

„Academy on the left, first team on the right.“ Die FC Bayern Frauen blickten gespannt aus den Fenstern, als ihr Bus sich seinen Weg durch das Trainingsgelände des FC Chelsea bahnte. Der Busfahrer spielte Reiseführer. Auch das Ladies-Team des englischen Traditionsklubs ist auf der weitläufigen Anlage in Cobham vor den Toren Londons beheimatet. Am Dienstagabend absolvierten die Münchnerinnen dort auf einem der 39 Fußballplätze ihr Abschlusstraining vor dem Hinspiel im Sechzehntelfinale der Women’s Champions League gegen die Blues. Und spätestens jetzt war klar: Endlich wieder Königsklasse!
188 Tage nach dem Viertelfinal-Aus gegen Paris Saint-Germain ist die Vorfreude im Lager der Münchnerinnen riesig. Attraktiver könnte die neue Saison auch kaum beginnen. Chelsea gegen Bayern. Das ist auch im Frauenfußball ein Duell mit Kribbel-Faktor. „Wir spüren es alle“, sagte FCB-Chefcoach Thomas Wörle, „der Fokus ist voll da. Wir freuen uns auch auf die englische Atmosphäre im Stadion.“
Ein „typisch englischer“ Gegner
Gespielt wird am Mittwoch um 20:05 Uhr MESZ (FC Bayern TV LIVE und Sport1 übertragen die Partie live.) im Kingsmeadow Stadium in Kingston upon Thames. „Es ist ein kleines, enges Stadion. Ich denke, dass einiges los sein wird“, rechnet Wörle damit, dass die „Stimmung den Siedepunkt erreicht.“ Rund 2.000 Zuschauer werden erwartet.
„Ein Auswärtstor schießen und hinten möglichst keins kassieren“, so lautet Wörles Zielvorgabe für das Hinspiel beim ambitionierten Tabellenführer der englischen Super League. „Das ist eine sehr physische Mannschaft, typisch englisch“, meinte der Bayern-Trainer. Seine Mannschaft stellt er auf ein aggressives Pressing und blitzschnelles Umschaltspiel der Engländerinnen ein. „Es wird für uns darum gehen, mit dem Druck, der besonders in den ersten Minuten kommen wird, richtig umzugehen und dann unser eigenes Spiel aufzuziehen.“
Zum zweiten Mal gegen Chelsea
In der Saisonvorbereitung konnten die Bayern bereits ein Erfolgserlebnis gegen die Chelsea Ladies verbuchen. 3:0 gewannen sie Ende August ein Testspiel in Österreich. „Es ist ein Ergebnis ohne Wert“, meinte Wörle. Denn beide Teams befanden sich damals noch lange nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, beide konnten auch ohne Druck aufspielen. Am Mittwochabend erwartet Wörle „ein ganz anderes Spiel. Vielleicht ist es auch ein kleiner Vorteil für Chelsea, gesehen zu haben, wie wir Fußball spielen. Sie sind vorgewarnt.“
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