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Weihnachten bei Familie Schnaderbeck

Familie, Christmette, Tannenbaum... Weihnachten feiert Viktoria Schnaderbeck ganz klassisch - zumindest solange man sich die Ohren zuhält. Denn gesprochen wird im Hause Schnaderbeck unter dem Christbaum über: Fußball. „Einmal haben mein Bruder und ich sogar ein Verbot ausgesprochen“, erzählt die Abwehrspielerin der FC Bayern Frauen und lacht: „Aber das hat auch nicht viel gebracht.“ Wie sollte es auch anders sein in DER Fußball-Familie Österreichs?

Viktoria (25) ist bei Weitem nicht das einzige Familienmitglied, das sich dem runden Leder verschrieben hat. Ihr ein Jahr jüngerer Bruder David war bis zu einer Hüftverletzung im vergangenen Frühjahr Profi beim österreichischen Erstligisten Sturm Graz, jetzt kickt er noch in der viertklassigen Landesliga. Viktorias Cousin Sebastian Prödl spielt beim FC Watford in der englischen Premier League, zuvor war er lange Jahre bei Werder Bremen.

Dessen Bruder Matthias hatte ebenfalls „das Potenzial für den Profifußball“, findet Viktoria, „aber er hatte aber immer wieder Verletzungen. Mittlerweile arbeitet er im Familienbetrieb, einer großen Tischlerei.“ Bei Kapfenberg in der zweiten österreichischen Liga ist ihr nächster Cousin Jakob Kicker aktiv. Dessen Schwester Paula spielt bei Frauen-Bundesligist Sturm Graz.

„Heiße Duelle“ auf dem Bolzplatz

Summa summarum also sechs Fußballer in einer Großfamilie. „Wir sind alle im Umkreis von drei Kilometern aufgewachsen und hatten immer eine sehr enge und starke Beziehung“, sagt Viktoria. Im Mittelpunkt stand dabei der Bolzplatz vor ihrem Elternhaus in Berndorf, einem 400-Seelen-Ort in der Steiermark. Vor allem mit Sebastian und Matthias sowie ihrem Bruder David lieferte sich die Wahl-Münchnerin dort „viele heiße Duelle. Es ist immer ordentlich zur Sache gegangen“, erinnert sie sich, „Basti und Matthias haben viel Ehrgeiz - und mein Bruder und ich haben auch nicht gerne verloren.“

Viktoria kann einige Anekdoten von jenen Spielen erzählen. Davon dass sich Matthias einmal den Daumen brach. Dass sie ihren damals 80-jährigen Urgroßvater ins Tor stellten „und Basti hat dann so fest geschossen, dass dem Opa die Luft weggeblieben ist.“ Dass der Ball regelmäßig im Blumenbeet landete. „Wir hatten irgendwann so ein schlechtes Gewissen, dass wir meiner Mama für jeden Treffer 50 Cent zahlen wollten. Aber sie wollte nie etwas“, erzählt sie.

„Das Fest der Familie“

Alle Jahre wieder kommen diese Geschichten zu Weihnachten auf den Tisch, auch jetzt, wenn sich die ganze Familie wieder in der Heimat versammelt. „Alle sind da. Wir sehen uns am 25. und 26.“, erzählt Viktoria. Nur Sebastian wird fehlen, da die Premier League auch an den Feiertagen keine Pause einlegt. Rund 35 Personen werden sich an den beiden Weihnachtsfeiertagen bei den Schnaderbecks versammeln. „Das Wohnzimmer ist immer g‘steckt voll“, freut sich Viktoria.

Die Spielführerin der österreichischen Nationalmannschaft, die als 16-Jährige zum FC Bayern wechselte, fährt rund fünf Stunden von München in ihr Heimatdorf. „Wenn ich heimkomme, ist es etwas Besonderes. Und Weihnachten noch einmal ganz besonders“, meint Viktoria, „ich bin ein Familienmensch und Weihnachten ist für mich das Fest der Familie.“

Der Fußball ist dabei im Hause Schnaderbeck natürlich nicht wegzudenken. „Das ist ein ganz großes Thema. Alle wollen immer alles wissen“, sagt Viktoria schmunzelnd. Besonders die Frage, wie es ihr geht, wird sie in diesem Jahr oft hören nach einer Meniskus-Operation Mitte Dezember. Über einen Weihnachtswunsch braucht sie daher nicht lange nachdenken: „Gesundheit natürlich!“

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