Tolle Tore, zahlreiche Offensivaktionen, spektakuläre Rettungstaten - und der FC Bayern als Sieger. Keine Frage, das Topspiel zwischen dem Pokalsieger Borussia Dortmund und dem deutschen Meister (1:3) hat alles gehalten, was es versprochen hatte! „Das war sicher ein großartiges Fußballspiel“, freute sich Jupp Heynckes über eine Partie zweier Teams, die mit ihrem Angriffsfußball die Fans im Stadion und vor den Fernsehern begeisterten. „Das Spiel war sehr offensiv von beiden Seiten, es gab viele Situationen“, fand auch Robert Lewandowski, der immer wieder gefährlich vor dem Tor auftauchte - und bei seiner schnellen Startelfrückkehr auch noch ein Tor erzielen sollte.
Doch der Reihe nach. Die erste positive Nachricht gab es bereits vor dem Anpfiff, als Joshua Kimmich auf dem Spielberichtsbogen auftauchte - trotz eines Magen-Darm-Infekts. Ein Druckfehler? Nein. „Es war keine Wunderheilung“, erzählte der Rechtsverteidiger im Anschluss, „aber dieser Infekt ist sehr schnell gekommen und zum Glück schnell wieder gegangen. Ich bin froh, dass ich spielen konnte.“ Dieses Spiel wollte niemand verpassen.
„Überragende erste Halbzeit“
Nach einer kurzen Abtastphase legten Kimmich & Co. richtig los, bereits mit ihrer ersten Chance gingen die Bayern durch Arjen Robben in Front (17.). „Die Mannschaft hat in der ersten Halbzeit überragend gespielt“, war Jupp Heynckes zufrieden, erst recht, als Lewandowski nach Kimmich-Vorlage mit der Hacke auf 2:0 stellte (37.). Doch der Trainer merkte auch an, dass Dortmund „drei sehr gute Torchancen“ hatte, wo Torwart Sven Ulreich „überragend“ reagiert hat. „Er hat eine super Partie gezeigt und war in den letzten Wochen ein guter Rückhalt“, lobte Heynckes den Schlussmann.
Auch im zweiten Abschnitt war Ulreich einige Male gefordert. Die Bayern kamen immer noch zu einigen Gelegenheiten, die Müdigkeit nach anstrengenden Wochen war ihnen aber bald anzumerken. Nach David Alabas kuriosem Flankentor zum 3:0 war die Partie quasi entschieden. „Ich habe den Ball leicht berührt“, hatte auch Lewandowski seinen Anteil an diesem Treffer, den er seinem Mitspieler jedoch gönnte. „Zum Glück haben wir dieses wichtige Tor geschossen.“
Doch selbst mit der komfortablen Führung im Rücken durften die Bayern nicht in den Energiesparmodus schalten. Zu gefährlich blieb Borussia Dortmund, das „immer wieder auch gefährliche Konter gesetzt“ hat, wie Ulreich beobachtete. „Es war wichtig, dass wir da kein Tor bekommen haben.“ Die zweite Hälfte war „Schwerstarbeit“, urteilte Heynckes, der froh war, dass die Bayern die Tore „zum richtigen Zeitpunkt“ gemacht hatten. „Man sieht, dass die Mannschaft eine Menge spielerischer Substanz hat.“ Das 1:3 durch Dortmunds Marc Bartra (88.) schmerzte nicht mehr allzu sehr.
Sonderlob für Heynckes‘ Staff
Besonders gefallen hat dem Bayern-Trainer „die Einstellung zum Spiel. Wir haben sehr strapaziöse Änderungen hinter uns, das hat sich natürlich auch bei den Spielern bemerkbar gemacht“, so Heynckes. Robben bestätigte: „In der zweiten Halbzeit hätten wir noch vier, fünf Spieler auswechseln können, da waren wir alle am Ende“, so der Niederländer. „Es ist der Wahnsinn, was wir in den letzten Spielen geleistet haben.“ Das gelte aber auch für die Physiotherapeuten und die medizinische Abteilung, sprach Heynckes ein Sonderlob aus, sie haben „Tag und Nacht mit den Spielern gearbeitet“.
Nach sieben Siegen in sieben Spielen binnen drei Wochen haben sich die Bayern eine kleine Pause redlich verdient. Wenn die Länderspielpause vorbei ist, wollen die Münchner indes noch stärker zurückkommen! „Man muss immer ganz bodenständig bleiben. Wir dürfen glücklich und zufrieden sein, aber nicht mehr“, warnte Robben vor allzu großer Euphorie. „Es war nur ein Schritt, mehr nicht.“ Auch Lewandowski richtete sein Augenmerk bereits auf die kommenden Aufgaben, „wir haben noch etwas mehr als einen Monat bis zur Winterpause. Wir wollen in der Liga viele Punkte holen, in der Champions League beide Spiele gewinnen und im Pokal weiterkommen.“ Der Pole weiß: „Wir müssen bis zum Ende voll fokussiert bleiben.“
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