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Bayern gedenken Kurt Landauer

Am Sonntag wäre er 135. Jahre alt geworden: Kurt Landauer, langjähriger Präsident des FC Bayern und einer der großen Visionäre des deutschen Fußballs in den Jahren der Weimarer Republik. Bereits 1922  wurde Landauer für seine Verdienste um den Rekordmeister zum Ehrenpräsidenten ernannt, 2015 wurde ihm zu Ehren auf der Esplanade vor der Allianz Arena der Kurt-Landauer-Platz eingeweiht. Im vergangenen Mai wurde schließlich auf dem Trainingsgelände an der Säbener Straße eine Bronzestatue des früheren Vereinspräsidenten enthüllt.

„Kurt Landauer war einer der größten, vielleicht der größte Präsident des FC Bayern“, würdigte der heutige Präsident Uli Hoeneß die Leistung Landauers für den Verein. „Kurt Landauer ist für mich persönlich mit seiner Weltoffenheit der erste moderne Präsident gewesen“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge anlässlich der Einweihung des Kurt-Landauer-Platzes. „Ich bin stolz, dass ich Vorstandsvorsitzender eines Vereins bin, der heute für Internationalität, Offenheit, Professionalität und Standfestigkeit steht, weil uns Kurt Landauer mit seiner Kultur der Versöhnung vorangeschritten ist.“

Landauer, am 28. Juli 1884 in Planegg als Sohn jüdischer Kaufmannsleute geboren, trat schon 1901 als aktiver Fußballer dem Verein bei. Später stand er in unterschiedlichen Etappen an der Spitze des FC Bayern München. Zwischen 1913 und 1951 war er vier Mal Vereinspräsident, insgesamt 19 Jahre lang. Er erwarb sich in dieser Zeit große Verdienste um den Klub. Unter dem Visionär Landauer feierte der FC Bayern im Juni 1932 seine erste Deutsche Meisterschaft.

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Nur neun Monate später sah er sich aufgrund der neuen politischen Verhältnisse in Deutschland am 22. März 1933, seiner jüdischen Herkunft wegen, zum Rücktritt genötigt. Im November 1938 wurde er im Konzentrationslager Dachau interniert, durfte dieses aber als Teilnehmer des Ersten Weltkrieges nach 33 Tagen wieder verlassen. Am 17. Mai 1939 emigrierte er in die Schweiz.

Seine Geschwister Dr. Paul Gabriel, Franz und Leo wurden von den Nazis ermordet. Schwester Gabriele wurde deportiert und gilt seither als verschollen. Außer Kurt Landauer überlebte nur noch eine weitere Schwester namens Henny den Holocaust. Henny Landauer war bereits 1934 mit ihrem Ehemann, dem Rechtsanwalt Julius Siegel, nach Palästina emigriert. Ihr Sohn Uri Siegel (Jg. 1922) kehrte Mitte der 1950er nach München zurück, wo er beruflich in die Fußstapfen des Vaters trat. Der Neffe von Kurt Landauer ist heute das letzte noch lebende Mitglied der Familie Landauer.

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Landauer selbst kehrte nach dem 2. Weltkrieg im Juni 1947 nach München zurück. „Für meinen Onkel gab es nur den FC Bayern“, sagte Uri Siegel in Erinnerung an seinen Onkel. Das „Sport-Magazin“ meldete: „Kurt Landauer, süddeutscher Fußballpionier, ist zurück aus der Emigration.“ 1947 wählte der FC Bayern Kurt Landauer ein weiteres Mal zu seinem Präsidenten.

1951 endete die letzte Amtszeit Landauers als Vereinspräsident des FC Bayern. Zehn Jahre später, am 21. Dezember 1961, starb Landauer im Alter von 77 Jahren in München. Landauer sei „etwas widerfahren, was leider vielen Menschen in der damaligen Zeit widerfahren ist. Wir müssen alles dafür tun, dass solche Zeiten nie wieder hereinbrechen. Sich zu erinnern, ist da ein sehr wichtiger Bestandteil“, so Rummenigge. Landauer habe „Pionierarbeit geleistet ­ und das in einer Zeit, die schwierig für den FC Bayern gewesen ist.“

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