Der FC Bayern gedenkt einer der größten Tragödien in der Geschichte des Fußballs: Am 6. Februar 1958 starben 23 Menschen bei einem Flugzeugabsturz in München, unter ihnen acht Spieler des englischen Rekordmeisters Manchester United.
62. Jahrestag der Flugzeugkatastrophe
Am Donnerstag fand anlässlich des 62. Jahrestags der Katastrophe eine Gedenkveranstaltung statt. Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG, legte im Beisein von Präsident Herbert Hainer und Ehrenpräsident Uli Hoeneß, gemeinsam mit dem Münchner Stadtrat Christian Vorländer sowie Vertretern der Manchester Munich Memorial Foundation (MMMF) an der Absturzstelle in Trudering den Grundstein für eine Erinnerungsvitrine.
Hainer: „Ein klares Signal für die Erinnerung an diese schreckliche Tragödie“
„Die Trauer um die Opfer und die Verbundenheit mit den Hinterbliebenen sind auch 62 Jahre nach diesem unaussprechlichen Unglück ungebrochen“, sagte Rummenigge. „Das ist ein klares Signal für die Erinnerung an diese schreckliche Tragödie“, pflichtete Herbert Hainer später bei.
Unter den Zuhörern waren auch rund 200 Anhänger von Manchester United, die extra für die Zeremonie angereist waren und den 2008 in Manchesterplatz umbenannten Ort mit Transparenten schmückten.
Rummenigge dankte in seiner Rede zudem allen, die sich bei der Entstehung der neuen Vitrine eingebracht hatten. Diese solle von nun an „das Andenken an Gestern sowie ihre Verpflichtung für das Heute und Morgen symbolisieren“. Denn trotz aller Fassungslosigkeit, die das Unglück immer noch auslöst, war es auch der Grundstein für eine bis heute andauernde enge Freundschaft und Verbindung zwischen dem FC Bayern und Manchester United.
„„Bei aller Trauer, die dieses Unglück hervorgerufen hat, ehren wir am Jahrestag auch immer diejenigen, die sich für Menschlichkeit, selbstlose Nächstenliebe und Völkerverständigung einsetzen.“”
Karl-Heinz Rummenigge
„Man sieht, welche unglaubliche Kraft der Sport hat. Wir haben auf dem Fußballfeld eine Rivalität, aber wenn die 90 Minuten vorbei sind, gibt es eine unglaubliche Verbundenheit“, sagte Hainer. Bayern und Manchester seien das beste Beispiel dafür. Karl-Heinz Rummenigge fügte hinzu: „So, wie sich die Münchner damals für die Opfer eingesetzt haben, leisteten sie nur wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs einen ungemein wichtigen Beitrag zu einem Brückenbau zwischen England und Deutschland. Und diese Brücke wird Bestand halten. Dafür stehen wir ein.“
Bayern-Fans halten die Erinnerung wach
Nach einem zweiminütigen schweigenden Andenken an die Opfer sangen die Fans zum Ende der Veranstaltung gemeinsam „The Flowers of Manchester“, ehe Patrick Burns das Schlusswort sprach: „Gott schütze die Opfer, Gott schütze Manchester United“, schloss der Präsident der MMMF – und richtete seinen Dank noch einmal an die Delegation des FC Bayern München: „Und Gott schütze den FC Bayern“.
Um die Erinnerung zu wahren, wurde bereits im Jahr 2004 ein Gedenkstein am Unglücksort aufgestellt. In den vergangenen Jahren trat der Bayern-Fanclub Red Docs Munich das Erbe des verstorbenen langjährigen Bayern-Verwaltungsbeiratsmitglieds Hermann Memmel an. Dieser hatte sich zuvor um den Erhalt der Stätte gekümmert, die Fußball-Fans aus aller Welt als Pilgerort dient. Bei der Veranstaltung am Donnerstag waren auch Memmels Witwe Fränzi sowie Sohn Werner anwesend.
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