
7,32 Meter breit und 2,44 Meter groß ist so ein Fußballtor. An diesem Abend war es nicht groß genug. 19 Mal schossen die FC Bayern Frauen auf das Tor der FC Chelsea Ladies, kein einziges Mal schaffte es der Ball über die Torlinie. „Irgendwie war immer ein Fuß oder eine Hand dazwischen. Der Ball wollte heute nicht rein“, haderte Spielführerin Melanie Behringer mit den vergebenen Chancen. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht. Aber wir haben uns leider nicht belohnt“, meinte Trainer Thomas Wörle, „das ist bitter.“
Als Sieger im stimmungsvollen Kingsmeadow Stadium gingen die Chelsea Ladies vom Platz. Nur ein einziges Mal kam ein Schuss der Engländerinnen auf das Bayern-Tor – und saß. Drew Spence (10. Minute) erzielte den 1:0-Siegtreffer für die Gastgeber. Dass das Schiedsrichtergespann dabei eine Abseitsstellung übersah, wollten die Münchnerinnen nicht als Ausrede für die unnötige Niederlage gelten lassen. „Wir hatten noch genügend Möglichkeiten, zumindest das 1:1 zu machen“, betonte Wörle.
„Kein leichtes Ergebnis fürs Rückspiel“
Abgesehen von der Chancenverwertung konnte der FCB-Chefcoach mit dem Auftritt seiner Mannschaft vollauf zufrieden sein. „Wir fahren erhobenen Hauptes nach Hause“, sagte er nach der vielleicht stärksten Leistung der Bayern—Frauen überhaupt in der Champions League. „Wir haben beide Halbzeiten dominiert, die zweite noch klarer als die erste. Da haben wir sie hinten eingeschnürt“, fand Wörle. „Wir waren total dominant, müssen hier eigentlich mehr als ein Tor machen und mit einem Sieg heimfahren. Aber wir haben es nicht geschafft“, sagte Behringer.
Woran das lag? „An Kleinigkeiten“, meinte Wörle und sprach von „letzter Präzision“, von einem „kühlen Kopf im Eifer des Gefechts“. Den müssen die Münchnerinnen im Rückspiel nächsten Mittwoch (11. Oktober, 19 Uhr, Ticket-Infos) im Grünwalder Stadion auf jeden Fall bewahren. „Es ist kein leichtes Ergebnis fürs Rückspiel. Aber wir haben das Zeug dazu, den Gegner nochmal ähnlich einzuschnüren wie heute“, meinte Wörle. „Und dann“, fügte Torhüterin Manuela Zinsberger hinzu, „müssen wir den Ball einfach ins Netz hauen.“