Eine überlegen geführte erste Halbzeit reichte den Bayern nicht, um Zählbares aus dem Spitzenspiel in Mönchengladbach nach München mitzunehmen. Beim 1:2 bei der Borussia konnte der Rekordmeister gerade im ersten Durchgang eine Vielzahl guter Tormöglichkeiten nicht nutzen und ging letztendlich zu allem Überfluss noch durch ein spätes Elfmetertor des Tabellenführers als Verlierer vom Platz. „Wir haben uns nicht belohnt“, sprach Joshua Kimmich die mangelnde Chancenverwertung an. „Natürlich ist es ärgerlich“, beschrieb sein Trainer Hansi Flick die Niederlage. „Am Ende ist es aber halt so, dass der Fußball mit Toren abgerechnet wird.“
Die Stimmen zum Spiel
Hansi Flick: „Wichtig ist, dass wir auf der einen Seite gut Fußball spielen. Das haben wir in der ersten Halbzeit gemacht und viele Chancen herausgespielt. Natürlich ist es ärgerlich, dass wir die Möglichkeiten nicht reinmachen, dadurch lassen wir Gladbach im Spiel. Das ist eine Situation, die wir normalerweise früher hätten zumachen müssen. Genauso wie es letzte Woche gegen Leverkusen war. Die Mannschaft hat die Qualität, Tore zu erzielen. Sie setzt es aktuell aber leider nicht um. Am Ende ist es aber halt so, dass der Fußball mit Toren abgerechnet wird.“
Manuel Neuer: „Das Selbstverständnis hat gefehlt. Wir machen das 1:0 und hätten so weiterspielen müssen. Wir hätten nicht abwarten dürfen. Das Ergebnis über die Zeit bringen, bringt nichts bei unserem Fußball. Wir können gut attackieren, gut vorne anlaufen und dann auch Chancen kreieren, aber das war in der zweiten Halbzeit ein bisschen zu viel Abwarten nach der Führung. Deshalb kam Gladbach mehr und mehr auf.“
Joshua Kimmich: „Ich ärgere mich unendlich. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt und hatten viele Chancen. Aber wir haben uns nicht belohnt. Nach der Pause sind wir verdient in Führung gegangen. Danach ist Gladbach besser ins Spiel gekommen, ohne aber die herausragenden Chancen zu haben. Am Ende haben wir jetzt zwei Spiele gut gespielt, aber beide verloren.“
Es sollte nicht sein: Joshua Kimmich hatte in der 25. Minute schon den Torschrei auf den Lippen, doch Gladbachs Yann Sommer kratzte den Ball noch von der Linie.
Thomas Müller: „Das Spiel hier in dieser Situation zu verlieren, ist brutal. Nach unserem Tor hatten wir weniger Kontrolle als in den ersten 50 Minuten. Dann bekommen wir ein Tor nach einer Standardsituation, was natürlich tödlich ist, und am Ende einen unnötigen Elfmeter. Fußball ist schnelllebig, auch während einer Partie. Am Ende können wir uns für das über weite Strecken gute Spiel nichts kaufen.“
Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach): „Wir haben zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. In der ersten Hälfte hatten wir kaum Zugriff. Es ist immer ein Unterschied, was man sich gegen die Bayern vornimmt und wie man es auf dem Platz umsetzt. Die Quittung haben wir in der 49. Minute mit dem 1:0 bekommen. Danach haben wir uns reingefressen und gearbeitet, sind durch einen Standard zum Ausgleich gekommen. Anschließend haben wir weiter auf Sieg gespielt und uns mit dem Elfmetertor belohnt. Am Ende ist es sicher ein glücklicher Sieg, der uns aber in der Entwicklung sehr hilft.“
Ramy Bensebaini (Borussia Mönchengladbach): „Bayern ist eine sehr starke Mannschaft, in allen Bereichen. Es ist ein Team, das jeden beherrschen kann. Aber wir waren gut vorbereitet und konnten dagegenhalten. Das ist uns ganz gut gelungen. Ich hoffe, dass es jetzt so weitergeht. “
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