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Handball

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Damen mit zwei Niederlagen gegen Übersee und Haar

Nach drei Siegen in Folge und somit sechs wichtigen Punkten reisten die Damen des FCB mit Bus und Auto zum nächsten Auswärtsspiel gegen den TSV Übersee. Pünktlich um 15:00Uhr ging es vor Traumkulisse (ja, man war in den Bergen) etwas nervös los. Das erste Tor fiel auf Seiten der Bayern-Ladies mit einem Siebenmeter und auch das zweite traf die Gastmannschaft. Doch schnell zog der Gastgeber in umgekehrter Reihenfolge nach und so stand es nach sechs Minuten 2:2. Es ging hin und her, die FCB Ladies trafen, TSV Übersee zog nach und bis zur 19. Minute war es ausgeglichen (7:7). Doch dann passierte etwas, das man eigentlich erst später erwartete bzw. gar nicht erst aufkommen lassen wollte – Abwürfe für den Gegner, Pässe für den Gegner oder Würfe neben und übers Tor. So holten die Gegner auf – zunächst mit zwei Toren, nach einer Auszeit von FCB und klarer Ansage der Trainer mit drei, vier und schließlich sechs Toren! Was war los? Das fragten sich so einige, schauten dem Gegner teilweise bei Torwürfen zu und im Angriff war eine ganze Familie an Würmern drin. Halbzeitstand 15:9.

Pause. Es bestand Redebedarf. Die Trainer sagten deutlich, dass es so nicht geht, dass man teilweise sogar das Gefühl habe, die Spielerinnen hätten Handball verlernt und die Lust verloren. 30 Minuten waren noch Zeit! Also – kämpfen, zurücklaufen und dem Gegner zeigen, dass man besser war!

Anpfiff. Tor der Gastgeberinnen. Dann – drei Tore hintereinander, eines sogar mit links (wirklich schön Hannah) und der Vorsprung wurde kleiner. Aber die Gegner hatten was dagegen und trafen ihrerseits dreimal hintereinander – 19:12 in der 37. Minute. Dann kam die Zeit der eingewechselten Linksaußen Franzi mit vier Treffern bei vier Versuchen. Nur der Gegner traf auch und so blieb es bei einem Vorsprung von sechs Toren bei den Gastgeberinnen von TSV Übersee. Auf fünf kamen die FCB Ladies noch ran – aber auch eine kurzfristig offensive Manndeckung half nicht mehr. Am Ende gewannen die Damen zwar die zweite Halbzeit, die erste wurde jedoch so deutlich verloren, dass die Punkte am Ende mit 28:23 beim Gegner landeten.

Fazit? Schade. Zum Teil viel zu hastig oder unkonzentriert, die Abwehrmauer aus dem letzten Spiel ähnelte mehr dem Schweizer Käse aus vergangenen Spielen und im Angriff verlor man zu viele Bälle oder konnte gewonnene Bälle nicht ins Tor bringen.

Auch die Siebenmeterquote lies zu Wünschen übrig (6 von 9) und somit mussten sich die Damen geschlagen geben.

 

 

Am darauffolgenden Wochenende ging es dann nach Haar. Trotz bitterer Bilanz bei Auswärtsspielen, wollte man dem Gegner auch beim folgenden Auswärtsspiel keine Punkte schenken. Kampfgeist, Motivation und wache Körperteile waren also gefordert und sogar anwesend. Voller Tatendrang ging es also gegen den Tabellennachbarn. Trainer, Spielerinnen, persönliche Chauffeure und Anhänger hofften auf einen Sieg. Diesmal sollte es klappen. Doch Pustekuchen!  Ein Spiel wie die Sonne: Erst ging das Taktikspiel der Bayern-Ladys auf, dann kamen nach und nach dunkle Wolken in Form von gegnerischen Armen und Beinen in die Quere und schließlich Wolkenbruch in der Abwehr.

Anpfiff für die Bayern-Damen. Erste Minute, zack Tor durch ein schönes Anspiel an den Rückraum. Der Ball flog mit viel Schwung ins Netz. Was für ein Traumstart.  Diesen Vorsprung konnte man ganze dreieinhalb Minuten halten, ehe die Gegnerinnen den Ausgleich erzielten.  Durch schönes, schnelles Spiel vorne im Angriff, folgten gleich zwei weitere Tore durch Eins-gegen-Eins-Aktionen im Rückraum. 14. Spielminute, Spielstand 5:7 für die Damen des FC Bayern. Bis zu diesem Zeitpunkt war es ein ansehnliches und relativ ausgeglichenes Spiel, bei dem die Abwehr der Damen noch einigermaßen in Takt war und in der Offensive der Kampfmodus noch auf „on“ stand. Doch dieser Vorsprung von zwei Toren sollte der letzte der Gäste sein. Denn ab diesem Zeitpunkt bröckelte es im Angriff und in der Abwehr. „Die Mauer“ war weg, was die Gegnerinnen erfreute. Denn als hätte jede der  Rückraumspielerinnen einen „Steffen Weinhold“ oder „Fabian Wiede“ geschluckt, warfen Sie nahezu in jedem Angriff aufs Tor – und bauten so ihren Vorsprung immer weiter aus. 29. Spielminute, Spielstand: 15:9. Das Spiel war gekippt. Was ist passiert? Um das zu klären, ging es in der Halbzeitpause in die Kabine.

