Erstellt am 17.05.2023 um 07:03 Uhr
Vor zwei Wochen spielte das Team ein LL Quali - Erstrundenturnier in Dachau, in welchem die Bazis nicht nur schon ganz ansehnlichem Handball anboten, sondern auch bezüglich der Ergebnisse viel richtig gemacht hatten (Dachau 20:12, Wendelstein 22:12, Weßling 14:13) und mit einem dezimierten Kader nur gegen die TG Landshut (17:21) den Kürzeren zogen.
Am letzten Wochenende trat man dann im kleinen Handballtempel Anzing an, um sich mit den Teams aus Bad Tölz, Schleissheim und dem Gastgeber zu messen. Der Endgegner Anzing (in der Bayernligaquali jüngst nur haarscharf gescheitert) war in der Vorbesprechung schon als qualitativ hochwertig angekündigt worden. Bad Tölz war eine Unbekannte und Schleissheim noch im Vorturnier zufällig gesichtet worden.
Optimal eingestellt begann die Partie gegen Bad Tölz. Die Vermutungen bezüglich der Spielweise im Sinne der Vereins DNA der Oberländer bestätigten sich rasch. Alle Gegner waren flink und in der Grundtechnik gut ausgebildet. Die Bazis begegneten diesen Attributen konkret nach der Marschroute, beobachteten genau und hielten mit einer flexibel arbeitenden Abwehr ausreichend aggressiv dagegen ohne überharte Fouls zu riskieren. Nach der Pausenführung (11:9) spielten die Bayern bis zum 20:15 sicher und mit Biss. Was dann begann, war der Anfang vom Ende der angepeilten LL Quali...
Unerklärliche technische Fehler und im Training nie gesehene Abschlussschwächen reihten sich in den letzten 8 Minuten wie ein triefend roter Faden aneinander, die Tölzer konnten ihr Glück kaum fassen und besiegten unsere Mannschaft mit einem 5:0 Lauf zur Schlusssirene mit 19:18. Die so erlittene Niederlage war aus den jungen Köpfen im weiteren Verlauf nur noch anteilig herauszubekommen. Jeder wusste, dass bei dem Viererturnier der Verlust des direkten Vergleiches gegen den wahrscheinlich "schwächsten" Gegner schon das Aus bedeutet hatte. Dem TSV Schleissheim wollte man trotz allem Paroli bieten. Die schon in der ersten Runde beobachtete lethargische Einstellung der insgesamt hochtalentierten Mannschaft aus dem Münchner Norden konnte nur bis zur 8:6 Führung nach 17 Minuten genutzt werden. Nach zwei krampfbedingten Ausfällen stand die ohnehin nicht breit besetzte Bayernsieben dann ohne Auswechselmöglichkeit auf der Platte und konnte die notwendige Laufbereitschaft nur noch teilweise aufbringen. Mit 17:29 ging so auch die zweite Partie des Tages verloren.
Im letzten Spiel gegen Anzing spielte man in der Minimalbesetzung aber mit Charakter gegen einen Gegner, der quantitativ (14 Spieler) und qualitativ Anschauungsunterricht erteilte. Besonders die Abwehr des schon seit Jahren eingespielten Löwennachwuchses versetzte die Jungbazis in Staunen. Der offen gezollte Respekt und der ausgesprochene Wunsch, bald auch so eine Abwehr spielen zu wollen, lies das Herz der Trainer aufgehen. Die schon oft ausgetauschte Notwendigkeit, im Training ebensolche Wünsche hart zu erarbeiten kann von dieser Mannschaft umgesetzt werden.
Seit Beginn der Vorbereitung zur Quali sind fast durchgehend alle fitten Spieler in der Halle und arbeiten körperliche und handballerische Defizite konsequent auf. Der Abgang von mehreren Leistungsträgern hat die Teamchemie sogar noch gestärkt, potentielle Neuzugänge sind herzlich willkommen und werden herzlich und dankbar integriert werden. Das Motto der U19 -hart aber schön fair- sollte bei weiterer Umsetzung der Trainingsinhalte zu einer massiven Steigerung der ohnehin schon recht attraktiven Spielgestaltung führen und dann auch noch weitere leistungsorientierte Spieler anlocken.
ÜBOL - Bayern München kommt