
Partille Cup 2023 – G16
Als 2007er Team oder G16 ging es für eine Mischung aus B1 und B2, nach den positiven Erfahrungen aus dem letzten Jahr, wieder zum Partille Cup nach Göteborg in Schweden. Zusammen mit der G18 (05/06) und der G15 (08/09), reisten 26 Nachwuchsspielerinnen mit dem Trainergespann um Lars, Jonas und Louisa zum größten Handballturnier und einem der größten Sportevents überhaupt. 1191 aus 34 Nationen bestritten 4093 Spiele in 5 Tagen. Als bayrischer Landesligist war unsere Zielsetzung, ein Spiel gewinnen und viel lernen, realistisch. In einer Gruppe mit zwei schwedischen, zwei norwegischen und einer dänischen Mannschaft, ging es direkt ums Überleben… oder auch nicht.
Bereits am Sonntag reiste der Bayerntross mit dem Flieger in die schwedische Hafenstadt und quartierte sich in einem schwedischen Gymnasium ein. Den Nachmittag verbrachten wir in Haga, dem süßen Stadtteil, der nicht schwedischer aussehen könnte. Außerdem ist er für seine Zimtschnecken bekannt, die Hagabollen, die es in allen Größen überall zu kaufen gab.
Am nächsten Morgen mussten wir dann nochmal das Quartier wechseln und landeten in derselben Schule wie im letzten Jahr. Die Wege zur Tram waren dieselben und nach dem erneuten Aufbau des Matratzenlagers, absolvierten wir unsere erste Trainingseinheit auf dem Turniergelände. Minütlich wechselte das Wetter und nach einigen kurzen Regenschauern, kamen wir doch noch auf unsere Trainingsminuten in Heden, dem Hauptturniergelände und konnten uns an Harz und Kunstrasen gewöhnen. Im Anschluss liefen wir nach Valhalla, dem Austragungsort der inoffiziellen Europameisterschaft der U17 Mannschaften im männlichen Bereich (European Open). Mit den Partien Schweiz vs Belgien und Schweden vs Lettland bekamen die Mädels gleich zwei spätere Halbfinalisten zusehen. Ob allerdings der Handball oder die Jungs an sich im Vordergrund standen, war sehr unterschiedlich.
G16 – Kungälvs HK1 14:12
Am Dienstag startete die G16 dann endlich in das Turnier und trotz wechselndem Wetter, durften wir die erste Partie im trockenen bestreiten. Gegen den Kungälvs HK1 (SWE), gab es direkt eine sehr spannende, nervenaufreibende Partie. Über eine 3:1 Führung, konnten wir mit einem 8:7 in die Pause gehen. Danach allerdings blieb es spannend bis zum Ende. Nach dem 12:12 in der 27. Minute, konnten wir uns allerdings entscheidend absetzen und gewannen schlussendlich verdient mit 14:12. Überragende Akteurin in diesem Spiel war Emma Niederlich im Tor.
Am Abend stand die Eröffnungsfeier an. Vor 15.000 Zuschauern im Skandinavium wurde ein Show aus Tanz und Musik Acts geboten. Für jedes Land lief ein Team mit der Fahne der jeweiligen Nation ein. Außerdem wurden wieder Trainer, Schiedsrichter und Eltern für ihre Leistung und ihren Beitrag gewürdigt. Nach der Präsentation der Trophäe, wurde das Turnier offiziell eröffnet.
G16 – IL Gneist1 20:13
Mit dem Sieg im ersten Spiel, hatten die Mädels direkt das Turnierziel erfüllt und konnten nun befreiter aufspielen. Gegen die Norwegerinnen führten wir schnell mit 5:1 und ab diesem Zeitpunkt waren die Rollen klar verteilt. Der Bayernnachwuchs ließ nichts anbrennen und alle Mädels erhielten viel Einsatzzeit.
G16 – Skövde HF 22:19
Kurz vor dem letzten Spiel am Mittwoch, brach dann zum ersten Mal wirklich die Sonne zwischen den Wolken hindurch und hob die Stimmung weiter an. Während sich die Mädels auf das Spiel vorbereiteten, unterhielten sich die Trainer mit dem Gegner und konnten in Erfahrung bringen, dass der Erstliganachwuchs nicht nur in der höchsten schwedischen Spielklasse spielt, sondern auch drei von seinen vier Juniornationalspielerinnen im Kader hatte. Über 100 Zuschauer versammelten sich um Platz 16 in Heden, um das Topspiel der Gruppe 3 zu verfolgen und minütlich wurden es mehr. Wer dachte, dass die Rollen klar verteilt wären, wurde nach zehn Minuten eines Besseren belehrt. Die Bayernmädels führten 6:5 und brachten mit einer starken 3-2-1 Abwehr die Schwedinnen zur Verzweiflung. Wenn die Skandinavierinnen doch zum Abschluss kamen, war oft bei der wieder starken Emma Niederlich Ende. Skövde wechselte nu die gesamte erste Sechs aus und auch mit frischem Kader, konnten sie sich nicht Gegen die Bayernmädels absetzten. Mit 10:10 ging es in die Halbzeit und hätten wir nicht zwei 7-Meter verworfen, hätten wir bereits führen können. Nach der Halbzeit zogen die Bayernmädels binnen Minuten auf 13:10 davon. Einen großen Anteil daran, hatte Lilly-Sofie Frech, die von außen, einen Ball nach dem anderen in den Winkel jagte und mit 8 Toren, ihren Teil zum Ergebnis beisteuerte. Die Schwedinnen wurden langsam nervös und das Publikum, dass die Rollen klar verteilt sah, wurde eines Besseren belehrt. Skövde kam zwar direkt wieder auf ein Tor heran, konnte aber nicht nochmal den Ausgleich erzielen, zu stark war der Bayernnachwuchs in dieser Phase im Angriff. Entscheidend waren in dieser Phase die verwandelten Strafwürfe von Rosa Röttinger, die sich trotz dem großen Publikum und dem engen Spielstand, keine Blöße gab und 4/4 7-Metern in der zweiten Hälfte traf. Auf der Spielmacher Position, nahm sie ab der 24. Minuten kontinuierlich das Tempo aus dem Spiel, sorgte dafür, dass lange Angriffe konsequent ausgespielt wurden und Skövde nicht noch einmal rankam. Nach dem Abpfiff explodierten die Emotionen und die Mädels feierten ihre beste Leistung in diesem Jahr. Durch den Sieg führte man nicht nur nach Tag 2 die Tabelle an, sondern buchte das Ticket für die A-Playoffs, was schon weit über die Zielsetzung hinausging.
