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So feiern Ali Riley und Sarpreet Singh Weihnachten

Weihnachten verbringen Ali Riley und Sarpreet Singh (alle Fotos © by Constantin Mirbach) für gewöhnlich am Strand – in ihrer Heimat ist schließlich Sommer. Nun erleben die zwei Neuseeländer ihren ersten Advent in München. Das FC Bayern-Mitgliedermagazin Säbener 51 lud die beiden Kiwis zu einem Gespräch beim Eisstockschießen ein – mit der FC Bayern Winterkollektion perfekt für den coolen sportlichen Abstecher ausgestattet.

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Ali und Saddy, ihr seid dieses Jahr fern von zuhause. Wo werdet ihr Weihnachten feiern?
Sarpreet Singh:
„Ich werde es tatsächlich schaffen, gerade noch rechtzeitig nach Neuseeland zu kommen. Unser letztes Spiel ist am 22. Dezember um 15 Uhr zuhause gegen die Würzburger Kickers, danach steige ich ins Flugzeug und lande an Heiligabend. Es wird eng, aber es sollte klappen. Dieses Weihnachten wird sicher besonders für mich. Nach meinem Wechsel sehe ich meine Familie natürlich sehr selten, und der Kontakt ist wegen des Zeitunterschieds besonders schwierig: Wenn ich in München aufstehe, gehen die Leute in Neuseeland gerade ins Bett – und umgekehrt. Ich habe mich zwar daran gewöhnt, aber ich freue mich wirklich sehr, Zeit mit meiner Familie verbringen zu können.“
Ali Riley: „Bei mir geht es mit meinem Freund und meinen Eltern in die Dominikanische Republik. An Weihnachten bevorzugen wir, dass es warm ist. Das hört sich für deutsche Ohren vielleicht komisch an – aber ich bin es nun mal so gewohnt.“

Letztes Jahr warst du auf Sansibar, davor auf Jamaika...
Ali:
„Ja, wobei wir es bisher immer so gemacht haben, dass wir Weihnachten in Los Angeles feiern, wo ich geboren wurde und aufgewachsen bin. Wir sind dann entweder davor oder danach verreist. Dieses Jahr werden wir erstmals auch an Heiligabend weg sein.“

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Dein Weg nach München führte von LA über New York, Schweden und England. Was kannst du mit Blick auf die Adventszeit und Weihnachten über die Unterschiede auf der Welt sagen?
Ali:
„In Schweden oder England ist es ähnlich wie hier: Winterlich kalt, es gibt Weihnachtsmärkte, Adventskränze und -kerzen, Lebkuchen. In Los Angeles machen meine Eltern und ich dagegen normalerweise an Weihnachten immer eine kleine Fahrradtour am Strand entlang. In Shorts und T-Shirts. Ich liebe die unterschiedlichen Kulturen. Wunderbar!“

Hier in Deutschland wurde es in den vergangenen Wochen zusehends kälter. Vor allem für dich, Saddy, war das eine Umstellung. Wie kommst du damit klar?
Sarpreet:
„Als ich mich entschieden hatte, nach Deutschland zu wechseln, wusste ich, dass es im Winter kalt werden kann. Ich war vorbereitet und gewöhne mich an die Bedingungen. Ich will mich ja als Fußballprofi durchsetzen, da darf Kälte keine Rolle spielen. Ich muss mir einfach gute, winterfeste Kleidung kaufen.“

Du hast jetzt ja schon mal die aktuelle FC Bayern Winterkollektion...
Sarpreet:
(lacht) „Ja, sehr warm, sehr schick. Jetzt kann mir nichts mehr passieren.“
Ali: „Ich habe in Schweden den Winter lieben gelernt. Sechs Jahre war ich dort, habe inzwischen auch einen schwedischen Pass. Die Weihnachtszeit ist schon fantastisch, wenn es richtig winterlich ist. In Los Angeles hängen alle am Strand herum, das ist cool, aber wenn es hier wegen der Kälte so gemütlich wird, die Menschen bei Glühwein und Lebkuchen die Nähe suchen, ist das einfach ein wundervolles Gefühl. Ich liebe auch die Geschichten rund um Weihnachten: Santa Claus, die Rentiere – in Schweden erzählen sie, Santa Claus lebe in Norwegen. Das ist so romantisch – solche Geschichten sind in Los Angeles weit weg. Ich liebe das europäische Winter-Gefühl.“

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„Ich hab es an Weihnachten lieber warm“

Was bevorzugt du: Winterliche oder sommerliche Weihnachten?
Ali:
„Am Ende definitiv warm. Die Winter-Erfahrung ist schön. Aber auf Dauer habe ich es an Weihnachten lieber warm.“

Habt ihr eigentlich einen echten Baum – oder so ein US-Plastik-Ding?
Ali:
„Nein, wir haben tatsächlich einen echten Baum. Früher war er aus Plastik, aber meine Mum erzählt immer, dass ich eines Tages – ich weiß nicht, wie alt ich war – gefragt habe, ob wir nicht ausnahmsweise mal einen richtigen Baum haben können. Seitdem ziehen wir jedes Jahr los und besorgen einen. Plastik ist Geschichte.“

