Die Spielzeit 2023/24 endete für den FC Bayern mit einer Niederlage. Der Rekordmeister musste sich am Samstagnachmittag bei der TSG Hoffenheim mit 2:4 geschlagen geben, obwohl die Münchner bereits nach sechs Minuten durch einen Doppelschlag von Mathys Tel (4. Minute) und Alphonso Davies (6.) mit 2:0 geführt hatten. Nun gilt es, nicht nur diese unnötige Auswärtsniederlage zum Abschluss, sondern die komplette Saison abzuhaken und den Blick nach vorne zu richten. 2024/25 ist mit dem FC Bayern nach einer titellosen Spielzeit wieder zu rechnen.
Bekanntes Muster
Bevor der Fokus auf die kommende Europameisterschaft in Deutschland und anschließend auf die kommende Spielzeit gelegt wird, lohnt sich noch eine kurze Einordnung des Geschehens in Sinsheim. Denn Trainer Thomas Tuchel, der die Münchner nach Saisonende verlassen wird, Thomas Müller und Matthijs de Ligt waren sich nach Schlusspfiff einig. Bei der Niederlage im Kraichgau nach den Gegentreffen von Maximilian Beier (8.) und Andrej Kramarić (68./85./87.) waren Muster zu erkennen, die bereits in vorherigen Spielen zu beobachten waren, und die in der kommenden Spielzeit auf alle Fälle abgelegt werden müssen.
„Das ist viel zu häufig passiert“, ärgerte sich Tuchel. „Wir haben in Stuttgart, Heidenheim und auch heute das Spiel aus der Hand gegeben.“ Laut Müller war es nicht das erste Mal, dass „wir die Aggressivität haben vermissen lassen“. Abwehrspieler de Ligt pflichtete dem Routinier bei: „Das war schon die ganze Saison so. Wir spielen gut und dann wieder nicht.“ Manchmal habe der volle Einsatz gefehlt, man müsse immer 100 Prozent geben.
Gratulation an Leverkusen
Müller gratulierte nach Spielschluss auch Meister Bayer 04 Leverkusen, die unbesiegt blieben und mit 90 Punkten auf Platz eins landeten. Vizemeister VfB Stuttgart (73 Zähler) überholte den FCB (72) am letzten Spieltag durch einen 4:0-Heimsieg gegen Mönchengladbach noch auf der Zielgeraden. Somit steht für Manuel Neuer & Co. nach 34 Spieltagen Platz drei. „Dass es so nicht weiterlaufen kann, ist klar“, sagte der Kapitän in Sinsheim. „Jeder ist in der Pflicht.“
Nach dem Saisonende gilt es nun, zunächst die Akkus aufzuladen, da man – wie Neuer richtigerweise anmerkte – in Sinsheim und auch schon in den vergangenen Wochen personell „auf dem Zahnfleisch“ ging. Anschließend bereiten sich die Nationalspieler mit ihren Auswahlen auf die EURO in Deutschland vor, die bis zum 14. Juli andauern wird.
„Es muss einen Neustart geben, auch von unserer Seite, vom Team. Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen, um wieder voll angreifen zu können.”
Manuel Neuer
Große Ziele vor Augen
Im Juli startet der FCB ebenfalls in die Vorbereitung auf die neue Saison, in der das Team ein neues Gesicht zeigen will. Am Ende der Spielzeit 2024/25 findet das Champions League-Finale in der heimischen Allianz Arena in München statt. Auch wenn dieses Fernziel aktuell sehr weit in der Zukunft liegt, wollen es die Bayern mit aller Macht erreichen und gleichzeitig die Meisterschale zurück nach München holen. Für diese Großaufträge wird im Sommer der Grundstein gelegt.
„Es muss einen Neustart geben, auch von unserer Seite, vom Team“, blickt Neuer voraus. „Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen, um wieder voll angreifen zu können.“ Müller dazu: „Wir wollen jetzt raus aus der Saison und im Sommer neu anfangen. Wir schauen jetzt in die Zukunft.“ Auch wenn der Stachel bei den Bayern-Fans aktuell tief sitzt: Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich der Club auch aus Tälern hieven und zu neuer Stärke finden kann. Oder um es in Zahlen zu sagen: Auf 1999 folgte 2001 mit dem Double aus Meisterschaft und Champions League, auf 2007 folgte 2008 mit dem Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal, auf 2012 folgte 2013 mit dem erstmaligen Triple der Vereinsgeschichte. Alle dürfen gespannt sein, was in der Saison 2024/25 passieren wird.
Die Stimmen nach dem Hoffenheim-Spiel:
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