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Fortbildung im Museum: Der FC Bayern und seine jüdische Geschichte

Herbert Hainer begrüßte die 40 Lehrer, die sich für die Fortbildung „Der FC Bayern und seine jüdische Geschichte“ im FC Bayern Museum eingefunden hatten, mit den Worten, dass es sicherlich ein Tag werde, der alle voranbringe. „Der heutige Tag steht im Zeichen der Erinnerungskultur, die unserem Verein sehr wichtig ist“, führte der Präsident des FC Bayern weiter aus. „Wir wollen unseren Teil beitragen, dass die Menschen niemals vergessen, was in der NS-Zeit in Deutschland passiert ist - und dass sich die Geschichte niemals wiederholt.“ Die nachfolgenden einleitenden Worte von Dr. Ludwig Spaenle, Staatsminister a.D., MdL, gaben dann den Rahmen treffend vor. „Der Blick in die Geschichte - gerade auch auf die jüdischen Wurzeln des Fußballsports - kann uns wertvolle Anstöße im Kampf gegen Antisemitismus geben“, sagte der Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe in seiner Grußbotschaft.

Wir wollen unseren Teil beitragen, dass die Menschen niemals vergessen, was in der NS-Zeit in Deutschland passiert ist - und dass sich die Geschichte niemals wiederholt.

Herbert Hainer

Gemeinsam mit prominenten Rednern wurde das Thema in Workshops und Gesprächen aus diversen Perspektiven beleuchtet - und so dafür gesorgt, dass man an diesem Tag nicht nur Neues lernen und debattieren konnte, sondern Wissen ab sofort auch weitergeben und vermitteln kann. „Unsere Vereinsgeschichte hat durch Kurt Landauer eine starke, nachhaltige jüdische Komponente. Aber durch die unabhängige Studie, die wir beim Institut für Zeitgeschichte in Auftrag gegeben haben, wissen wir, dass es auch in unserem Verein - wie überall - Täter und Opfer gab“, sagte Präsident Hainer. „Es ist wichtig, sich fundiert mit allen Aspekten der Geschichte auseinanderzusetzen - und die jüngere Generation dafür zu interessieren. Nur so erreichen wir das notwendige Verständnis, um Lehren für die Zukunft zu ziehen.“ Die Veranstaltung in Kooperation mit der Bayerischen Museumsakademie, dem Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der LMU München, dem Museumspädagogischen Zentrum München sowie der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung war ein weiterer wichtiger Meilenstein auf diesem Weg.

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„Der FC Bayern ist auch in diesem Bereich eine Spitzenmannschaft“

Die Vorbereitung war anspruchsvoll, der Tag voll, das Programm straff. „Das alles hat sich aber gelohnt“, sagte Alexa Gattinger vom FC Bayern Museum. Es sei Anspruch und Verpflichtung zugleich, „die NS-Zeit und die Rolle des FC Bayern vielschichtig zu beleuchten. Das ist uns mit der Auswahl der Vorträge, Themenschwerpunkte und Mitmachangebote gelungen.“

Gesprochen wurde über „Die vergessenen jüdischen Wurzeln des Fußballs“ (Dr. Henry Wahlig, Deutsches Fußballmuseum Dortmund), „Die Erinnerungsarbeit beim FC Bayern“ sowie die „Jüdischen ,Bayern‘ und ihren Verein in der Weimarer Republik und der NS-Zeit“ (Dr. des. Gregor Hofmann, Institut für Zeitgeschichte München - Berlin), ehe in mehreren Workshops (u.a. mit Gabi Rudnicki, Museumspädagogisches Zentrum und Anton Löffeleier, Stadtarchiv München) gearbeitet werden konnte. Einen gelungenen Abschluss fand die Fortbildung in einem unterhaltsamen Gespräch zwischen Julia Treindl (LMU) mit zwei Vertretern des FC Bayern Fanclubs in Israel. Deren Credo lautet: „Wir haben eine goldene Regel - es geht um den Sport!“ Mit einem „Auf geht’s Bayern“ verabschiedeten sie sich von der Videozuschaltung.

Ein Club mit unserer Strahlkraft hat die Verantwortung, sich gesellschaftlich zu engagieren.

Herbert Hainer

„Ein Club mit unserer Strahlkraft hat die Verantwortung, sich gesellschaftlich zu engagieren“, stellte Herbert Hainer klar. Die DNA des FC Bayern schließt ein, dass er aus seiner weltweiten Reichweite auch einen Bildungsauftrag ableitet. Alexa Gattinger sagte: „Es geht uns vor allem um die Vermittlung für Vermittler, also das Weitertragen an alle Altersgruppen in unserer Gesellschaft.“ Zusammenfassende Worte fand Dr. Ludwig Spaenle: „Bis heute sehen wir, dass der Sport eine hohe Integrationskraft hat und Menschen verschiedenster Herkunft und Religion zusammenbringt. Die Vielfalt unserer Gesellschaft spiegelt sich nicht zuletzt in den Fußball-Teams aller Spielklassen. Deshalb ist für uns der Sport und insbesondere der Fußball ein entscheidender Schlüssel im Kampf gegen Vorurteile und Ausgrenzung - vor allem auch gegen Antisemitismus. Hierbei leistet der FC Bayern herausragende Arbeit. Der FC Bayern ist in diesem Bereich - wie auch im sportlichen - eine Spitzenmannschaft.“

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