
Vor dem Spiel dröhnte Musik aus der Kabine der FC Bayern Frauen, nach dem Spiel blieb es dagegen ruhig in den Katakomben des traditionsreichen Easter Road Stadium in Edinburgh. Das Team von Trainer Thomas Wörle atmete durch und auf. Mit dem 6:0 (3:0) beim Hibernian LFC hatte es im dritten Anlauf den ersehnten ersten Champions-League-Sieg eingefahren. Endlich. „Das ist ein wichtiger Moment für uns“, sagte Wörle.
Das bittere Erstrunden-Aus nach zwei Remis vor einem Jahr hatten alle Bayern noch im Hinterkopf auf dieser Reise nach Schottland. Doch auf dem Platz verschwendeten sie daran keinen Gedanken mehr. Sie drückten aufs Tempo und drängten bis zum Schlusspfiff aufs gegnerische Tor (22:2 Schüsse, 13:0 Ecken). „Es war ein gutes Spiel von uns gegen eine aggressive Mannschaft. Auch wenn das Ergebnis einfach aussieht, war es harte Arbeit“, sagte Wörle. Sara Däbritz meinte: „Wir haben den Ball gut laufen lassen und hätten auch noch zwei, drei Tore mehr machen können.“
„Der Knoten ist geplatzt“
Stefanie van der Gragt (6. Minute), Vivianne Miedema (26., 57.), Melanie Leupolz (38., 63.) und Melanie Behringer (67./Handelfmeter) schossen einen auch in der Höhe verdienten Sieg heraus. „Der Knoten ist endlich mal geplatzt“, freute sich Trainer Thomas Wörle über die beste Saisonleistung. Leupolz meinte: „Bisher hatten wir immer sehr knappe Ergebnisse. Heute wollte jeder unbedingt ein Tor machen und viele Spielerinnen haben getroffen.“
„Auf so einem tollen Platz zu spielen, macht einfach Spaß“, sagte die bayerische Schottin Lisa Evans zu den 90 Minuten vor Familie und Freunden in ihrer Heimat, „wir haben unseren Plan durchgezogen und sechs Tore gemacht, Auswärtstore!“ Und die sind ja in der Champions League besonders wertvoll, wie die Bayern im letzten Jahr schmerzhaft erfahren mussten. Doch jetzt steht die Tür zum Achtelfinale sperrangelweit offen.
„Nicht auf dem 6:0 ausruhen“
Am kommenden Mittwoch (12. Oktober, 18 Uhr) steigt im Grünwalder Stadion das Rückspiel gegen die Hibernians. „Wir freuen uns auf das Flutlichtspiel in München. Das wird nochmal ein richtiger Fight“, glaubt Leupolz. Däbritz gab als Ziel aus: „Wir wollen uns auf dem 6:0 nicht ausruhen, sondern auch das Rückspiel gewinnen, um mit Selbstvertrauen und Zuversicht in die nächste Runde einzuziehen.“