G16 – Linderud IL/Linje 15:12
Am Donnerstagmorgen, musste man auf die Unterstützung des 2008er Jahrgangs verzichten, während die G15 in Heden spielte, fuhren die älteren Mädels nach Kviberg. Nach dem warm up in der Halle traf man auf die Norwegerinnen, die in derselben Unterkunft untergebracht waren. Die technisch starken Gegnerinnen waren allerdings der erste physisch unterlegene Gegner und nach einem müden Start zog man schnell auf 11:4 davon. Trainer Lars wechselte jetzt munter durch und mit der ungewohnten Konstellation auf dem Feld, kam die Unsicherheit und die Skandinavierinnen kamen Tor für Tor wieder heran. Mit dem 15:10 durch die starke Mia Pahlisch, die letztes Jahr mit ihrem Kreuzbandriss noch zuschauen musste, war aber klar, dass auch dieses Spiel an die Deutschen gehen würde.
G16 – Hörning Håndbold 10:9
Mit dem Sieg gegen Linderud war den Bayern der Gruppensieg nicht mehr zunehmen. Die weiße Weste wollten sich die Mädels gegen die Däninnen aber nicht mehr nehmen lassen. Stark begannen die Bayernmädels, aber sofort kam das Spiel zum Erliegen. Es begann in Strömen zu regnen und schnell wurde klar, dass hier nicht die Besseren, sondern wer mit den Umständen besser zurechtkommen würde, gewinnen würde. 5:3 führte der Bayernnachwuchs zur Halbzeit, aber die Däninnen kamen stark aus der Halbzeit und drehten die Partie auf 5:6. Das Momentum lag klar bei den Gegnerinnen aus dem Norden, aber die Kapitänin der Bayern, Bijou, riss die Partie an sich und drehte die Partie im Alleingang, zwei Tore und zwei herausgeholte 7-Meter, ließen die Mädels auf 9:7 davonziehen und bedeuteten den fünften Sieg im fünften Spiel. Als Gruppensieger qualifizierte man sich direkt für das 1/16 Finale und konnte einem 1/32 Finale am frühen Morgen aus dem Weg gehen.
G16 – Kärra HF 11:25
Am Freitag, kam dann endlich der schwedische Sommer heraus und nachdem man die G15 angefeuert hatte in Kviberg, wärmte sich der Bayernnachwuchs für das Spiel mit der schwedischen Spitzenmannschaft in Heden auf. Um 16.50 starteten die Bayernmädels, unter der Anfeuerung der TuS Steißlingen, Kärra ein Schnippchen zu schlagen. Die erste Hälfte konnten, die Mädels gegen die Schwedinnen dagegenhalten, Einzig allein die Abschlüsse vor dem gegnerischen Tor, hätten besser sein können. In der zweiten Hälfte zeigte sich der Kräfteverschleiß unserer Mädels und ohne die Unterstützung der 2008er war der Kader zu dünn, um dem gnadenlosen Tempo der Schwedinnen zu folgen. Jeder verlorene Ball wurde durch das Tempospiel der Schwedinnen bestraft und es wurde schnell klar, dass hier Endstation sein würde. Alle Mädels auf der Bank durften nochmal ihr Können beweisen und am Ende verloren wir mit 11:25 zu hoch für die am Anfang gezeigte Leistung. Mit dem Turnierausgang können wir dennoch mehr als zufrieden sein. In einem Topstarterfeld erreichten die Mädels die Runde der letzten 32 (von 103 Teams) und zeigten alles, was in der letzten Bayernligaquali Runde noch gefehlt hat. Jetzt heißt es den Spirit mitnehmen und in der Landesliga oben mitspielen.
Den Abend verbrachten wir beim European Open Finale im Skandinavium. Vor 3500 Zuschauern schlug Spanien Frankreich und die Mädels bekamen nochmal Handball auf höchstem Niveau zusehen. Am Samstag hieß es dann Koffer packen und die Heimreise antreten, aber wir kommen wieder!