Der FC Bayern bekennt Farbe: Beim Christopher Street Day, bei dem am Samstag in München wie jedes Jahr ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung gesetzt wird, unterstützt der Deutsche Meister den Fanclub „Queerpass Bayern“. Die Anhänger werden mit rund 40 Personen am Umzug teilnehmen, und der FC Bayern zeigt mit Shirts, Ballons sowie dem Wegbegleiter Berni, dass er an ihrer Seite steht. Auf den Shirts werden beide Logos zu sehen sein, das Vereinswappen wie das Symbol der queeren Vereinigung. Als zusätzliches Zeichen der Solidarität wird die Allianz Arena wieder einmal in den Farben des Regenbogens beleuchtet.
„Wir wollen mit unserem Fanclub ,Queerpass‘ immer wieder Zeichen für Toleranz und Vielfalt, gegen Rassismus und Homophobie setzen“, sagt Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandschef des FC Bayern. „Fußball ist ein verbindendes Element, und wir als weltoffener Klub wollen unseren Beitrag leisten.“ Am letzten Spieltag der vergangenen Saison hatte der Rekordmeister bereits alle Eckfahnen der Allianz Arena in Regenbogen-Farben aufstellen lassen. Nun folgt beim CSD der nächste Akt der Solidarität.
„Wir sind sehr froh über das Engagement des FC Bayern. Es ist ein wichtiges Zeichen, wenn sich so ein globaler Verein des Themas Homosexualität annimmt. Er trägt damit einen wichtigen Teil zur Enttabuisierung bei“, sagt Marcus Janke, der Vorstand von „Queerpass Bayern“. Der CSD ist seit über 40 Jahren die wichtigste Möglichkeit, sich der breiten Öffentlichkeit zu zeigen. „Es bedeutet uns unwahrscheinlich viel, dass der FC Bayern an so einem Tag zeigt, dass er zu uns steht“, erklärt Janke. „Wir wollen ein gemeinsames Bild mit dem FC Bayern darstellen – solche Aktionen sind ein wunderbares Zeichen, das vielen queeren Menschen Mut gibt und hilft, Grenzen zu überwinden.“
Eine besondere Bedeutung gewinnt dieses ‚Zeichen setzen‘ aus dem Wissen heraus, dass zwei wichtigen Personen in der Geschichte des FC Bayern zu ihren Zeiten nicht vor Diskriminierung und Ausgrenzung geschützt waren. Das Gründungsmitglied und Vizekapitän Wilhelm Focke (1900 bis 1903) sowie der ehemalige Präsident Dr. Angelo Knorr (1906 bis 1913) waren beide homosexuell.
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