
Vor dem Gruppenbild zum Abschluss hatte Michael Diederich noch ein Überraschungspräsent als Dankeschön für die Mitglieder des Arbeitskreises Fandialog parat. „Ich finde es absolut überragend, wie in diesem Gremium Themen besprochen, diskutiert und vorangebracht werden“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des FC Bayern am Rande der Sitzung in der Allianz Arena, „das ist gelebter Dialog zwischen dem Club und seinen Fans, der das gegenseitige Verständnis fördert und zielführend ist.“ Im Zuge des guten Austausches hatte der deutsche Rekordmeister ein eigenes Polo-Shirt mit dem neuen Logo des Gremiums designt. Diederich war wie einige andere Arbeitskreis-Mitglieder standesgemäß zur Wiesn in Tracht erschienen – die perfekte Kombination mit den neuen Shirts für das anschließende 7:0-Schützenfest über den VfL Bochum.
Nach einführenden Worten von Michael Diederich und Markus Meindl, Abteilungsleiter der Fan- und Fanclubbetreuung, setzte die AKFD-Sprecherin Melanie Humann den Arbeitskreis über das zweite Satzungsforum zwei Tage zuvor in Kenntnis. „Wir haben eine gute Lösung gefunden, die der Verein bei der Jahreshauptversammlung im November zur Abstimmung bringen wird.“ Ihr Appell lautete, dass bitte möglichst viele Mitglieder zur Jahreshauptversammlung kommen sollen, um die Satzung zu verabschieden, „denn wir haben viele Monate Arbeit in die Satzungsänderungen gesteckt“.
Das Zentrum der dritten Arbeitskreis-Sitzung in diesem Jahr bildete im Anschluss ein Vortrag von Alessandro Morbio von „QUEERPASS Bayern“, bei dem er generell über das Thema Vielfalt informierte sowie das Zusammenspiel zwischen dem Fanclub und dem FC Bayern skizzierte. 2006 hatten sich ein paar schwule Männer zusammengeschlossen, inzwischen ist ihre Regenbogenfahne in der Südkurve fest etabliert, und über die Jahre ergaben sich mehr und mehr Doppelpässe mit dem deutschen Rekordmeister. „Es ist ein Austausch auf Augenhöhe, respektvoll und vom FC Bayern ehrlich gemeint“, erklärte Morbio, „das ist kein Marketing-Gag – sonst würden wir auch nicht mitmachen.“
Mit gemeinsamen Aktionen beim Christopher Street Day, der regelmäßigen Beleuchtung der Allianz Arena in den Farben der Vielfalt sowie Kooperationen mit der Initiative „Rot gegen Rassismus“ setzt man Seite an Seite gegen Diskriminierung Zeichen, unter anderem saß „QUEERPASS Bayern“ im Sommer auch bei der Diskussionsrunde zum Thema Vielfalt beim „Diversity Mountain“ des deutschen Rekordmeisters mit auf dem Podium. „QUEERPASS Bayern“ wurde außerdem bei „Obacht“, dem Awareness-Konzept der Allianz Arena, eingebunden. „Wenn jemand eine Anlaufstelle braucht – wir sind immer in der Südkurve“, sagte Morbio, Informationen seien generell jederzeit unter queerpass-bayern.de abrufbar.
Michael Diederich bedankte sich ausdrücklich und mit klaren Worten nach dem Vortrag, in dem die vielen Gesichter und Konsequenzen von Diskriminierung aufgezeigt wurden: „Wir denken alle, wir sind so liberal und weltoffen – aber ich persönlich erlebe immer wieder Situationen, in denen man sich fragt, was Menschen alles heute noch immer erdulden müssen. Bei Diskriminierung jeder Art habe ich null Toleranz, und wir alle haben in unserer Gesellschaft den Auftrag, hier ein Bewusstsein zu schaffen. Vielen Dank für diese Ausführungen von ,QUEERPASS Bayern‘.“
Auf der Sitzung nahm der FC Bayern die Fanvertreter außerdem bei den ersten Schritten mit, wie der Club die digitale Fanwelt auf den neuesten Stand bringen möchte und wie die ersten Schritte bei der neu eingeführten Sonderrolle von Jugendbeauftragten in Fanclubs gelaufen sind. Dabei kamen wertvolle Anstöße von Seiten des Arbeitskreises, unter anderem das Thema Barrierefreiheit im digitalen Bereich noch stärker mitzudenken sowie die Anregung, an Spieltagen vormittags Aktionen für Kinder und Jugendliche anzubieten.
Nach zwei intensiven, aufschlussreichen Stunden schloss Michael Diederich die Sitzung. „Wir wollten euch heute mal wieder ein paar Einblicke in den Maschinenraum des FC Bayern geben – und vielen Dank für Euren Input dazu. Wir wollen mit Euch gemeinsam den FC Bayern immer weiter entwickeln.“
Anlässlich des Champions League-Spiels zwischen dem FC Bayern und Manchester United haben beide Clubs der Opfer der Flugzeugkatastrophe von 1958 gedacht: