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FCB-Frauen II: Spezielle Vorzeichen & großartige Leistungen

Wenn Nathalie Bischof, Trainerin der FC Bayern Frauen II, über die vergangenen 365 Tage nachdenkt, schwirrt in Ihrem Kopf vor allem ein Begriff auf und ab, der sinnbildlich für das ganze Jahr 2021 steht: „Speziell - aufgrund der Corona-Situation, weil sich gefühlt alle drei Tage etwas veränderte“, erklärt sie. fcbayern.com lässt die wichtigsten Ereignisse gemeinsam mit der Nachwuchstrainerin Revue passieren und wagt einen Ausblick auf das kommende Jahr.

Die Rückrunde der Saison 20/21

Bei der Frage nach den größten Herausforderungen des vergangenen Jahres beginnt die erfahrene Trainerin Bischof chronologisch mit der Rückrunde der 2. Frauen-Bundesliga-Saison 20/21: „Wenn man das Jahr wirklich geschlossen von Januar bis Dezember betrachtet, dann denke ich zuerst einmal an die Rückrunde der vorherigen Spielzeit. Das war eine einzigartige Erfahrung, da die Mädels im Grunde genommen eine ganze Saison in drei Monaten absolvieren mussten. Auf die vielen englischen Wochen mussten sich die Spielerinnen erst einmal einstellen. Durch diesen ungewöhnlichen Wochenablauf haben wir uns auf komplett neue Herausforderungen einstellen müssen. Die Einheiten bestanden zum Großteil aus Regeneration. Wir haben oftmals nur ein normales Training absolviert, in dem wir uns auf den neuen Gegner einstellen konnten“, erklärt Bischof und kommt dabei wieder auf die Umschreibung speziell: „Insgesamt also eine sehr spezielle Situation, die aber auch sehr viel Spaß gemacht hat, da es in meinen Augen für eine Spielerin oder Trainerin nichts Besseres gibt, als so oft wie möglich in einem Punktspiel auf dem Platz zu stehen. Zudem konnten wir die Rückrunde auch ergebnistechnisch erfolgreich gestalten, was uns zusätzlich motiviert hat.“

Zur Erklärung: Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie fanden im Kalenderjahr 2020 nur zwei Hinrundenspiele des FC Bayern statt. Durch Spielverlegungen kam es deshalb zu einer Vielzahl an Partien in der ersten Hälfte des Jahres 2021. Von Ende März bis Anfang Juni 2021 absolvierte die Bischof-Elf 14 Pflichtspiele, von denen acht gewonnen werden konnten. Mit dem zweiten Tabellenplatz hinter den souveränen Bundesliga-Aufsteigerinnen vom 1. FC Köln stand ein mehr als respektables Ergebnis zu Buche.

Neue Saison, neue Herausforderungen

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Endlich wieder Fußball! Die Münchnerinnen starteten mit viel Vorfreude und Elan in die Sommervorbereitung.

„Die Hinrunde der neuen Saison 2021/22 ist unter etwas anderen Vorzeichen gestartet“, blickt Bischof, die seit 2009 das Amt der Trainerin der Frauen II inne hat, auf die Startphase zurück und ergänzt: „Unseren Neuzugängen, beispielsweise aus der eigenen U17, fehlte jede Spielpraxis. Keine leichte Situation, sich dann auch noch in einer neuen Mannschaft zu etablieren und sich wieder an die Belastung zu gewöhnen, um sich bestmöglich weiterentwickeln zu können. Hinzu kam ein unglücklicher Saisonstart, bei dem wir deutlich gemerkt haben, dass wir uns als Team noch nicht zu 100 Prozent gefunden haben“, denkt sie an eine Zeit voller Herausforderungen zurück.

Allen Umständen zum Trotz passte sich die neuformierte, junge Truppe schnell an die Situation an und fand in die Erfolgsspur: „Nach dieser schwierigen Anfangsphase mit zwei Auftaktniederlagen haben wir uns schnell gefangen. Man hat deutlich gespürt, dass die Mädels Woche für Woche einen Schritt nach vorne gemacht haben und damit auch die Resultate besser wurden. Zum Ende des Jahres wurde es dann leider wieder etwas Corona-lastiger, was viele Ausfälle von Spielerinnen mit sich brachte und die letzten Begegnungen deshalb unter besonderen Vorzeichen zu betrachten sind“, erklärt die lizenzierte Trainerin. Insgesamt also eine sehr zerrissene Hinserie. „Mal haben wir in der Liga gespielt, dann war wieder DFB-Pokal oder einige Mädels waren mit der Nationalmannschaft unterwegs. Insgesamt keine einfache Zeit, weder für unser Trainerteam, noch für die Spielerinnen.“

Highlight 2021: Der 3:1-Heimsieg gegen RB Leipzig

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Rote Jubeltraube: Die FCB-Frauen II schlagen Aufstiegsaspirant RB Leipzig verdient mit 3:1.

