Wer es am Morgen nach der 8:2-Gala gegen Barcelona im Mannschaftsquartier des FC Bayern in Lissabon etwas früher aus dem Bett geschafft hatte, der konnte Manuel Neuer bei seinem Morgenprogramm beobachten. Der 34-Jährige schwang sich vor dem Frühstück auf sein Mountainbike und erkundete die Umgebung rund um die Hotelanlage: „Man kann nach späten Champions-League-Spielen nicht so gut schlafen“, erklärte Neuer. „Dementsprechend bin ich früh aufgestanden und habe die große Runde gemacht.“
Historische Nacht gegen Barcelona schon wieder abhaken
Mit Blick auf die vorangegangene historische Champions-League-Nacht war es nicht verwunderlich, dass der Bayern-Kapitän etwas um den Schlaf gebracht worden war. „Das war natürlich Wahnsinn, was da passiert ist. Da geht einem jede Szene, jedes Tor durch den Kopf“, dachte der Weltmeister 2014 an die famose Vorstellung gegen die Katalanen zurück. Doch so aufregend die Partie auch war, mit seiner morgendlichen Fahrradtour hatte der Torwart das Kapitel Barca schon wieder geschlossen und den Fokus auf das nächste Etappenziel gerichtet.
„Es geht sehr schnell im Fußball-Geschäft. Man darf sich nicht lange ausruhen und zurückschauen: ‚Wow, was haben wir da jetzt erreicht‘, sondern wir müssen den nächsten Schritt gehen und die nächste Aufgabe annehmen“, erklärte Neuer und kam so auf das Halbfinale gegen Olympique Lyon am kommenden Mittwoch zu sprechen. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen hatte der viermalige Welttorhüter die Vorbereitung darauf bereits damit begonnen, sich am Samstagabend den Auftritt des siebenmaligen französischen Meisters im Viertelfinale gegen Manchester City anzuschauen – und der hatte durchaus Eindruck hinterlassen.
Respekt vor Gegner Lyon
„Lyon ist eine Mannschaft, die taktisch sehr gut steht, die kontern kann und City knallhart bestraft hat“, fasste Neuer den 3:1-Erfolg über das favorisierte Team von Pep Guardiola zusammen. „Da muss man hellwach sein“, sagte der Ausnahmekeeper und ist daher vor dem K.o.-Duell gewarnt: „Natürlich ist es so, dass Fehler schnell bestraft werden können und man auch schnell draußen sein kann.“
Doch Sorgen, die Münchner könnten das Spiel auf die leichte Schulter nehmen, hat Neuer keine: „Wir Wettbewerbstypen sind alle wirklich hungrig und auch mental so fit und auch einfach vom Kopf da, um zu wissen, was das für uns bedeutet.“ Daher blieb der 92-malige deutsche Nationalspieler vor dem Duell in der Vorschlussrunde „zuversichtlich“ und erinnerte noch einmal an die eigenen Stärken: „Man hat gesehen, dass wir eine gute Quote vorne im Abschluss haben. Wir sind flexibel, haben viele Spieler, die Tore schießen können“, so Neuer. „Ich glaube, dass wir einfach gut drauf sind.“
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