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FCB-Frauen stoßen in Paris an ihre Grenzen

In der Stadt der Liebe kullerten am Ende Tränen. Nein, so hatten sich die FC Bayern Frauen den Abend nicht vorgestellt, als sie sich mit Polizeieskorte durch den Pariser Feierabendverkehr in Richtung Prinzenpark schlängelten. „Wir hatten uns mehr erhofft. Die Enttäuschung ist riesig“, sagte Nicole Rolser vier Stunden später in den Katakomben des imposanten Parc des Princes. Trainer Thomas Wörle stimmte zu: „Aktuell tut es weh.“

Anders als beim 1:0-Hinspielerfolg gegen Paris Saint-Germain sechs Tage zuvor lief diesmal irgendwie alles gegen die Münchnerinnen. Zwei frühe Gegentore nach Standards (4. und 12. Minute), ein drittes wenige Minuten vor der Halbzeit (42.) sowie ein viertes kurz nach Wiederanpfiff (52.) besiegelten das Aus im Champions-League-Viertelfinale. „Die Tore fielen zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Aber wir haben verdient verloren gegen eine übermächtige Mannschaft, die uns klar die Grenzen aufgezeigt hat. Auf diesem Level sind wir noch nicht“, lautete Wörles Fazit. Paris Saint-Germain war eine Nummer zu groß.

„Die richtigen Lehren ziehen“

„Paris ist auf jeder Position sehr gut besetzt und auch physisch auf einem ganz hohen Niveau. Sie waren sehr homogen als Team, sehr erfahren und abgezockt. Das war fast Männerfußball“, meinte Wörle und sprach von „Anschauungsunterricht“. Man müsse nun „die richtigen Lehren ziehen. Wir müssen erkennen, dass wir noch an einigen Schrauben drehen müssen, um irgendwann in der Lage zu sein, gegen so einen Gegner eine richtige Chancen zu haben.“

Und dennoch: Die Bayern können erhobenen Hauptes auf ihre Champions-League-Saison zurückblicken. Von sechs Spielen gewannen sie fünf, schafften es erstmals bis ins Viertelfinale und durften nach dem 1:0 im Hinspiel gegen PSG sogar ein bisschen vom Halbfinale träumen. „Der Sieg vor 7.300 Zuschauern zuhause war ein absolutes Highlight“, sagte Wörle, „bis hierhin hat es meine Mannschaft in diesem Wettbewerb klasse gemacht.“ Doch vor 12.000 Zuschauern im Parc des Princes, darunter FCB-Präsident Uli Hoeneß, stieß man an klare Grenzen.

Volle Konzentration auf die Bundesliga

Der Blick der Münchnerinnen richtet sich nun nach vorne. „Am Sonntag wartet in der Liga der nächste schwere Gegner auf uns“, sagte Rolser angesichts des Heimspiels gegen den SC Sand am Sonntag, „wir wissen, um was es jetzt geht.“ Nur die ersten Beiden der Bundesliga spielen auch in der nächsten Saison in der Champions League, um sich mit Europas Elite zu messen. Und da wollen die Bayern wieder dabei sein.

Für fcbayern.com in Paris: Nikolaus Heindl