
Walter Grabner, Trainerlegende beim FC Bayern Tischtennis und weit darüber hinaus, ist vergangene Woche nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Die Abteilung trauert um einen Menschen, der mit seiner Leidenschaft, seinem Fachwissen und seiner Herzlichkeit das Gesicht des FC Bayern Tischtennis über viele Jahre entscheidend mitgeprägt hat.
Stationen und Wirken im Tischtennis
Geboren im damaligen Jugoslawien, floh Walter mit 17 Jahren aus seiner slowenischen Heimat nach Deutschland – seine große Leidenschaft, das Tischtennis, hatte er im Gepäck. In den 1970er-Jahren war er als Stützpunkttrainer des BTTV in Klettham-Erding tätig und betreute dort früh talentierte Nachwuchsspielerinnen wie etwa die damals zehnjährige Gaby Kirschner, mit der sich später der Weg noch öfter kreuzen sollte.
1989 gründete Walter gemeinsam mit seinem Geschäftspartner und dem späteren FC-Bayern-TT-Abteilungsleiter Wolfgang Hinterdobler den Tischtennis-Shop „HiGra“. Parallel dazu baute er mit der HiGra-Tischtennisschule früh ein innovatives Lehrgangskonzept auf, das Training mit Urlaub in Orten wie Umag (Kroatien) oder dem Kleinwalsertal verband – ein Lehrgang in Umag mit über 400 Teilnehmenden markierte einen besonderen Höhepunkt.
Über 25 Jahre beim FC Bayern Tischtennis
Ende der 1990er-Jahre kam Walter als Trainer zum FC Bayern Tischtennis, wo er seither – also seit über 25 Jahren – mit unermüdlichem Einsatz an der Seite „seiner“ Spielerinnen und Spieler stand. Sein Schwerpunkt lag im Jugendbereich, doch auch als Coach der Herrenteams, etwa der Herren 1, war er aus der Box nicht wegzudenken; viele Erwachsene hatte er zuvor bereits als Jugendliche begleitet.
Mit der Gründung der Kinder- und Jugendakademie 2014, initiiert von Gaby Kirschner und Uli Metzker, begann ein weiteres wichtiges Kapitel. Walter unterstützte den leistungsorientierten Ansatz mit großer Begeisterung, war fest in den Trainingsbetrieb eingebunden und coachte lange Jahre die erste Jugendmannschaft.
Mensch, Mentor und Vorbild
Bis ins hohe Alter von 80 Jahren stand Walter mindestens einmal wöchentlich in der Halle, immer zugewandt, positiv und freundlich – die Kinder und Jugendlichen schätzten ihn nicht nur für seine Expertise, sondern vor allem als Mensch. Eine von der Tischtennis-Jugend gestaltete Glückwunschkarte mit zahlreichen Unterschriften zum 80. Geburtstag zeigte eindrucksvoll, wie viele Herzen er erreicht hatte.
Unvergessen bleibt sein typisches „Soo, ja!“, mit dem er seine Schützlinge lobte, wenn ihnen eine Übung besonders gut gelungen war. Dieses kleine Wort, das so viel Anerkennung und Wärme transportierte, wird in den Hallen des FC Bayern Tischtennis sehr fehlen.
Auch außerhalb der Abteilung wurde Walters Wirken hoch geschätzt: FC-Bayern-Präsident Herbert Hainer würdigte ihn anlässlich seines 80. Geburtstags als „Jupp Heynckes der Tischtennis-Abteilung“, weil Menschen wie Walter den FC Bayern zu dem besonderen Verein machen, der er ist. Diese Worte gelten nun umso mehr – sie fassen zusammen, was Walter für die Tischtennis-Abteilung bedeutet hat.
Der FC Bayern Tischtennis verabschiedet sich in tiefer Dankbarkeit von Walter Grabner. Seine Leidenschaft, seine Menschlichkeit, seine Stimme aus der Box und sein „Soo, ja!“ werden in Erinnerungen, Geschichten und in den vielen Spielerinnen und Spielern weiterleben, die er auf ihrem Weg begleitet hat. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm nahe standen.
Lieber Walter, Vergelt‘s Gott für alles – ruhe in Frieden! Wir werden Dich vermissen.




