Die Bayern jubelten spät am Freitagabend, aber leider nicht als letzte Mannschaft in der Allianz Arena. Ein Gegentor von Exequiel Palacios (90.+4 Minute) in der Nachspielzeit des Spitzenspiels gegen Bayer 04 Leverkusen (2:2) sorgte dafür, dass der vermeintliche Siegtreffer durch Leon Goretzka (86.) kurz zuvor keiner war. Doch auch wenn die Punkteausbeute am Ende nicht die gewünschte war, waren die Münchner mit dem Spiel und dem eigenen Auftritt durchaus zufrieden.
„Es tut immer weh, wenn du so spät ein Tor bekommst. Vom Spielverlauf war es verdient, aber natürlich wollten wir die drei Punkte mitnehmen“, fasste Konrad Laimer den Abend zusammen. Das sah auch Thomas Müller ähnlich: „2:2 ist vom Ergebnis verdient“, sagte der 34-Jährige, der allerdings ein bisschen mit der eigenen Chancenverwertung haderte: „Vor der Halbzeit hätten wir ein Tor machen müssen, Harry Kane hätte das 2:1 machen müssen. Aber danach hatten wir auch ein bisschen Glück und Sven Ulreich, dass wir nicht in Rückstand geraten.“
Spiel „hätte in beide Richtungen kippen können“
Tatsächlich bot das Aufeinandertreffen der bis dato einzigen verlustpunktfreien Teams der noch jungen Saison Torchancen in Hülle und Fülle auf beiden Seiten. Sowohl die Hausherren als auch die Gäste hatten mehreren Drangphasen, in denen sie die Partie zu ihren Gunsten hätten entscheiden können. „Es war vieles drin, es hätte in beide Richtungen kippen können, je nach Phase des Spiels“, befand Thomas Müller – doch letztendlich wurden die Punkte geteilt. „Am Ende sah es aus, als hätten wir den Lucky Punch auf unserer Seite“, meinte Coach Thomas Tuchel, aber Leverkusen kam doch noch durch einen späten Elfmeterpfiff zum Ausgleich. „Ein gerechtes Ergebnis“ für den 50-jährigen Fußballlehrer.
Nach dem Kräftemessen auf nationalem Spitzenniveau geht es für die Bayern nun auf höchster europäischer Ebene weiter. Mit dem Heimspiel gegen Manchester United starten die Münchner am Mittwochabend (21 Uhr) in die neue Champions League-Saison. Dann gilt es, gegen die Red Devils an die positiven Aspekte des Bundesliga-Spitzenspiels anzuknüpfen. „Wir müssen uns gut erholen und auf das Spiel vorbereiten. Jedes Spiel in der Champions League ist hart, und wir erwarten nichts anderes am Mittwoch gegen Man Utd“, forderte Harry Kane, der mit seinem zwischenzeitlichen 1:0 gegen Leverkusen seinen Torriecher einmal mehr unter Beweis gestellt hatte.
Vorfreude auf den „Klassiker“
„Ich freue mich auf das Spiel, es ist ein absoluter Klassiker. Es hat schon so viele große Spiele zwischen diesen beiden Klubs gegeben“, erklärte Sportdirektor Christoph Freund, der in der Partie gegen Manchester United seine Champions League-Premiere mit den Bayern feiern wird: „Wir wollen gut rein starten, das wird schwer genug. Aber es ist ein Abendspiel, die Hütte wird voll sein.“ Es ist also angerichtet für die nächste hochklassige Partie in der Allianz Arena – und dieses Mal sollen die Bayern als Letztes jubeln.
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