Die Trophäe hielt Harry Kane auf der Ehrenrunde nach dem berauschenden 8:1-Triumph des FC Bayern gegen den 1. FSV Mainz 05 bereits sicher in den Händen. Unmittelbar nach Schlusspfiff hatte sich der 30-Jährige den Spielball von Schiedsrichter Patrick Ittrich gesichert - eine liebgewonnene Tradition unter Torjägern bei drei Treffern in einer Partie. Für Kane war es bereits das vierte Mal, dass er sich im Trikot der Bayern nach einem Bundesligaspiel mit dieser besonderen Auszeichnung schmücken durfte (zuvor gegen Bochum, Darmstadt und Dortmund). Der Engländer stach aus einem herausragend starken Kollektiv des Rekordmeisters an diesem Samstagnachmittag noch einmal heraus.
In der 13. Minute eröffnete Kane, der bei einem schnellen Angriff wieder einmal goldrichtig stand und die Vorlage von Jamal Musiala vollendete, den unglaublichen Torreigen der Bayern, die sich phasenweise in einen Rausch spielten. Mit dem Pausenpfiff ließ die Nummer 9 der Münchner in unnachahmlicher Art seinen zweiten Treffer an diesem Tag folgen, stellte damit auf 3:1 und sorgte allen voran dafür, dass die aufkommenden Mainzer Hoffnungen nach dem zwischenzeitlichen Anschluss im Keim erstickt wurden.
Auch in der zweiten Halbzeit stellte der Angreifer einmal mehr seine Kaltschnäuzigkeit unter Beweis, als er nach einer Glanzparade von Mainz-Keeper Robin Zentner bei einem Eric Dier-Kopfball das richtige Näschen hatte und den Abpraller zum zwischenzeitlichen 7:1 über die Linie drückte.
„Wir haben das Momentum heute genutzt, es war von Anfang bis Ende eine super Leistung von uns. Wir haben unsere Chancen gegen einen schwierigen Gegner genutzt. Jetzt müssen wir an diese Leistung in den kommenden Wochen anknüpfen“, blickte Kane auf die Torparty gegen Mainz zurück. „Ich fühle mich gut aktuell und wir kreieren viele Chancen als Team.“
Auch als Vorbereiter eine Klasse für sich
Der Engländer glänzte gegen Mainz allerdings nicht nur als Torschütze, sondern auch mit einer überragenden Vorlage. In Minute 61 spielte Kane von der rechten Seitenauslinie den Ball im Fallen punktgenau ins Zentrum, wo Musiala zum zwischenzeitlichen 5:1 vollstreckte. „Natürlich bin ich glücklich über die Vorlage, ich habe Jamal im Augenwinkel gesehen. Das war vielleicht einer meiner schönsten Assists in meiner Karriere. Schön, dass Jamal ihn so sehenswert verwertet hat“, so Kane.
Nach 25 Spieltagen steht die Nummer 9 der Bayern nun bei sage und schreibe 30 Saisontoren. Einzig dem legendären Uwe Seeler ist es in der Historie gelungen, in seiner ersten Bundesliga-Spielzeit 30 Treffer zu erzielen. Mit seinen 30 Ligatore hat der Engländer zudem seinen persönlichen Rekord eingestellt. Mehr Treffer gelangen ihm für Tottenham Hotspur nie in der Premier League. Und Kane hat ja noch neun Spieltage zu absolvieren...
Lob von Trainer und Mitspielern
FCB-Trainer Thomas Tuchel geriet, angesprochen auf seinen Stürmer, regelrecht ins Schwärmen: „Er tut, was er immer tut: Er trifft und ist ein Vorbild. Er ist ein Topspieler. Es ist ein Geschenk, ihn trainieren zu dürfen. Er beweist Woche für Woche, dass es die richtige Entscheidung war, ihn hierher zu holen.“
Auch seine Teamkollegen sprechen seit dem Tag, an dem der englische Nationalmannschaftskapitän zum FC Bayern gewechselt ist, in den höchsten Tönen von Kane. „Er kann mit beiden Füßen gut abschließen, hat einen super Abschluss und ist ein guter Kopfballspieler. Er hat ein super Gefühl und arbeitet auch für die Mannschaft", betonte Bayern-Kapitän Manuel Neuer nach der Gala gegen Mainz.
Bei der herausragenden Trefferquote des FCB-Stürmers kommt natürlich auch die Frage auf: Wackelt der Bundesliga-Rekord von Robert Lewandowski, der 2020/21 41 Saisontore erzielt hatte? „Ich traue Harry alles zu“, sagte Bayern-Coach Tuchel. „Es sind noch ein paar Spiele übrig, ich möchte also noch weitere Treffer nachlegen“, so Kane vielsagend.
Die Stimmen zum Spiel gegen Mainz:
Themen dieses Artikels