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Luis Diaz bejubelt sein Tor zum 2:0 im Franz Beckenbauer-Supercup zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern.
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Struktur und Effizienz: Kompanys Bayern bestehen ersten Härtetest

Es waren nur noch 13 Minuten auf der Uhr, da wurde es ikonisch. Serge Gnabry gab den Ball gefühlvoll nach innen, wo sich Luis Díaz alleingelassen hinauf in die schwäbische Nacht schraubte. Der Neuzugang vom FC Liverpool traf diese Flanke mit der Schulter, mit dem Kopf, mit beidem irgendwie – und von dort aus flog er, verfolgt von 60.000 staunenden Augenpaaren in der Stuttgarter Arena, mitten hinein ins bayerische Glück: 2:0.

Erster Treffer für den neuen Club

Luis Diaz erzielt sein Tor zum 2:0 im Franz Beckenbauer-Supercup zwischen dem FC Bayern und dem VfB Stuttgart.
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Das erste Tor des Kolumbianers für seinen neuen Club. Luis Díaz machte einen Schlussstrich unter dieses Finale, das erstmals in Erinnerung an den größten deutschen Fußballer aller Zeiten Franz-Beckenbauer-Supercup hieß. Der Kopfball, er schlug die von Harry Kane nach 18 Minuten mit dem 1:0 bereits vorsichtig geöffnete Tür zum ersten Titel der Saison im allerersten Pflichtspiel der Saison nicht nur auf. Er schlug sie aus den Angeln. Das Stuttgarter Anschlusstor in der dritten Minute der Nachspielzeit, es kam dann nicht mehr nur spät, es kam zu spät. „Wir hatten die Chance, mit einem Titel zu starten, das war unser Ziel“, gestand Vincent Kompany, der Cheftrainer des FC Bayern.

Der FC Bayern hatte sich zuvor einen heftigen, einen intensiven, einen leidenschaftlichen Kampf mit dem Pokalsieger geliefert. Einen voller packender Zweikämpfe in der Luft und auf dem Boden, voller Laufduelle, mit Tormöglichkeiten – hüben wie drüben. Das gegen einen giftigen VfB Stuttgart, der mit zunehmender Spielzeit immer besser in die Begegnung fand. „In Stuttgart ist es nie einfach, aber wir sind gekommen und haben geliefert“, meinte Kompany später. Doch es gab da auch noch einen atemberaubenden Manuel Neuer. Der Torhüter machte in seinem elften Supercup-Spiel gleich mehrmals den entscheidenden Unterschied. So auch unmittelbar vor diesem erlösenden 2:0, als Stuttgarts Jamie Leweling aus 18 Metern trocken draufgehalten hatte, der wuchtige Schuss von Dayot Upamecano auch noch abgefälscht wurde und seine Flugbahn urplötzlich noch mal veränderte. Neuer riss in einem irren Reflex den linken Arm in die Luft. Bereits in Hälfte eins hatte der Kapitän des FC Bayern gleich zweimal seine außergewöhnliche Klasse bewiesen: Erst parierte er aus nächster Nähe gegen Deniz Undav (23. Minute), wenige Sekunden später auch noch gegen den ewigen Unruheherd im Stuttgarter Offensivspiel Nick Woltemade (24.).

Entschlossener, dynamischer, fokussierter

Der FC Bayern bejubelt den Gewinn des Franz Beckenbauer-Supercup 2025.
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„Ich will der Mannschaft helfen und erfolgreich sein“, blieb Neuer dennoch bescheiden: „Das haben wir heute geschafft. Es war ein Finale. Stuttgart ist eine schwierig zu bespielende Mannschaft.“ Eine, die zunächst große Probleme hatte, den Angriffswellen des FC Bayern etwas entgegenzusetzen. Der Meister wirkte entschlossener, dynamischer, fokussierter. Immer wieder rauschten die Münchner Angriffsspieler heran in Richtung VfB-Tor, einzig den Ball brachten sie nur einmal aufs Gehäuse: Einen Ball aus dem Halbfeld von Michael Olise pflückte Luca Jaquez im Klärungsversuch unglücklich für seinen Gegenspieler Harry Kane aus der Luft, der Engländer versenkte eiskalt flach neben den Pfosten zur verdienten Bayern-Führung.

Tonnenschwerer Rucksack

Die Führung weckte überraschenderweise Stuttgart. Das warf den tonnenschweren Rucksack, gefüllt bis obenhin mit Respekt vor dem spielfreudigen Meister in die Ecke und begann seinerseits mutiger und drangvoller nach vorn zu spielen. Vor allem über Nationalspieler Chris Führich kombinierte sich der VfB erstmals nach vorn, Folge des plötzlichen Offensivdrangs waren die beiden Großchancen, die Manuel Neuer aber herausragend entschärfte.

Manuel Neuer pariert einen Ball während des Franz Beckenbauer-Supercup zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern
© FC Bayern

Stuttgart spürte, dass der FC Bayern nur 17 Tage nach Beginn der Sommervorbereitung verwundbar war. Der wiederum verpasste es in einer starken ersten Hälfte lediglich, die Führung auszubauen. Konrad Laimer scheiterte aussichtsreich mit einem zu hoch angesetzten Heber wie auch Olise per Kopf. Und es wurde hitziger: Nach einem starken Ball in die Tiefe von Neuer bis in den Lauf des gestarteten Laimer, musste Stuttgart den Österreicher schon unsanft bremsen, um vielleicht den nächsten Gegentreffer zu verhindern.

Das Foul entfachte Hektik

Das Foul entfachte Hektik, Dramatik und ins ohnehin längst lodernde Finalfeuer wirkte es, als hätte jemand eine Ladung Öl geschüttet. „Es ging heute um einen Titel, aber auch darum zu zeigen, dass wir da sind“, fand Joshua Kimmich: „Das haben wir gut gemacht.“ Die Begegnung wurde noch umkämpfter. Mittendrin immer wieder die „Türme“ Nick Woltemade und sein herausragender Bewacher Dayot Upamecano. War der Franzose einmal geschlagen, sprang Jonathan Tah für ihn in die Bresche. Die Offensive des VfB, sie stieß sich die Hörner an der gut geordneten Defensive der Gäste. Der FC Bayern hingegen scheiterte in Harry Kane aus spitzem Winkel an Fabian Bredlow im VfB-Tor.

„Für immer etwas Besonderes“

Die knappe, aber verdiente Führung blieb also wackelig. Am heftigsten wackelte sie, als Jamie Leweling abzog und Neuers Arm den Ausgleich verhinderte. Es hörte erst auf zu wackeln, als Gnabrys gefühlvolle Flanke den Kopf und die Schulter von Luis Díaz fand. „Der Titel ist extra wichtig, weil es der Franz-Beckenbauer-Supercup ist“, schloss Kompany: „Das wird für Bayern immer etwas Besonderes sein.“

Hier geht es zu allen Stimmen zum Supercup in Stuttgart:

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