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Jamal Musiala und Alphonso Davies bejubeln ein Tor gegen Heidenheim
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Heidenheim trotzt Bayern-Dominanz: Wahnsinn mit Tradition endet 4:2

Diese Konstellation, sie war durch ihre besondere Vergangenheit ja schon fast zu einer Garantie für außergewöhnliche Fußballabende geworden. Da war einerseits die Geschichte - die glorreiche, von Titeln durchzogene des großen FC Bayern. Und auf der anderen Seite die fast schon märchenhafte des kleinen Heidenheim an der Brenz mit seinem Höhenflug aus der Verbandsliga bis in die UEFA Conference League. Aber auch die direkten Aufeinandertreffen hatten es nahezu immer in sich gehabt: Neun Tore waren dem 1. FC Heidenheim in nur drei Pflichtspielen gegen den FC Bayern gelungen, nach dem neuerlichen Aufeinandertreffen beim 4:2 (1:0) waren es in vier Spielen gar elf geworden. Und doch glaubte nach den ersten, rekordverdächtig dominanten 45 Minuten des FC Bayern am Samstagnachmittag in der Allianz Arena, einer noch immer daran, dass die Gewohnheit an etwas Wahnsinn im Spiel auch dieses Mal zwischen dem FC Bayern und dem 1. FC Heidenheim wieder zupacken würde: Frank Schmidt. 

Dayot Upamecano bejubelt seinen Treffer gegen Heidenheim
Dayot Upamecano erzielte nach einer Ecke das 1:0 für die Bayern. | Getty

Ein Trick in der Kabinenansprache

Der Cheftrainer der Gäste hatte seiner Mannschaft eine hochgradig defensive Taktik verordnet nach 17 Gegentoren in acht Bundesligaspielen zuvor: Sicher stehen, nicht untergehen, lange die Null halten. Sozusagen mit Zimmermannshammer und einem Stapel Bretter das Tor nach allen Regeln der Kunst vernageln – das waren, grob zusammengefasst, die Ansätze der Heidenheimer. Und wer auf die Anzeigetafel blickte, als beide Mannschaften aus dem Nieselregen in die trockene Kabine zur Halbzeitpause gingen, der würde bestätigen, dass den Gästen dies angesichts der Umstände so schlecht nicht gelungen war.

Zwar erreichte der FC Bayern in den ersten 45 Minuten dieser Partie einen neuen Liga-Rekordwert in Sachen Dominanz (86:14 Prozent Ballbesitz), doch von den zwölf Torschüssen, die die Mannschaft von Vincent Kompany bis dahin abgegeben hatte, war gerade mal ein einziger ins Gästetor geflogen: Dayot Upamecanos Kopfball nach Kimmich-Eckball (18. Minute). Ansonsten ließ der FC Bayern den Ball derart übermächtig durch die eigenen Reihen laufen, als sei es Heidenheim nicht einmal annähernd erlaubt, ihn auch nur zu berühren. Kein einziger Gästespieler hatte mehr als 20 Ballkontakte. Ja, einmal setzte sogar Thomas Müller zu einem Fallrückzieher an. Heidenheim blieb nichts anderes übrig, als tapfer hinterher zu laufen, pausenlos, unentwegt. „Ich habe meiner Mannschaft gesagt: Egal was vorher war – es steht nur 1:0. Und im Fußball geht es manchmal verrückt zu“, erinnerte Frank Schmidt seine Mannschaft in der Kabine noch einmal an die besondere Vergangenheit.

Leon Goretzka jubelt nach seinem Tor gegen Heidenheim
Leon Goretzka erzielte das zwischenzeitliche 3:1 für den FCB. | Getty

Ein neuer Spielmacher

Besonders waren auch die Umstellungen von Vincent Kompany gewesen. Verletzungen hatten den Bayern-Coach zu fünf Veränderungen entgegen der Pokalpartie gegen Leverkusen gezwungen. So begann Daniel Peretz erstmals von Beginn an in einem Bundesligaspiel im Tor, Aleksander Pavlović und Thomas Müller rutschten in die Startelf genau wie Michael Olise. Raphaël Guerreiro bekleidete die Spielmacherposition.

Jamal Musiala erzielt das 4:2 für den FC Bayern gegen Heidenheim
Schlusspunkt einer intensiven Partie: Jamal Musiala erzielte den 4:2-Endstand für den FCB. | Imago

Der FC Bayern bestimmte auch neu zusammengestellt Tempo und Rhythmus. Leistete sich aber eine folgenschwere Unachtsamkeit: Eine bereits geklärte Defensivaktion landete nach 51 Minuten in den Füßen von Mathias Honsak, der allein vor Peretz dem Bayern-Keeper keine Chance ließ. Erster Schuss, erstes Tor – mehr Eiffizienz ging nicht! Der FC Bayern wackelte aber nicht, im Gegenteil: Der eingewechselte Jamal Musiala zog wie von einem Magneten angezogen druckvoll nach Olise-Zuspiel Richtung Gästetor. Drei, vier Meter Raum reichten ihm aus, um den Ball per Flachschuss zur erneuten Führung zu versenken (56.). Spätestens als auch Leon Goretzka per abgefälschtem Fernschuss – dem 20. Münchner Torversuch in diesem Spiel - zum 3:1 traf, schien die Begegnung standesgemäß über die Bühne zu gehen (84.). Mit eben nur einem, nunja, kleineren Schönheitsfehler. Doch, halt! Es war ja ein Spiel gegen Heidenheim.

„Die erste Halbzeit war sehr gut, das Gegenpressing hat sehr gut funktioniert“, lobte Vincent Kompany: „Auch in der zweiten Halbzeit sind wir ruhig geblieben.“ Das, obwohl die Gäste nun noch ein zweites Mal in 90 Minuten gefährlich vor das Bayern-Tor kamen – und wieder trafen: Omar Traoré umspielte Alphonso Davies, fand Leonardo Scienza, der auf Niklas Dorsch ablegte, der nur noch einschieben musste: 2:3 (85.). „Wir haben uns das Leben leider selber ein wenig schwer gemacht. Wir hatten eine brutale Dominanz und machen es dann selber spannend“, ärgerte sich Christoph Freund, Sportdirektor des FC Bayern.

Die besondere Tradition Wahnsinn

Heidenheim warf nun alles nach vorn im Glauben an die besondere Tradition Wahnsinn in dieser Konstellation – diesmal aber ging es nach hinten los. Auf Zuspiel von Guerreiro machte sich Musiala auf und davon, schob den Ball zum 4:2-Endstand über die Linie. „Ich muss sagen, der Versuch einen Fallrückzieher zu machen, ist nicht so gut ausgegangen. Da hat die Muskulatur etwas zugemacht, ich konnte mich nach der Pause nicht mehr rühren, aber halb so wild“, verriet Thomas Müller später – und freute sich: „Ich glaube, für Jamal Platz zu machen, war dann auch nicht die dümmste Idee.“ Für das vierte Tor hatte es den 21. Torschuss des FC Bayern in diesem Spiel gebraucht. Heidenheim hatte für zwei Tore lediglich zwei gebraucht. Damit aber war es zumindest für dieses Mal mit den Verrücktheiten vorbei.

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