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Saddy, wann und wo hast du das erste Mal Schnee gesehen?
Sarpreet:
„Ich glaube, ich war zehn Jahre alt. Wir haben bei einem Juniorenturnier in Japan gespielt. Es war eine lustige Erfahrung. Als kleiner Junge, mit zehn, das erste Mal Schnee – da stört dich die Kälte nicht, da spielst du im Schnee, machst Schneebälle und so weiter. Ich habe Schnee schon auch lieben gelernt, obwohl ich es natürlich bevorzuge, wenn es wärmer ist. Mir macht es auch nichts aus, bei Schnee Fußball zu spielen. Manchmal mag ich das sogar. Das hat eine ganz bestimmte Note. Es würde nichts bringen, da zu jammern. Ich versuche, es zu genießen. Das Geheimnis ist ja ganz einfach: Du musst nur schauen, dass du die richtige Kleidung anhast.“

Wie wird Weihnachten in Neuseeland gefeiert?
Sarpreet:
„Anders als in Deutschland gibt es bei uns die Geschenke wie in den USA am Morgen des 25. Dezember. Manche Kinder können die ganze Nacht nicht schlafen vor lauter Vorfreude – ich war früher genauso. Du verbringst die Zeit mit deiner Familie, mit deinen Lieben, viele veranstalten ein Barbecue – das ist bei euch Deutschen jetzt eher schwer vorstellbar, nicht wahr (lacht). Bei uns gehen auch viele Leute an Weihnachten an den Strand. Die Temperaturen lassen das locker zu, kein Problem. Es ist ja Sommer.“
Ali: „Bei mir ist es schon kurios: Obwohl ich einen neuseeländischen Pass habe, habe ich nur einmal in meinem Leben dort Weihnachten gefeiert. Ich glaube, ich war 12 oder 13 Jahre alt. Den Pass habe ich, weil mein Dad ein „Kiwi“ ist. Er ist als Erwachsener in die USA ausgewandert. Jetzt bin ich einmal im Jahr privat in Neuseeland, um meine Verwandten zu besuchen. Dazu kommen die Reisen zur Nationalmannschaft, für die ich seit der U20-WM 2007 in China auflaufe.“

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Wie feiern eure Familien?
Sarpreet:
„Wir machen im Haus von meinem Onkel ein Barbecue, spielen Spiele, unterhalten uns, relaxen. Zum Essen gibt es Steak, Rind, Würste – alles, was auf einen Grill gehört. Ab und zu gehen wir auch zum Strand.“
Ali: „An Heiligabend gehen wir in die Kirche. Mein Dad singt im Chor. Am Morgen des 25. Dezember gibt es dann die Bescherung, danach geht es auf unsere traditionelle Radtour, von der ich schon erzählt habe. Wir haben dabei Nikolausmützen auf, obwohl es warm ist. So besuchen wir alle Nachbarn für ein kurzes Hallo. Beim Essen haben wir immer einen Mix: Pancakes, Zimtschnecken, dazu gerne mexikanische Küche – ich liebe Tamales. In den USA, vor allem in Kalifornien, ist mexikanisches Essen sehr beliebt.“

Saddy, bist du in Neuseeland nach deinem Wechsel zum FC Bayern nun eigentlich bekannter als Wynton Rufer, der einst von deiner Heimat loszog und unter anderem bei Werder Bremen für Furore sorgte?
Sarpreet:
(lacht) „Oh, ich glaube, da brauche ich noch etwas Zeit. Vielleicht eines Tages mal. Wynton ist bei uns zuhause eine Legende. Ich habe als Teenager viel Zeit mit ihm verbracht, er war mein Coach. Er ist sehr glücklich, dass ich jetzt auch mein Glück in Deutschland versuche, er hat seine Zeit hier sehr genossen. Es wird schwer, in seine Fußstapfen zu treten. Aber es ist ein Anreiz.“

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Ist es für dich das schönste Weihnachtsgeschenk, im Training mit Fußballern wie Robert Lewandowski oder Coutinho zu spielen?
Sarpreet:
„Definitiv. Es war immer mein Traum, mit solchen Spielern auf dem Platz zu stehen, die ich in Neuseeland nur im Fernsehen sehen konnte. Ich möchte mich jeden Tag verbessern, weil ich sehe, auf was für ein Level ich kommen muss, wenn ich einmal Erfolge wie diese Spieler feiern will. Für mich ist jedes Training mit ihnen tatsächlich wie Weihnachten.“

Was wünscht ihr euch für 2020?
Sarpreet:
„Seit meinem Wechsel im Sommer habe ich auf mein Debüt in der Bundesliga gehofft. Dieser Wunsch hat sich nun bereits 2019 erfüllt.“
Ali: „Ich freue mich auf die Olympischen Spiele, das ist für Neuseeland eine große Sache. Mit Bayern will ich alle Titel gewinnen, die möglich sind. Und wenn Saddy sagt, jedes Training mit dem FC Bayern für ihn wie Weihnachten ist, kann ich das nur bestätigen. Oder wie ein Geburtstag. Als Kind habe ich auch Tennis gespielt, war im Schwimmtraining und habe geturnt. Aber ich liebe den Mannschaftssport. Fußball gibt mir einfach mehr. Ich denke, wir haben den besten Job der Welt.“

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Alle Fotos © by Constantin Mirbach

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