Alexandra Beier
Am Ende scharte sich eine Gruppe um Bianca „Jay“ Rech, es gab noch einige interessierte Nachfragen zu ihrem Vortrag über die FC Bayern Frauen-Direktion, der beim anschließenden Treffen im Jahr 2024 des Arbeitskreises Fandialog (AKFD) des deutschen Rekordmeisters im Fokus stand. Als besonderes Präsent hatte ein Mitglied sogar eine Autogrammkarte der Saison 2008/09 mitgebracht, als die Direktorin der FCB-Frauen noch selbst für die „Roten“ aktiv am Ball war. Ein passendes Bild: Jay Rech zog einst als Mittelfeldspielerin auf dem Platz die Fäden, nun gibt sie als Direktorin Impulse. Die 26 anwesenden Mitglieder des AKFD hatten ihren Vortrag bei der Sitzung in der Ebene 5 der Allianz Arena mit viel Applaus quittiert. Der Sprecher des Arbeitskreises, Hansi Gehrlein vom Fanclub „Die 13 Höslwanger“, dankte insgesamt für die turnusmäßigen Sitzungen: „Dieser Arbeitskreis ist ein einmaliges Format. Es hilft uns als Fans sehr, unseren FC Bayern immer wieder noch besser kennenzulernen und im direkten Austausch zu wichtigen Themen zwischen Club und Fans zu bleiben.“
Der Stellvertretende Vorstandsvorsitzende Michael Diederich hatte dieses Mal ausnahmsweise aus persönlichen Gründen nicht teilnehmen können und sich vorab in einer eigenen Mail an jedes einzelne Mitglied gewandt. An seiner Stelle schaute der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen vorbei, nahm am Austausch zu Themen rund um den Besuch der Allianz Arena teil und stand im Anschluss noch für weitere Fragen parat. „Auch 2024 hatten wir durchgehend sehr hochwertige Treffen in unserem Arbeitskreis Fandialog“, lautet das Jahresfazit von Diederich, der die Sitzungen sonst immer leitet: „Der FC Bayern ist über diesen stets offenen, vertrauensvollen und zielgerichteten Austausch sehr glücklich. Gemeinsam mit den Fans können wir den Club durch den institutionalisierten Fandialog stetig weiterentwickeln. Wir möchten allen für ihre Zeit, ihr Engagement und ihre Impulse danken – wir freuen uns auf eine Fortsetzung des Dialogs im kommenden Jahr.“
Wie wichtig der Austausch mit seinen Fans und Mitgliedern dem FC Bayern ist, verdeutlichte auch Markus Meindl, Direktor der Fan- und Fanclubbetreuung, als er bei seiner Begrüßung einen Überblick über die diesjährigen regionalen Fanclubtreffen von Südtirol bis Kiel gab und auf die traditionellen Fanclub-Weihnachtsbesuche der Spieler am 15. Dezember vorausblickte: Auch 2025 werde man wieder regionale Fanclubtreffen organisieren, das Dialogformat habe sich mehr als bewährt, um als Verein greifbar und nahbar zu sein und im persönlichen Austausch mit den Fanclubs und Fanclubmitgliedern zu bleiben. Zu den Weihnachtsbesuchen ließ Meindl wissen, dass der Sportvorstand Max Eberl gleich beim ersten Treffen klargemacht habe, dass er diese Besuche als wichtigen Bestandteil der Club- und Fankultur sieht. Über 100 Bewerbungen liegen vor, die Planungen seien in der finalen Phase, Details werden bald bekanntgegeben. Des Weiteren verwies Meindl auf die Jahreshauptversammlung am 8. Dezember in der Rudi-Sedlmayer-Halle (Beginn 10.30 Uhr) mit dem Appell an alle Mitglieder in den Fanclubs des FC Bayern teilzunehmen, um die Zukunft des Vereins aktiv mitgestalten zu können.
Der Vortrag von Jay Rech stand unter dem Motto „Meisterhafte Vorbilder“ – anschaulich illustrierte sie die Geschichte seit der Abteilungsgründung 1970 bis zum heutigen Stand. Inzwischen zählt die Direktion 159 Mitarbeitende, man unterhält neben der ersten und zweiten Mannschaft noch eine U20, U17 und U15 sowie seit dieser Saison einen Förderkader für Talente zwischen 12 und 13 Jahren. 2019 wurden alle Ambitionen in einer Strategie zusammengefasst, seitdem geht die Entwicklung unter dem Leitmotiv „Creating a Movement“ rasant voran: Allein in den vergangenen vier Jahren wurden die FCB-Frauen drei Mal Deutscher Meister. Simon Müller, Teamleiter Fanbeauftragte des FC Bayern, stellte im Anschluss die Entwicklungen der Fanarbeit im Frauenfußball vor, um die Rahmenbedingungen für die kontinuierlich steigende Zahl an Fans weiter zu verbessern.
Zum Abschluss der Sitzung erläuterte Oliver Meßthaler, Direktor Ticketservice und Sicherheit, gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen diverse Themen, die die Abläufe in der Allianz Arena betreffen. Beide appellierten an die Fans, die Auflagen bezüglich des Freihaltens der Treppen in der Südkurve als Flucht- und Rettungswege ernst zu nehmen; andernfalls gefährde man das Projekt, bei Spielen in der UEFA Champions League weiterhin Stehplätze anbieten zu können. „Wir sind da auf das Verständnis und die Mithilfe unserer Fans angewiesen“, erklärte Dreesen, „wir wollen doch alle Stehplätze – also sollten alle gemeinsam dafür alles tun, was nötig ist.“ Gleiches gelte auch bei Fan-Choreos: Die gesetzlichen Vorgaben der Behörden und der Feuerwehr müssten berücksichtigt werden.
Dass man gemeinsam immer in der Lage ist, Dinge zu optimieren, habe man bei der Problematik gesehen, wie die An- und Abfahrt vom Busparkplatz Süd früher durch die Taxen beeinträchtigt waren. Auf Initiative des Allianz-Arena-Managements um den Geschäftsführer Jürgen Muth hat man nach einem Testpilot inzwischen eine Alternative für die Taxen gefunden, die nun auf Dauer Bestand haben wird. „Das ist der FC Bayern, das ist unser Anspruch – dass wir zusammen Lösungen finden, mit Euch, mit den Fans“, sagte Markus Meindl. „Aus einem Pilotprojekt wird eine fixe Einrichtung, mit der alle Beteiligten leben können.“ So, lautete das gemeinsame Fazit, werde man 2025 weitermachen.