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„Wir werden wieder die Gejagten sein“

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Einen Tag nach dem Start in die Saisonvorbereitung am Montagnachmittag standen beim FC Bayern am Dienstag gleich zwei Trainingseinheiten auf der Tagesordnung. Gerade mal acht Profis stehen Trainer Niko Kovac derzeit zur Verfügung, bis am Freitag auch die noch fehlenden Nationalspieler in den Übungsbetrieb einsteigen werden. Als einziger von bisher drei Neuzugängen war auch Fiete Arp auf dem grünen Rasen anzutreffen, der zwischen den beiden Einheiten offiziell vorgestellt wurde. Und der 19-Jährige konnte sich in den ersten beiden Tagen gleich ein Bild davon machen, was ihn in München erwartet.

„Wir haben das Double geholt, das möchten wir verteidigen“, gab Kovac nach der Präsentation des jungen Angreifers die Zielsetzung für die neue Saison aus. „Wir arbeiten in einem Club, in dem die Ambitionen sehr hoch sind - bei jedem einzelnen Spieler und jedem einzelnen Angestellten.“ Demzufolge müssen die Ziele „genau so definiert werden wie sie letztes Jahr definiert worden sind“. Neben den beiden nationalen Wettbewerben wollen die Bayern vor allem in der Champions League „sehr viel besser abschneiden, als wir es in der letzten Saison getan haben“, betonte der Chef-Trainer.

Kovac weiß aber auch, dass eine Wiederholung des Doubles „sehr schwierig werden wird, weil sich andere Mannschaften da auch etwas ausrechnen“. Der 47 Jahre alte Fußballlehrer erwartet daher auch in der bevorstehenden Spielzeit ein enges Rennen, an dessen Ende der FC Bayern die achte Meisterschaft nacheinander anstrebt. „Wir werden in der Bundesliga wieder die Gejagten sein. Wir werden wieder in jedem Spiel an die Grenzen gehen müssen, weil jeder gegen uns hundert Prozent gibt.“

Kovac hofft noch auf Verstärkungen

Lediglich 17 Feldspieler und vier Torhüter umfasst derzeit der Kader des Rekordmeisters. Für Kovac etwas wenig, zumal mit Arp und Alphonso Davies noch zwei sehr junge Akteure zum Aufgebot gehören. Daher hofft der Übungsleiter noch auf die eine oder andere personelle Verstärkung. „Wir schauen, was der Transfermarkt hergibt. Wir müssen Geduld an den Tag bringen. Ich bin mir sicher, dass das, was unsere Chefs im Kopf haben, dafür sorgen wird, dass wir in allen Wettbewerben konkurrenzfähig sein werden, damit wir unsere Ziele erreichen.“

Vor allem auf den „Positionen im vorderen Bereich“ sieht Kovac noch etwas Bedarf: „Wir haben mit Arjen und Franck zwei Außenspieler verloren, die wir versuchen, adäquat zu ersetzen.“ Hinzu kommt, dass man immer mit dem einen oder anderen verletzten Spieler rechnen müsse, wie die vergangene Spielzeit bewiesen hat. „Wir hatten letzte Saison am Anfang das Pech, dass wir drei Schwerverletzte hatten. Bei der Belastung, die wir während der ganzen Saison haben, muss man als Trainer immer vom Worstcase ausgehen. Man kann nicht davon ausgehen, dass man auf dem Niveau schadenfrei die Saison übersteht.“

Als „ganz tollen Transfer“ bezeichnete Kovac seinen neuen Assistenten Hansi Flick, den er bereits seit gemeinsamen Salzburger Zeiten kennt. „Ich freue mich sehr, dass Hansi jetzt bei uns ist“, sagte Kovac und lobte den Weltmeister-Co-Trainer von 2014 sowohl fachlich als auch menschlich als „qualitativ sehr hochwertigen Menschen“.

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