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Handball

2025-03-17_H4-Sauerlach

Tolle Erkenntnisse trotz Niederlage in Sauerlach

Das vorletzte Auswärtsspiel in der 1. Saison bestritt die Herren 4 des FC Bayern München beim TSV Sauerlach II.

Aus dem Hinspiel war man gewarnt vor den schnellen Tempogegenstößen der Sauerlacher. Gerade deswegen wäre ein ausgewogener Kader wichtig gewesen, in dem alle Positionen mit jeweiligen „Spezialisten“ besetzt gewesen wären – aber genau das war nicht möglich. Gerade 1 etatmäßiger Rückraumspieler stand bei Spielbeginn im Kader, alle übrigen Spieler waren entweder Außenspieler, Kreisläufer oder sogar Torwart.

Nichts desto trotz wollten unsere Herren nicht schon vor dem Spiel die Flinte ins Korn werfen, sondern unbekümmert mitspielen und Spaß haben.

Die Sauerlacher legten auch gleich los wie die Feuerwehr: einfaches Kreuzen in der Mitte auf die Linksaußen Position und dieser Spieler traf in den ersten 10 Minuten gleich 5 Mal. Funktionierte das nicht, spielten die Sauerlacher in aller Seelenruhe weiter, bis sie im Mittelblock eine Lücke fanden – die Abwehr der Bayern war in dieser Phase schlicht eine Katastrophe, da sie zu viele einfache Tore zuließ. Im eigenen Angriff galt von vornherein die Devise: ruhig spielen, in dieser ungewohnten Konstellation über ein einfaches und sicheres Passspiel und Druck auf die Abwehr sich Chancen zu erarbeiten – aber stattdessen war eine unnötige Nervosität zu spüren und so schlichen sich in der Anfangsphase etliche technische Fehler ein und es geschah genau das, wovor die Trainer bereits vor dem Spiel gewarnt hatten: die Heimmannschaft verwandelte ein um den anderen einfachen Tempogegenstoß! So lag unser Team bereits nach 10 Minuten mit 6 Toren hinten und begann sich aber allmählich zu fangen; die Passqualität und –sicherheit nahm zu, der Druck auf den gegnerischen Mittelblock führte zu Lücken für die Halbspieler und zu Anspielen an den Kreis. Endlich bekam auch unsere Abwehr den Linksaußen besser in den Griff. 

Da es ein sehr laufintensives schnelles Spiel war und unser Team mit 13 Spielern angereist war, erfolgten nach 10 Minuten die ersten Wechsel; die Zeit, die unsere Mannschaft brauchte, um wieder Sicherheit nach den Wechseln im Angriff und der Abwehr zu bekommen, nutze die Heimmannschaft gnadenlos aus und erhöhte die Tordifferenz bis zur 20. Minute auf 9 Treffer. Diesen Abstand konnte die bunt zusammengewürfelte Mannschaft des FC Bayern 4 aber bis zur Halbzeit halten. 

Nach 39 Toren (!) in 30 Minuten gingen beide Teams beim Stand von 24:15 in die Kabine.

Die Ansage zur Halbzeit war simpel: weiter Druck von Außen auf die Abwehr, gerne mal Einlaufen der Außen, um die Abwehr zu stressen und um Gottes Willen technische Fehler vermeiden, um nicht noch mehr Konter einzufangen; in der Abwehr stärker und besser verschieben und lieber den Abschluss über die Außenpositionen zu erzwingen. Direkt nach Wiederanpfiff schien es, als könnte sich der FCB wieder an die Sauerlacher herankämpfen, da man in den ersten 10 Minuten der 2. Halbzeit den Spielstand auf 7 Treffer reduzieren konnte; mit einer unglücklichen 2 Minutenstrafe war diese Aufholjagd allerdings schnell verpufft und der alte Abstand aus Sicht der Gastgeber wiederhergestellt: in den darauffolgenden 3 Minuten trafen die Sauerlacher 4 Mal wohingegen die Bayern in Unterzahl gerade 1 Treffer erzielen konnten.

Jetzt kam aber die Zeit unseres eigentlichen Keepers, der sich in der Rolle des Kreisläufers versuchte: mit tollem Stellungsspiel, Händen wie Kescher und der Erfahrung als Keeper versenkte er seine Chancen. Offensichtlich davon beflügelt fingen auch unsere übrigen „Nachwuchs“ an, sich in dem Spiel wohl zu fühlen und so trafen erfreulicherweise auch Spieler, die bisher selten als Torschützen in Erscheinung getreten waren.

In den letzten 10 Minuten der 2. Halbzeit konnten die Sauerlacher im Gegensatz zu den Bayern den Vorteil einer eingespielten Truppe für sich und ihre Schnelligkeit nochmals gekonnt nutzten, um am Ende einen 16-Tore-Vorsprung herauszuspielen.

Trotz der Niederlage bleibt die Erkenntnis, dass die Stimmung im Team wieder spitze war, dass es gelungen ist, trotz unterproportional vertretenem Rückraum 30 Buden zu erzielen und es im Team offensichtlich Spieler mit versteckten Talenten gibt! ;-)

Diese positiven Schwingungen gilt es nun in die letzten beiden Spiele mitzunehmen – auf geht’s!

Es spielten: Sebastian Stiewe (3), Hans-Joachim Lagier (1), Ben Weber (4), CyrilJuvenelle (5), Dave Rizek (4), Elham Nizam (3), Fabian Spohrer (1), Manuel Hülskamp (5), Paul Röhner (2), Oskar Zachwieja, Loren Galusic, Wolfgang Heß

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