Es war dunkel geworden über München, als die Begegnung zwischen dem FC Bayern und Union Berlin (3:0) am Samstagnachmittag in die Schlussphase ging. Das Spiel war durch die Tore von Harry Kane (15., 51.) und Kingsley Coman (43.) bereits entschieden, als der vierte Offizielle Martin Petersen in der 80. Minute die Auswechseltafel in die Höhe hielt. In grellem Grün erschien die Zahl 49.
Der Stolz war Adam Aznou ins Gesicht geschrieben, als er sich an der Seitenlinie bereit machte, für Geburtstagskind Alphonso Davies in die Partie zu kommen. Ein breites Grinsen zog über sein Gesicht, als er mit dem Kanadier abklatschte und den Platz betrat. Bereits in der Sommervorbereitung hatte der 18-jährige Linksverteidiger, der im Mai einen Vertrag als Lizenzspieler beim deutschen Rekordmeister unterschrieben hatte, mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Weil er auch im Training überzeugte, belohnte Cheftrainer Vincent Kompany den Youngster nun mit einer Einwechslung, die sein Profidebüt bedeutete.
Lob von Eberl und Kompany
„Ich bin sehr zufrieden und stolz“, sagte Aznou nach Abpfiff und fügte an: „Bayern ist eine der besten Mannschaften der Welt.“ Sein erster Einsatz in der Bundesliga ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des talentierten Verteidigers, der im September erstmals für die Nationalmannschaft Marokkos aufgelaufen war. „Wir halten sehr viel von Adam, er ist ein extrem großes Talent. Wir sind froh, dass er im Profibereich angekommen ist und jetzt sein erstes Spiel gemacht hat“, lobte Sportvorstand Max Eberl das FCB-Talent, das über ein „unglaublich großes Potenzial“ verfüge.
Auch Kompany unterstrich die großen Anlagen und den Eifer seines jungen Schützlings: „Adam hat es sehr gut gemacht, im Training und auch bei der Nationalmannschaft. Er ist jung, er und seine Eltern dürfen stolz sein.“ Aznou zahlte das Vertrauen seines Trainers prompt zurück: „Er ist gut ins Spiel gekommen“, zeigte sich Kompany zufrieden.
Aznou: „Weiterarbeiten und immer dranbleiben“
Der Spieler selbst blieb bei all der Freude über seinen Kurzeinsatz bescheiden. „Ich muss Geduld haben, weiterarbeiten und immer dranbleiben“, betonte der Debütant. Kompany bekräftigte: „Er muss jetzt weitermachen, es gibt noch sehr viel Arbeit auf dem Weg.“
Der erste Schritt im Profibereich ist getan. Jetzt will Aznou weiter hart arbeiten, damit seine Rückennummer künftig noch häufiger auf der Anzeigetafel aufleuchtet.
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