
Am Samstag fiel (28. 09.) der Startschuss für die langersehnte Saison 2019/2020. Um 18:30 Uhr ging es für die Damen des FC Bayern nun also los – nach langen, schweißtreibenden und intensiven Wochen der Quäl...äh...Vorbereitung wollte man die ersten Punkte aufs Konto gutschreiben. Doch die Herausforderung hatte es in sich: Mit dem TSV München Ost hatten die Damen einen Gegner, den man gut kannte. Eine Mannschaft, die ihnen das Spiel nicht einfach machen würde. Es war alles zu erwarten. Eines sei vorweg gesagt: Es sollte ein Spiel mit Höhen und Tiefen werden.
Pfiff! Den ersten Angriff durften die Damen des TSV München Ost machen. Dieser blieb allerdings erfolglos. Aber nach einem verpatzten Konter der Gastgeberinnen, klappte es dann doch nach 65 Sekunden mit dem ersten Tor. 1:0 für die Gäste. Prompt fiel als Antwort der Ausgleich, erzielt von außen. Ein schönes Tor ins Kreuzeck. Der Beginn einer Torserie. Dank starker Abwehrleistung und taktisch kluger Züge im Angriff konnten die Bayern Ladies Ihre Führung weiter ausbauen. Spielstand in der 8. Minute: 7:3. Es waren die Minuten der Rückraumspielerinnen. Ein ums andere Mal führte ein temporeiches Durchspielen zum Wurf aus den Rückraumpositionen. Die Damen in Rot waren on fire. Die Ostlerinnen ließen sich von diesem Inferno allerdings nicht einschüchtern und hielten dagegen. In den nächsten sieben Minuten waren sie am Zug, feuerten ab und nutzen die zu schwächeln beginnende Abwehr der Gastgeberinnen. Spielstand in der 15. Minute: 10:8. Nur noch zwei Zähler Abstand.
Ab diesem Zeitpunkt wurde nun auch das Spiel härter: Verwarnungen und Strafen auf beiden Seiten. Drei Siebenmeter in drei Minuten! Während die Abwehr der Bayern-Ladys eher Schweizer Käse war, kam man im Angriff wieder auf die richtige Spur. Wieder erkämpfte man sich Tore – Außen, Rückraum, Kreis. Und das obwohl der starke linke Rückraum komplett manngedeckt wurde. Spielstand in der 26. Minute: 19:13. Eine Sechs-Tore-Führung, die aber die erste und letzte in dieser Art bleiben sollte. Kurz vor Ende der ersten Hälfte kamen die Damen des TSV München Ost noch einmal auf vier Tore heran. Zwischenstand: 19:15.
Atempause. (Für alle, die nicht anwesend waren) In den letzten zehn Minuten fühlte man sich wie in einem Bierzelt auf dem Oktoberfest: unverständliches Geschreie, nicht erfolgreiche Verständigungsversuche, wilde Gestikulation und am Ende ein leerer Blick, weil man durch die Hektik und die Lautstärke in der ganzen Halle nichts verstand. Im Großen und Ganzen war der Trainer aber zufrieden mit der Leistung seiner Damen. Nur die Abwehr sollte wieder aufwachen und keine Lücken, die zu einfachen Toren führen, zulassen. Konzentration und Beinarbeit waren gefordert. Ansonsten: Weiter so! Also nochmal alle Kräfte mobilisieren und Körper und Geist bereit für die zweite Halbzeit machen.
Motiviert und entschlossen schossen die Bayern-Damen wie kleine Powerriegel aus der Kabine, um den Gästen zu zeigen wer hier der Boss ist. Die zweite Hälfte begann da, wo die erste aufgehört hatte – mit einem Tor für die Damen des TSV München Ost. Es ging Schlag auf Schlag und man fragte sich, ob sich die Bayern Ladies endlich richtig absetzen können. Doch Pustekuchen! Denn die Gäste waren bissig. Es sollte nochmal ein harter Kampf werden. Zu sehen bekam man wieder schöne Tore aus dem Rückraum, Anspiele an den Kreis und Eins-gegen-Eins-Aktionen, die zu einem kleinen Tor-Polster führten. 41. Spielminute: 25:21. Timeout für die Bayern-Damen. Der Trainer gab nochmal taktische Anweisungen und war immer noch nicht ganz zufrieden. Die Abwehr war noch nicht das, was er sehen wollte. Jetzt aber, jetzt sollte es funktionieren. Die letzten 15 Minuten waren angebrochen und das Spiel wurde immer interessanter. Die Trainer auf beiden Seiten kriegten sich nicht mehr ein, die Zuschauer kriegten sich nicht mehr. Spielstand in der 51. Minute: 28:26. Es wurde noch einmal richtig eng für die Gastgeberinnen. Bekanntlich sind ja zwei Tore Unterschied im Handball nichts.
Spannung und Aufregung pur also. Haare zum Rausreißen gab es ja zum Glück beim Bayern-Trainer nicht. Somit etwas Positives zu dieser Stunde. Doch es ging drunter und drüber. Auf beiden Seiten gab es Siebenmeter zu verzeichnen. In der 58. Minute dann endlich ein „Befreiungstor“ der Bayern Ladies, das den Abstand wieder auf zwei Zähler wachsen ließ. Besiegelt wurde der Sieg schließlich mit dem letzten Siebenmetertor der Partie. Endstand: 32:29 für die Hausherrinnen.
Was für ein erstes Spiel! Erleichterung und Jubel auf dem Feld, der Tribüne und auf der Bank. Glückwunsch! Erster Sieg eingefahren. Der Plan, die zwei Punkte zu holen ist aufgegangen. Auch wenn man sich zeitweise doch schwer getan hat und seine Gefühle manchmal nicht unter Kontrolle hatte, war es im Gesamten doch eine gute Leistung. Der Angriff der Damen kann sich sehen lassen. Schnelles Ballspiel und freigespielte Wurfpositionen sowie schöne Anspiele an den Kreis. Gearbeitet muss noch etwas an der Abwehr, die zeitweise doch etwas wackelig war und zu viel zuließ. In den nächsten Wochen wird man das sicherlich noch verfeinern und wieder zur guten alten „Wand“ mutieren. Wir sind zuversichtlich.
An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an unsere zahlreichen Zuschauer, die uns motiviert und unterstützt haben. Wir freuen uns auf euch im nächsten Spiel. Bis dahin sage ich, wie Johannes B. Kerner so schön sagte: „Halten Sie die Luft an, und vergessen Sie das Atmen nicht.“
Für den FC Bayern München spielten: Spielvogel Susanne; Aull Hannah (3), Christöphler Lydia (8/2), Durmic Sena (2), Glaw Sarah Olivia (10), Göcen Duygu, Huhn Verena (1), Langer Magdalena, Mäthner Katharina, Petersen Hannah (4), Winter Katharina (4/2), Wolter Rebecca