
Mit großer Trauer und Betroffenheit hat die Tischtennis-Abteilung des FC Bayern München die Nachricht vom Tod des langjährigen Sportkameraden Klaus Thiel Anfang Februar zur Kenntnis genommen.
Mit Äußerungen wie „Eine sehr traurige Nachricht“ oder „Der Tod von Klaus hat mich berührt – ich hatte auch mit ihm gespielt“ zeigten sich ehemalige Weggefährten bestürzt über die Nachricht.
Bernd Hamann erinnert sich an seine erste Partie gegen Klaus, der damals noch beim TSV Milbertshofen spielte. „Er brachte unsere damalige Nr. 4, Harald Löbig, zur Verzweiflung, die Sätze – damals noch bis 21 – gingen haushoch an Klaus, 21:4 oder so in der Größenordnung. Und ich fragte mich, wie Harald gegen den mir bis dato unbekannten Abwehrspieler Klaus Thiel nur so chancenlos sein konnte. Wenig später ließ Klaus mit seinen Schnittwechseln und überraschenden Attacken auch mir nicht den Hauch einer Chance.“
Zu dieser Zeit spielte er noch mit Uli Metzker zusammen in Milbertshofen, später gemeinsam beim FC Bayern Tischtennis. Uli erinnert sich noch gut an die erste Begegnung bei den Seniorenmeisterschaften in Prag und an gemeinsame Mannschaftsauftritte – sowohl bei den Herren als auch bei den Senioren, wo man alle Medaillenränge bei den Bayerischen Seniorenmeisterschaften gemeinsam gewann.
Wenige Saisons später, zum 1.7.2000, wechselte Klaus Thiel zum FC Bayern München, dessen Tischtennis-Abteilung er bis zu seinem letzten Spiel als Aktiver, am 17. März 2017 in Königsdorf in der 3. Bezirksliga Südisar, treu blieb.
Der Abwehrspieler aus dem Raum Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen spielte in München zunächst beim SV Putzbrunn und TSV Milbertshofen, wo er unter anderem zusammen mit Uli Metzker und mit dem sechsfachen chinesischen Einzel-Weltmeister Liang Geliang in einer Mannschaft spielte. Von den gemeinsamen Doppeln mit Liang Geliang schwärmte er noch bei vielen Gelegenheiten.
Zur Saison 2000/2001 wechselte er zum FC Bayern Tischtennis und wurde gleich in der ersten Saison in der Bayernliga mit der ersten Mannschaft FCB-like souverän Meister, mit nur einem Minuspunkt.
Er spielte noch zwei weitere Jahre als Stammspieler in der ersten Mannschaft in der Oberliga, seine damaligen Mannschaftskameraden beim FC Bayern waren u.a. der ehemalige jugoslawische Nationalspieler Bela Mesaros (der in den 80er Jahren als der beste Abwehrspieler in Europa galt), Boris Pranjkovic, Bernd Hamann, Marc Renner, Gerhard Jennen und Klaus Mühlsimer.
2003/2004 schaffte er mit der 2. Mannschaft um Kapitän Adam Margrandner den Aufstieg in die 1. Bezirksliga, 2006/2007 gelang dann der souveräne Aufstieg mit Herren 2 in die Landesliga, Klaus trug mit einer starken 15:10-Bilanz im mittleren Paarkreuz entscheidend zum Aufstieg bei. Drei Jahre spielte er noch in der Landesliga mit, zuletzt auch als Ersatzmann, ehe er ab 2011 regelmäßig in den Bezirks- und Kreisligamannschaften des FC Bayern Tischtennis mit seiner Erfahrung spielte.
2010/2011 spielte er in der Meistermannschaft von Herren 3 in der 2. Bezirksliga Isar, 2011/2012 folgte die verlustpunktfreie Meisterschaft mit Herren 4 in der Kreisliga.
Den Erfolg konnte er vier Jahre später mit der 4. Mannschaft in der Saison 2015/2016 unter Kapitän Thomas Seybold in der 1. Kreisliga wiederholen.
In seiner letzten aktiven Saison 2016/2017 war er in Herren 5 in der 1. Kreisliga eingestuft, die am Ende auch die Meisterschaft gewann. Gleichzeitig half er in seiner letzten Saison auch in Herren 3 (2. Bezirksliga) und Herren 4 (3. Bezirksliga) aus, sein letztes Spiel – ein Unentschieden mit der Mannschaft in Königsdorf.
Aufgrund gesundheitlicher Probleme musste er den Tischtennis-Schläger ab 2017 dann an den Nagel hängen, er blieb aber ein treuer und gern gesehener Gast bei den Punktspielen der ersten Mannschaft.
Abteilungsvorstand Matthias Stein erinnert sich gerne an viele gemeinsame Jahre und erfolgreiche sowie nervenaufreibende gemeinsame Doppelpartien.
Auch der Geschäftsführer des Bayerischen Tischtennis-Verbands, Dr. Carsten Matthias, wird Klaus vermissen. „Ich kannte Klaus vor allem aus meinen damaligen ersten Spielen in Bayern recht gut und ich habe mich immer über die späteren, leider immer selteneren Treffen gefreut.“
Mit insgesamt sieben gewonnen Meisterschaften und einer positiven Einzelbilanz (136:110 seit der click-tt-Datenerfassung 2005) in seinen in dieser Zeit erfassten 162 Mannschaftswettkämpfen mit dem und für den FC Bayern Tischtennis (mit den fünf Spielzeiten vor der elektronischen Datenerfassung dürften es insgesamt über 200 Mannschaftswettkämpfe sein) wird Klaus uns nicht nur als erfolgreicher Sportler in Erinnerung bleiben, sondern auch als sehr zuverlässiger, hilfs- und aushilfsbereiter und immer begeisterter Tischtennis-Künstler mit dem Herzen am rechten Fleck. Die Fachdiskussionen mit Klaus Thiel nach den Punktspielen werden wir alle vermissen.
Lieber Klaus, wir werden Dich nicht vergessen – Ruhe in Frieden!