Wieder vereint: Die FC Bayern Frauen stehen nach zweieinhalb Monaten erstmals wieder gemeinsam auf dem Platz. Nachdem zwei Corona-Testreihen der gesamten Mannschaft samt Trainer und Betreuer negativ ausfielen, stieg das Team von Cheftrainer Jens Scheuer am Wochenende von Kleingruppen- auf Mannschaftstraining um. Nach wie vor gelten jedoch strengste Hygienevorschriften und Abstandsregeln. Das letzte Training in Vollbesetzung fand vor der Länderspielpause und vor dem Corona-bedingten Lockdown am 29. Februar statt.
Vorbereitung auf Re-Start ab 29. Mai
Ein möglicher Re-Start der Flyeralarm Frauen-Bundesliga ab dem 29. Mai hängt nun von entsprechenden behördlichen Verfügungslagen ab. Einen angepassten Rahmenterminkalender hatte das DFB-Präsidium vergangene Woche verabschiedet. Währenddessen bereiten sich die FCB-Frauen am FC Bayern Campus auf einen möglichen Spielbetrieb vor. Cheftrainer Jens Scheuer und Sportliche Leiterin Bianca Rech beantworten die wichtigsten Fragen zu Mannschaftstraining und Hygienekonzept.
3 Fragen an Cheftrainer Jens Scheuer
Herr Scheuer, verlief das Kleingruppen-Training in den letzten Wochen zufriedenstellend? Woran konnten Sie gut arbeiten, woran gezwungenermaßen eher weniger?
Scheuer: „Natürlich war und ist es für alle beteiligten Personen eine sehr ungewohnte Situation. Kein „normales“ Mannschaftstraining durchzuführen, die gebotenen Abstände jederzeit zu beachten und einzuhalten und die Frage nach der Gesundheit sind extrem belastende Umstände, die mental schwer zu verarbeiten sind. Ich bin absolut stolz auf meine Mannschaft, mein Trainerteam und den kompletten Staff, mit welcher Disziplin und welcher positiven Einstellung wir diese schwierige Zeit gemeinsam gemeistert haben. Ich empfinde auch unserem Verein gegenüber eine extreme Dankbarkeit, die handelnden Personen bieten die bestmöglichen Rahmenbedingungen, um sich sicher zu fühlen, damit wir unserer Leidenschaft sorgenfreier nachgehen können. Wir haben die unfreiwillige Pause genutzt, um noch individueller, noch positionsspezifischer zu trainieren. Ich bin begeistert, mit welcher Intensität und Motivation unsere Mädels mitgezogen haben.“
Hatte das Individualtraining während des Lockdowns negative Auswirkungen oder konnten Sie schnell wieder relativ normal trainieren?
Scheuer: „Negative Auswirkung würde ich es jetzt nicht nennen, aber selbstverständlich ist eine solche Unterbrechung nicht förderlich, um im Rhythmus zu bleiben. Das Kleingruppentraining konnten wir von der physischen Seite gesehen relativ schnell wieder an „normale“ Trainingsbelastungen anpassen, wobei ich der Meinung bin, dass sich ein Spiel 11 gegen 11 von der Belastungsintensität nur relativ schwer in Kleingruppen abbilden lässt.“
Worauf wird im demnächst bevorstehenden Mannschaftstraining und bis zum möglichen Spielstart der Fokus liegen?
Scheuer: „Es geht jetzt darum, mannschaftstaktische Abläufe schnellstmöglich wieder aufzurufen und diese dann auch wieder zu festigen. Wichtig wird auch sein, dass wir das ein oder andere mannschaftsinterne Testspiel absolvieren, um der Mannschaft die Gelegenheit zu geben, in den gewohnten „Flow“ zu kommen. Das allerwichtigste wird jedoch sein, die Situation mit all ihren Umständen anzunehmen, positiv nach vorne zu blicken und den Fokus auf die eigene Stärke zu legen. Wir dürfen noch sechs Spiele absolvieren und wollen diese allesamt erfolgreich bestreiten.“
3 Fragen an Bianca Rech, Sportliche Leitung
Was waren die größten organisatorischen Herausforderungen während der letzten Wochen?
Rech: „Hier ist sicherlich die Umsetzung des Hygienekonzeptes zu nennen, das die Planung und Ablauf des Kleingruppentrainings sowie die grundsätzliche Handhabe im Training und des täglichen Ablaufs beeinflusste. Darüber hinaus die uns noch bevorstehende Organisation unserer Heimspiele sowie anstehender Auswärtsreisen. Unsere Trainer und unser Medical Team haben sehr lange Tage auf dem Trainingsplatz verbracht – eine große Herausforderung für uns alle, die wir gemeinsam hervorragend gemeistert haben. Hier gilt auch ein großes Dankeschön an alle Beteiligten.“
Wie hat der Übergang vom Individualtraining auf das Kleingruppentraining am Campus funktioniert und worauf mussten alle Beteiligten achten?
Rech: „Hier war die Gruppengröße und der zeitlich versetzte Ablauf des Trainings entscheidend, so dass sich die Spielerinnen nicht in die „Quere“ kamen. Je größer die Gruppe umso herausfordernder die Abstandsregelung auf dem Platz. Es ist nahezu menschlich und liegt in der Natur des Fußballers, auf dem Platz näher zusammenzurücken. Aber unsere Mädels sind da wirklich sehr diszipliniert und halten sich an die Vorgaben.“
Wie schaffen es die FC Bayern Frauen, das Hygienekonzept des DFB umzusetzen, was ist zu tun?
Rech: „Wir können die Anforderungen des Hygienekonzeptes, hier beim FC Bayern, umsetzen. Da haben wir mit dem FC Bayern Campus sehr gute Voraussetzungen, den Vorgaben nachzukommen. Thematiken sind nach wie vor: Abstandsregelungen, Verhalten vor- und nach dem Training in den Kabinen, An- und Abreise, wie können Mannschaftsbesprechungen umgesetzt werden und vieles mehr.“
Informationen zum angepassten Rahmenterminkalender:
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