Es musste ein Taktikwechsel stattfinden. Außerdem sollten die Bayern-Ladys unbedingt den Notschalter im Kopf umlegen. Denn die Abwehr hat in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit geschlafen. Von draußen war nur ein Gemurmel zu hören. Kein Absprechen, keine Bewegung, keine aggressive Deckung. Nur wieder der berühmte „Schweizer Käse“. Pfui! Das kann man besser. Das wissen die Spielerinnen selbst, das weiß der Trainer. Der Angriff sollte so weiter funktionieren, nur etwas länger den Ball durchlaufen lassen.

 

Pfiff! Die zweite Halbzeit begann. Diesmal Anwurf für die Gastgeberinnen. Erfolglos. Vermutlich durch die umgestellte Abwehr der Gäste. Man stellte um auf 5-1, dann 4-2. Das erschwerte den Damen des TSV Haar durchzukommen. Und so waren es wieder die Bayern-Damen, die das erste Tor der Halbzeit machten. Er war wieder da. Der Kampfgeist. Da war noch alles drin. Man kämpfte sich wieder langsam heran, durch schöne Tore von außen, Kreis und Rückraum. 35 Spielminute, Spielstand: 15:12. Würden die Kräfte der Bayern-Ladys reichen um das Spiel zu drehen? Würde die neue Abwehrformation der Schlüssel zum Erfolg werden? Leider nein. Denn wieder knackten die Haarerinnen die Abwehr zur Mitte der Halbzeit und rannten in die großen Lücken des bayerischen „Schweizer Käse“. Spielstand 20:13 (40. Spielminute). Timeout. Wieder eine Umstellung in der Abwehr. Volles Risiko. Diesmal sollte eine 3-2-1 Deckung die Gastgeberinnen ausbremsen. Doch auch das klappte nicht. Immer wieder schaffte der Gegner ein Anspiel an den Kreis und traf ins Eckige. In den letzten zehn Minuten pendelte sich das Spiel auf ein „Hin- und -Her“. Obwohl auch die Bayern-Damen mit Eins-gegen-Eins-Aktionen vorne Tore erzielten, konnten sie den Vorsprung von acht Toren (55. Spielminute) nicht mehr aufholen. Um das Endergebnis auf der Anzeigetafel zu verschönern, versuchte man trotz allem noch weitere Tore zu machen. Das gelang auch. Trotzdem sollte es an diesem Tag nicht sein. Traurig aber wahr, der Fluch der Auswärtsspiele geht weiter. Endstand: 29:24 für die Damen des TSV Haar.

Alles in allem kann den Damen des FC Bayern nur vorgeworfen werden, dass Sie in der Abwehr zeitweise ihren Mittagsschlaf hatten. Denn der Wille war da, die Motivation war da, Zuschauer waren auch da. Ein ganz großes Plus und damit das große Positive in diesem Spiel ist die sensationelle Siebenmeterquote von 100 %. Sechs von sechs. Ein Highlight für die Ewigkeit. Sicherlich wird in den nächsten Trainingseinheiten der Ursache auf den Grund gegangen und daran gearbeitet, dass es in den kommenden Spielen „Schweizer Käse“ und „Mittagsschlaf“ nicht plötzlich auftauchen. Und zu guter Letzt darf natürlich auch das kleine Glück nicht fehlen. In diesem Sinne schließe ich mich unserem Lothar Matthäus an: „I hope we have a little bit lucky.”

 

Übersee - FCBH: Michaela Hofmann (Tor), Katharina Zach (3), Lydia Christöphler (1/3), Julia Hock, Melissa Fae (1), Duygu Göcen, Franziska Stich (5/1), Katharina Winter (2), Hannah Petersen (4), Katharina Mense, Verena Huhn (1), Sena Durmic (2)

Haar - FCBH: Corinna Griese (Tor), Bernhart Kristin (1), Cancela-Fae Melissa (2/1), Christöphler Lydia (7/5), Durmic Sena (2), Göcen Duygu (1), Langer Magdalena (1), Mense Katharina (3), Petersen Hannah (1), Spindler Barbara (1), Stich Franziska, Winter Katharina (1), Zach Katharina (4)

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