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Manchmal braucht es solche besonderen Momente von besonderen Spielern. Jamal Musiala hatte an diesem kalten, ungemütlichen Nachmittag in Hamburg eine geniale Idee. Der sonst so grazil und leichtfüßig spielende Offensivkünstler des FC Bayern drosch nach starkem Pressingverhalten und einem Ballgewinn in der Hälfte des FC St. Pauli aus gut und gerne 25 Metern einfach mal drauf. Das Leder klatschte an die Unterkante der Latte und rauschte zum 1:0 ins Tor.
Die Bayern hatten es bei St. Pauli auch das eine oder andere Mal mit der feinen Klinge versucht, wie beispielsweise Torschütze Musiala in der fünften Minute per Hackenablage. Doch gegen die couragiert auftretenden und gut gestaffelten Kiezkicker gab es an diesem Nachmittag nur selten ein Durchkommen. So war es der brachiale Geniestreich des 21-jährigen Nationalspielers, der die Münchner auf die Siegerstraße brachte und letztlich zum fünften Pflichtspielerfolg in Serie führte (zum Spielbericht).
„Es war keine typische Situation, wo man abzieht. Er erobert den Ball super zurück in einem Gegenpressingmoment, hatte nicht viele Anspielstationen und hat sich zum Glück entschieden, zu schießen. Manchmal muss man es versuchen und wird belohnt“, erklärte Mitspieler Joshua Kimmich die spielentscheidende Szene.
Musiala zeigte sich im Anschluss an die Partie selbst ein wenig überrascht von seiner Schussgewalt. Auf die Aussage eines Reporters, er habe nicht gewusst, dass der deutsche Nationalspieler solch einen Schuss habe, sagte Musiala: „Ich selber auch nicht“ und lachte. „Ich bin sehr glücklich und habe auf Aaron Danks und René Marić (Co-Trainer des FC Bayern, Anm. d. Red.) gezeigt. Wir haben es im Training geübt, aus der Distanz zu schießen. Ich will immer an anderen Sachen arbeiten und mich weiter verbessern.“
Mehr Torgefahr im Spiel des Jamal Musiala
So erweiterte der Offensivkünstler sein Spiel in den vergangenen Monaten durch harte Arbeit neben den schlangenförmigen Dribblings und starken Pässen um enorm viel Torgefahr – auf unterschiedlichen Ebenen. Zuletzt gelangen ihm unter anderem drei Kopfballtreffer und jetzt auch noch ein echter Distanzkracher. „Wir haben vor ein paar Tagen gesagt, jetzt macht er Kopfballtore – ungewöhnlich. Jetzt macht er Weitschusstore – das kommt auch nicht alle Tage vor. Es war ein super Tor. Er macht ganz wichtige Tore und ist in einer super Form“, lobte Sportdirektor Christoph Freund.
Generell präsentiert sich Musiala seit Wochen in herausragender Verfassung und glänzt immer wieder als Unterschiedsspieler. Bereits drei Mal erzielte die Nummer 42 in dieser Bundesliga-Saison das so wichtige 1:0 für den FCB. In den vergangenen fünf Pflichtspielen traf der Offensivspieler ganze sechs Mal. „Ich habe Schritte nach vorne gemacht. Letztes Jahr haben vielleicht noch ein bisschen die Tore und Assists gefehlt. Ich versuche daran zu arbeiten, dass ich viele Spiele auf hohem Niveau hintereinander machen kann“, erklärte Musiala.
Musialas besondere Auswärtsstatistik
Der 21-Jährige ist zudem in dieser Saison ein echter Auswärtsexperte. In jedem Bundesligaspiel des FC Bayern auf fremden Plätzen war der Offensivspieler an mindestens einem Treffer direkt beteiligt, alle seine bisherigen fünf Liga-Tore erzielte er auswärts.
Musialas Wert für das Bayern-Spiel
Auch beim FC St. Pauli stellte Musiala also seine Wichtigkeit für den FC Bayern einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis. Und so wurde Thomas Müller nach der Partie auf den Wert seines Kollegen für das Bayern-Spiel angesprochen. „Er ist fleißig, hat Qualität und die Umgebung, um gut spielen zu können. Er ist sehr wichtig für unser Spiel, weil er Dinge macht, die uns produktiv nach vorne kommen lassen und jede Abwehrreihe beschäftigen“, antwortete der Ur-Bayer und schob nach: „Auf einer Skala von 1 bis 10? Er spielt ja auf der 10 – ja also, da ist er nah dran.“
Hier gibt es die Stimmen zum Spiel:
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