Zwölf Jahre lang hallte „Aux Champs Elysées“ zu Ehren von Franck Ribéry durch die Allianz Arena und auch nach seinem Weggang wird die französische Flagge beim FC Bayern weiter hochgehalten. Kingsley Coman ist seit 2015 beim deutschen Rekordmeister, Corentin Tolisso kam zwei Jahr später an die Isar. Nun bekommen die beiden noch einmal Unterstützung aus der Heimat. Seit dem 1. Juli gehören Benjamin Pavard und Lucas Hernández zur Bayern-Familie. Das Quartett um die zwei Neuzugänge für die Defensive führt somit die lange und erfolgreiche Tradition französischer Fußballer beim FC Bayern fort.
1994 stieß Jean-Pierre Papin mit seinem Wechsel nach München die Tür zum deutschen Nachbarland auf. Beim FCB absolvierte er bis 1996 40 Partien und erzielte dabei sechs Tore. Darunter der unvergessene Seitfallzieher im Heimspiel gegen den KFC Uerdingen. Auf ihn folgten bis heute die bereits genannen Coman, Tolisso und Ribéry (2007 bis 2019) sowie Valérien Ismaël (2005 bis 2008), Willy Sagnol (2000 bis 2009) und Bixente Lizarazu (1997 bis 2006, mit Ausnahme eines halben Jahres ab Juni 2004 bei Olympique Marseille). Vor allem die letzten beiden bildeten über Jahre hinweg die vielleicht beste Außenverteidigung der Welt und führten den FCB so unter anderem zum Champions-League-Titel 2001.
„„Er spielt genauso wie ich früher.“”
Bixente Lizarazu über Bayern-Neuzugang Lucas Hernández
Nun könnte es erneut zu einer französischen Flügelzange kommen, Hernández (links) und Pavard (rechts) sind ebenfalls auf der Außenbahn einsetzbar. Lizarazu, der 1998 ebenfalls wie Hernández 2018 als linker Verteidiger Weltmeister wurde, sieht in seinem Nachfolger einige Ähnlichkeiten: „Ich sehe viele Links- und Rechtsverteidiger, die Probleme in der Abwehr haben, nur in der Offensive gut sind. Aber Lucas Hernández ist gut in der Abwehr und im Angriff. Er ist wirklich stark und hat viel Potenzial. Bayern hat eine gute Wahl getroffen. Er spielt genauso wie ich früher.“
Mit französischen Spielern hat der FC Bayern also vorwiegend positive Erfahrungen gemacht. Und Tolisso sowie Coman schickten sich bereits an, diese Historie fortzuführen. Immer wenn sie auf dem Platz stehen, zeigen sie ihren Wert für die Mannschaft und können somit bei der Eingewöhnung eine wichtige Hilfe für Hernández und Pavard werden.
Ein Umzug in eine fremde Stadt und ein Wechsel zu einem neuen Verein ist nie leicht, doch wenn man dort einige bekannte Gesichter trifft, wird es einfacher. Das Quartett kennt sich seit Jahren aus der Nationalmannschaft und Tolisso, Pavard und Hernández wurden 2018 gemeinsam in Russland Weltmeister (Coman fehlte verletzungsbedingt). Die Champs Elysées kennen sie also bereits bestens und so sollten sie sich auch bald in der Allianz Arena wohl fühlen, wenn die Kurve einmal mehr französisches Liedgut anstimmt.
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