Eine weitere Besonderheit der Saison 21/22 ist die Zusammenlegung der beiden zweitklassigen Staffeln zu einer 2. Frauen-Bundesliga und der damit verbundenen Aufstockung der Liga von neun auf 14 Teams. Für die Zweitvertretung der amtierenden deutschen Meisterinnen bedeutete diese Umstellung neben mehr Spielen auch viele attraktive Duelle, ob direkte Vergleiche mit anderen U20-Teams oder gestandenen Frauenmannschaften. „Gegen die anderen Reserveteams der Liga haben wir sehr gute Spiele absolviert und diese zum Großteil auch erfolgreich gestaltet. Es hat einfach Spaß gemacht, diese Aufeinandertreffen zu verfolgen. Zwei Teams mit ähnlichen Strukturen und Fußball auf technisch hohem Nieveau“, erinnert sich Bischof gerne. „Gegen die Frauenteams wie Duisburg oder die Bundesliga-Absteigerinnen aus Meppen haben wir dagegen deutlich gemerkt, dass wir speziell aufgrund der Körperlichkeit unser Spiel nicht so gut auf den Platz bekommen haben. Das ist sicherlich ein Punkt, den wir in die Rückrunde mitnehmen und stetig verbessern wollen, um als Mannschaft besser bestehen zu können.“

Betrachtet man diese Umstände, ist das diesjährige Highlight der Trainerin umso besser zu verstehen. „Wenn ich an die Highlights des Jahres denke, kommt mir sofort unser beeindruckender Auftritt gegen RB Leipzig in den Sinn“, erklärt Bischof mit einem breiten Grinsen. „Einfach großartig, was unsere Mädels in diesem Spiel geleistet haben. Gegen einen der Top-Favoriten der Liga mit 0:1 hinten zu liegen und das Spiel dann noch zu drehen und mit 3:1 zu gewinnen, war wirklich stark.“

Die Weiterentwicklung der Spielerinnen als oberstes Ziel

Wenn Nathalie Bischof an das nächste Jahr und die kommenden Aufgaben denkt, denkt sie vor allem an die individuelle Weiterentwicklung jeder einzelnen Spielerin. „Jedes unserer Mädels soll einen weiteren Schritt in ihrer persönlichen Entwicklung gehen“, macht sie deutlich. Betrachtet Bischof die Ziele der Mannschaft als Gesamtkonstrukt, will sie zusammen mit ihrem Team an zwei Stellschrauben ganz besonders drehen: „Zum einen wollen wir hinten weniger Tore bekommen und zum anderen vorne mehr schießen. Klingt banal, aber wenn man sich unser derzeitiges Torverhältnis mit 20:23 anschaut, gibt es hier noch einiges zu tun. Wenn wir es schaffen, als Team effektiver zu werden, wäre ein weiterer Meilenstein erreicht.“

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Nachwuchsarbeit im Frauenfußball

Zum Abschluss des Jahres steckt sich die erfahrene Nachwuchstrainerin weitere Ziele in der Jugendarbeit im Frauenfußball: „Unser Ziel ist es, die Strukturen weiter zu verbessern, um unseren U17-Spielerinnen den Sprung in die U20 bestmöglich vorzubereiten. Gleichzeitig wollen wir unsere U20-Spielerinnen gut ausbilden, um einigen den Schritt zu den Profis zu ermöglichen. Hierfür sind wir stets auf der Suche nach neuen Ideen und Möglichkeiten, um unsere Nachwuchsarbeit weiterhin zu optimieren. Insgesamt eine große Herausforderung, bei der man verschiedenste Faktoren miteinander verbinden muss und die sich nicht von heute auf morgen realisieren lässt, an der wir aber in unserer täglichen Arbeit akribisch dran sind.“

Nach der verdienten Winterpause geht es für die Frauen II am 27. Februar im bayerisch-fränkischen Derby gegen den 1. FC Nürnberg weiter.

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