Lovro Zvonarek blickt auf einen ereignisreichen Start ins Jahr 2024 zurück. Seit Januar trainiert der Kroate kontinuierlich mit den Profis des deutschen Rekordmeisters. Im Interview mit fcbayern.com spricht der 18-Jährige über das bevorstehende Youth League-Achtelfinale der U19 gegen Feyenoord Rotterdam (am Mittwoch ab 16 Uhr LIVE auf fcbayern.com und in der FC Bayern App), sein Bundesliga-Debüt gegen den FC Augsburg und seine bislang wohl wertvollsten Trikots.
Das Interview mit Lovro Zvonarek
Servus Lovro, hinter dir liegen ein paar bewegende Wochen. Zu Beginn des Jahres kamst du beim Testspiel der ersten Mannschaft in Basel zum Einsatz (1:1), kurz darauf folgte dein Bundesliga-Debüt in Augsburg (3:2). Anfang Februar hast du dann die U19 mit zwei Toren ins Youth League-Achtelfinale geschossen – erneut in Basel (2:0). Eine aufregende Zeit?
Lovro Zvonarek: „Es waren sehr intensive Wochen. Ich konnte sehr viel lernen und durfte unheimlich tolle Erfahrungen sammeln. Mein Bundesliga-Debüt war mein persönliches Highlight. Seit meinem Wechsel nach München war es mein großes Ziel, eines Tages in der Bundesliga aufzulaufen. Das ist für jeden hier am Campus der große Traum. Natürlich war ich umso glücklicher, dass wir das Spiel in Augsburg am Ende auch gewonnen haben.“
Als du in die Kabine gekommen bist und dort zum ersten Mal dein Name auf dem Bundesligatrikot stand. Was war das für ein Gefühl?
„Besonders... Einfach nur ganz besonders. Ich habe die beiden Trikots vom Testspiel in Basel und auch vom Bundesliga-Duell in Augsburg natürlich behalten. Mittlerweile sind sie bei meiner Familie in Kroatien. Momentan haben sie noch keinen festen Platz bei mir zuhause, das wird sich in Zukunft aber noch ändern (schmunzelt).“
Du hast in dieser Saison bereits für die Profis, die Amateure und die U19 gespielt. Wie schwer ist es, sich wöchentlich an die Teams anzupassen?
„Ich bin sehr glücklich, dass ich mich im Training der Bundesligamannschaft beweisen darf, aber auch meine Spielzeit in der Youth League bekomme. Ich freue mich auf jede Einheit und bin auch sehr glücklich damit. In der Regel weiß ich immer schon eine Woche zuvor, wo ich trainiere. Das macht es für mich etwas leichter. Außerdem habe ich mittlerweile einen Führerschein. So funktioniert das Pendeln zwischen dem Campus und der Säbener Straße sehr gut.“
Seit Januar trainierst du konstant mit den Profis an der Säbener Straße. Wie profitierst du von den Einheiten?
„Jede Einheit auf diesem Niveau bringt mich enorm weiter. Alle wollen mir stetig helfen, mich zu verbessern und geben mir Tipps. So lerne ich täglich und kann mich kontinuierlich weiterentwickeln.“
Bei wem hast du dir besonders viel abschauen können?
„Grundsätzlich natürlich von allen Offensivspielern. Aber auch von defensiveren Akteuren wie Joshua Kimmich, Leon Goretzka oder Aleksandar Pavlović kann ich mir sehr viel abschauen. Alle verfügen über eine ganz besondere Mentalität. Ihr Spielverständnis und ihre Technik sind unheimlich gut. Besonders beeindruckt hat mich aber Harry Kane. Sein Abschluss ist unfassbar. Er ist auf und neben dem Platz ein großes Vorbild. Er hat auch für uns junge Spieler immer ein offenes Ohr.“
Blicken wir zurück auf die Play-offs in der Youth League: In Basel hast du deine Mannschaft als Kapitän aufs Feld geführt. Liegt dir diese Rolle?
„Ja, definitiv. Ich hatte ja bereits in Kroatien und auch im vergangenen Jahr in der Youth League gegen Inter Mailand diese Rolle inne. Für mich war und ist es immer eine große Ehre.“
Wie interpretierst du das Kapitänsamt?
„Ich lege sehr großen Wert auf die Kommunikation mit meinen Mitspielern und darauf, eine positive Einstellung in die Mannschaft zu transportieren. So entsteht eine gute Stimmung innerhalb des Teams, die essenziell für den Erfolg ist. Diese Werte versuche ich aber immer mit auf den Platz zu bringen, unabhängig davon, ob ich die Binde am Arm trage oder nicht.“
Du warst bereits vor deinem Wechsel nach München in der ersten Liga Kroatiens im Alter von nur 16 Jahren Kapitän. Inwieweit profitierst du heute von dieser Zeit?
„Ich glaube, ich habe aus dieser Zeit sehr viel mitgenommen. Es war damals eine besondere Situation für mich, da meine Mitspieler allesamt deutlich älter waren. Ich war zwar der Kapitän meiner Mannschaft, aber meine Kollegen haben mir sehr viel geholfen und ihre Erfahrungen geteilt. Ich habe vor allem gelernt, dass das Alter auf dem Platz nicht die größte Rolle spielt, sondern nur die Leistung zählt.“
Zum dritten Mal steht die U19 des FC Bayern im Achtelfinale der Youth League, hat es aber noch nie ins Viertelfinale geschafft. Wie groß ist die Motivation, erstmals in die Runde der letzten acht Mannschaften einzuziehen?
„Wir wollen Geschichte schreiben. Es ist ein großes Spiel gegen einen sehr guten Gegner. Aber wir träumen vom Einzug in die nächste Runde und wollen dieses besondere Spiel unbedingt gewinnen.“
Am Mittwoch trefft ihr im Achtelfinale auf Feyenoord Rotterdam. Wie schätzt du den Gegner ein?
„Rotterdam hat die Gruppenphase als Tabellenerster abgeschlossen, was für ihre Qualität spricht. In den Niederlanden wird sehr gute Nachwuchsarbeit geleistet. Sie haben viele gute Akademien - egal, ob bei PSV Eindhoven, Feyenoord Rotterdam oder auch Ajax Amsterdam. Und natürlich kenne ich ihren Trainer Robin van Persie noch aus dessen aktiver Zeit.“
Verfolgt das Youth League-Achtelfinale der U19 des FC Bayern gegen Feyenoord Rotterdam am Mittwoch ab 16 Uhr im kostenfreien Livestream:
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