Das K stand an diesem Mittwochabend in der Allianz Arena erst einmal für Königsklasse. Dann stand es für Kampfgeist, da sich der FC Bayern und Galatasaray (2:1) über 96 Minuten einen intensiven Schlagabtausch lieferten. Gegen Ende der Partie stand das K dann auf jeden Fall für Knipser und gleichzeitig für Kane, da die Nummer neun der Münchner mit zwei blitzsauberen Toren (80. Minute/86.) – das erste per Kopf – für den Heimsieg sorgte. Die Hartnäckigkeit des 30-Jährigen, der sich über die volle Distanz aufrieb, schoss (5.) und am Pfosten scheiterte (53.), war symptomatisch für die dargebotene Mentalität des Rekordmeisters an diesem frischen Münchner Herbstabend.
Harry Kane glänzte wieder einmal mit zwei Treffern im starken Kollektiv des Rekordmeisters.
Neuer: „Phänomen Kane“
Das K bei Kane, der zum Man of the Match bestimmt wurde, steht aber vor allem auch für Konstanz. In seinen vergangenen fünf Einsätzen für das Team von Thomas Tuchel kommt der Kapitän der Three Lions auf fantastische zehn Tore und zwei Assists. „Es war ein verdienter Sieg“, resümierte der Goalgetter nach Abpfiff. „Sie haben gut verteidigt, aber wir haben das Tempo hochgehalten. Es ist toll und ich genieße es. Ich liebe es, Tore zu schießen und zu gewinnen. Es war eine tolle Nacht.“ Kollege Manuel Neuer, der nach seinem Comeback seine erste CL-Partie seit Oktober 2022 absolvierte, schwärmte vom Stürmer: „Wir können uns auf ihn verlassen. Er ist ein Phänomen und wir sind stolz, dass er bei uns in der Mannschaft spielt.“
Stolz kann auch Neuer auf sich sein, wirkte es doch auch im vierten Spiel nach seiner Verletzung so, als wäre der 37-Jährige nie weg gewesen. Das K stand also auch für Keeper. Die Nummer eins strahlte von hinten die gewohnte Ruhe aus, gab Kommandos, führte und parierte in Minute 43 gegen Mauro Icardi in einer brenzligen Situation in gewohnter Manier. Wenn ein Manuel Neuer vor dir auftaucht, scheint das Tor zu schrumpfen.
Auch wenn der Tuchel-Elf am Mittwoch in der Allianz Arena nicht alles glückte, die Fans kein Spektakel wie beim 4:0-Auswärtssieg in Dortmund am vergangenen Wochenende zu sehen bekamen und Neuer durch den Last-Minute-Gegentreffer von Cédric Bakambu (90.+3) keine weiße Weste behalten konnte, überwiegt das Positive nach dem starken Schlusssprint. Dieses Team kann offenkundig auch punkten, wenn kein frühes Tor fällt oder das Kombinationsspiel auch mal hakt.
Dayot Upamecano, Minjae Kim & Co. warfen sich mit vollem Einsatz in die Zweikämpfe mit den leidenschaftlich kämpfenden Türken.
Tuchel: „Mit Energie und Griffigkeit sehr zufrieden“
Dann agieren Minjae Kim, Joshua Kimmich & Co. aus einer kompakten Defensive heraus und tun, was Spitzenteams nun mal am besten können: Sie warten ab, behalten die Ruhe. Mit ihrer ureigenen Willensstärke und Resilienz. Dann schlagen sie doch noch zu. Oder gar zweimal – wie der FCB gegen die couragiert auftretenden Türken. „Wir haben die Chancen genutzt, die wir hatten“, schloss Tuchel. „Ich war mit der Energie und der Griffigkeit sehr zufrieden heute.“
Als Gruppensieger in die K.o.-Runde
Am Ende steht das K glücklicherweise auch für K.o.-Phase, machte der FC Bayern durch den vierten Sieg im vierten Königsklassen-Spiel in dieser Saison nicht nur den Einzug ins Champions League-Achtelfinale perfekt, sondern sogar bereits den Gruppensieg. Das nächste K kann also kommen: Am 29. November empfängt der Gruppensieger aus München im letzten CL-Heimspiel 2023 Kopenhagen.
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