Fünf perfekte Abschlüsse als Abschluss einer perfekten Woche! Leon Goretzka, Harry Kane, Mathys Tel und zweimal Thomas Müller verwandelten ihre Chancen beim souveränen Münchner 5:1 (0:0)-Erfolg der Bayern beim 1. FC Union Berlin kompromisslos und unhaltbar und standen damit sinnbildlich für die FCB-Form zuletzt: Zehn Tage vor dem Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid in der Königsklasse sind die Bayern in dieser Verfassung nicht so leicht zu stoppen!
„Haben noch ein großes Ziel“
„Wir haben noch ein großes Ziel in der Champions League und versuchen, die Saison am Leben zu erhalten“, fasste Mittelfeldmann Goretzka den gelungenen Auftritt seiner Mannschaft in der Hauptstadt zusammen. Der 29-Jährige hatte die Kugel in der 29. Minute ansatzlos unter die Latte geknallt und den Münchner Torreigen im Stadion an der Alten Försterei eröffnet, ehe er ihn später mit der Vorarbeit zu Müllers zwischenzeitlichen 5:0 beendete.
Damit unterstrich Goretzka, dass auch er sich im Aufwind befindet: Mit seinen Torbeteiligungen elf und zwölf (fünf Tore, sieben Vorlagen) in der laufenden Saison stellte er seinen persönlichen Rekord aus der Saison 2018/19 ein – allein neun davon gelangen ihm nach dem Jahreswechsel.
Tuchel: „Kompliment an die Mannschaft“
Bis Goretzka sein Dutzend vollmachen konnte, war es aber noch ein weiter Weg. Die Unioner ließen auch nach der Führung der Bayern nicht locker – doch die Münchner auf der Gegenseite ebenfalls nicht: „Insgesamt waren wir bissig, drin in den Zweikämpfen, waren immer dabei“, befand Thomas Müller. „Kompliment an die Mannschaft. Es war eine Teamleistung, weil es kompliziert war. Union hat mit zwei Stürmern und zwei Zehnern gespielt“, lobte auch Chefcoach Thomas Tuchel seine Mannschaft, die hinten kompakt stand und in der Offensive durch ein Traumtor den Vorsprung ausbauen konnte.
Unmittelbar vor dem Pausenpfiff verwandelte Kane (45.+1 Minute) einen Freistoß direkt und baute damit seine unglaubliche Bilanz in seiner Premieren-Spielzeit in der Bundesliga aus. Mit nun 51 direkten Torbeteiligungen in Pflichtspielen (40 Tore, 11 Assists) ist der Engländer die Nummer eins in Europas fünf großen Ligen und stellte ebenfalls einen persönlichen Bestwert auf. „Das zweite Tor kurz vor der Halbzeit hat uns natürlich in die Karten gespielt“, analysierte Müller: „Anfang der zweiten Halbzeit kamen wir ins Rollen und waren nicht mehr zu stoppen.“
Müller sorgt für Müller-Moment
Daran hatte auch nicht zuletzt der Ur-Bayer selbst großen Anteil. Müller traf zum zwischenzeitlichen 3:0 (53.) und legte nach Tels 4:0 (61.) den letzten Bayern-Treffer des Tages nach (66.). Bei seinem 400. Startelfeinsatz in der Bundesliga sorgte der 34-Jährige einmal mehr für beeindruckende Zahlen: Der Angreifer traf erstmals an einem 30. Spieltag und hat damit nun in allen 34 Runden einer Bundesliga-Saison getroffen. Dies sei „eine wahnsinnig wichtige Statistik. Das war mir natürlich ganz wichtig, heute auf jeden Fall zu treffen“, scherzte der Routinier später in gewohnter Müller-Manier und ergänzte: „Ich wusste das nicht. Ich habe jetzt auch nicht gezählt, welcher Spieltag heute ist.“
Was Müller aber sicherlich nicht entgangen sein dürfte: Die Münchner feierten in Berlin den dritten Pflichtspielsieg in Serie. „Wir freuen uns. Es war eine perfekte Woche“, meinte Trainer Tuchel und unterstrich, dass es auch nach dem beendeten Titelrennen in der Meisterschaft kein Nachlassen für sein Team gebe: „Wir sind immer gefordert, wenn man für Bayern München spielt. Das sind wir uns schuldig. Wir haben den höchsten Anspruch an uns selbst und wenn wir irgendwo hinfahren, wollen wir gewinnen.“ Das gilt ohne Frage für die verbleibenden sechs Pflichtspiele in dieser Saison – und wenn die Bayern sich weiter so präsentieren, wie in dieser Woche, kommt vielleicht noch ein siebtes im Juni dazu.
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