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Bayern zeigen sich selbstkritisch

Ratlosigkeit und Ärger waren den Bayern nach dem 2:2 in Berlin anzusehen. Wie schon am vergangenen Wochenende vergaben die Münchner einen Zwei-Tore-Vorsprung und mussten sich am Ende mit einem Remis gegen Hertha BSC begnügen. „Wir liefern nicht das ab, was von uns erwartet wird. Das ist natürlich schon enttäuschend für uns,“ meinte Thomas Müller deutlich.

Dabei fing alles gut an für den deutschen Rekordmeister. Nach einer starken Anfangsphase köpfte Mats Hummels den Ball zur Führung ins Tor (10. Minute). Danach „hatten wir das Spiel eigentlich unter Kontrolle, hätten höher führen müssen“, so Hasan Salihamidzic. Das zweite Tor gelang schließlich kurz nach Wiederanpfiff, als sich Robert Lewandowski gut gegen seinen Verteidiger durchsetzte und die Führung mit einem strammen Schuss ins kurze Eck ausbaute (49.).

Zu viele Fehler

„Dann haben wir das Spiel aus der Hand gegeben, das darf einer Mannschaft, wie wir es sind, nicht passieren“, so der Sportdirektor weiter. Anstatt das Spiel mit Hilfe des Vorsprungs zu beruhigen, kassierten die Münchner mit dem ersten Gegenangriff den Anschlusstreffer. Dabei ließ Berlins Genki Haraguchi die komplette Bayern-Defensive stehen und servierte mustergültig für Ondrej Duda, der die Kugel nur noch über die Linie drücken musste (51.).

„Das war eine Fehlerkette, die sich über sieben bis acht Mann hinzieht“, analysierte Hummels das Gegentor, das „auf keinen Fall fallen darf“. Wenig später mussten die Bayern durch Salomon Kalou sogar noch den Ausgleich hinnehmen (56.) – und erneut stand die Abwehr nicht gut. Nach einem Freistoß stand der Ivorer ganz allein vor Sven Ulreich und vollendete sicher.

Länderspielpause nutzen

„Das ist eine Frage der Konzentration“, mahnte Interimstrainer Willy Sagnol, „wir müssen mit mehr Disziplin über 90 Minuten spielen“. In der Folge fanden die Bayern nicht mehr richtig ins Spiel und konnten das gegnerische Tor nicht mehr in Gefahr bringen. „Das war zu wenig von uns. In der zweiten Halbzeit haben wir gar nichts zustande bekommen“, sagte Joshua Kimmich. Zu allem Überfluss verletzte sich dann auch noch Franck Ribéry ohne Einwirkung des Gegners. „Wir hoffen, dass es nichts Schlimmes ist“, erklärte Salihamidzic. Eine genau Diagnose wird im Laufe des Montags erwartet.

Während der Franzose das Olympiastadion auf Krücken verließ, nahmen sich seine Mitspieler selbst in die Pflicht und suchten keine Ausreden. „Wir Spieler müssen eine harte Analyse bei uns selbst machen“, forderte Kapitän Müller. „Es ist wichtig, dass wir Spieler uns zusammentun und versuchen, wieder mehr als Einheit aufzutreten“, stimmte ihm Kimmich zu. Nun geht es erst einmal zu den Nationalmannschaften.

In diesen Tagen haben sowohl die Verantwortlichen als auch Spieler Zeit, Lösungen zu finden. „Wir haben jetzt eine Woche etwas anderes und dann haben wir eine normale Trainingswoche“, blickte Hummels nach vorne, „da können wir an Dingen arbeiten“.

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