass heute etwas geht. Mit dem Konter zum Ausgleich ist der Glauben gewachsen, dass wir sie am Haken haben und wir haben das genutzt. Es war eine tolle Leistung von uns, in einer so wichtigen Saisonphase auch da zu sein.“
Willi Orban (Kapitän, RB Leipzig): „Die zweite Halbzeit war deutlich besser. Wir waren mutiger, mit mehr Druck auf den Ball, hatten viele Ballgewinne und haben dann schöne Tore erzielt. Wir wussten, dass wir in der Pause etwas ändern mussten - höher mit dem Außenverteidiger stehen und die Zehner höher verteidigen. Und so hatten wir Balleroberungen und haben diese konsequent zu Ende gespielt. Bei den Elfmetern hatten wir natürlich etwas Glück, aber unterm Strich haben wir, vor allem wenn man die zweite Hälfte sieht, verdient gewonnen.“
Konrad Laimer (RB Leipzig): „Wir sind nicht gut ins Spiel gestartet. Man hat gemerkt, wie gut die Bayern spielen können, wenn es für sie um etwas geht. Aber wir sind dann zu unseren Chancen gekommen. In der Halbzeit haben wir uns gesagt, dass wir ruhig bleiben müssen. Wir haben die Chancen bekommen, sie gemacht und sicherlich auch nicht unverdient gewonnen. Wir haben es in der zweiten Hälfte sehr erwachsen und reif gemacht und wenig zugelassen.“
Die wichtigsten Szenen der Partie im Spielbericht:
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