FC Bayern gegen Werder Bremen: Mit der 109. Auflage wird das ewigjunge Duell zu dem Evergreen der Bundesliga-Geschichte – und keiner kennt ihn besser als Claudio Pizarro. Der heutige Botschafter des FC Bayern lief in der deutschen Eliteliga 13 Mal für Bremen und 15 Mal für den Rekordmeister im Nord-Süd-Duell auf, so oft wie kein anderer Spieler. Vor dem erneuten Aufeinandertreffen hat fcbayern.com mit dem Peruaner gesprochen.
Das Interview mit Claudio Pizarrro
Claudio, du blickst in deiner Karriere auf insgesamt 28 Bundesliga-Duelle deiner beiden Herzensvereine zurück – welches ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
„Ich kann mich an ein besonderes Spiel erinnern, aber das hat Bayern leider verloren (lacht). Das Spiel war hier mit Werder in der Allianz Arena und das haben wir mit 5:2 gewonnen. Es war sehr außergewöhnlich, ein historisches Spiel für Werder. Bremen hat nicht so oft gegen Bayern gewonnen und so hoch schon gar nicht – das war schon ein besonderes Spiel.“
Das besagte Duell war im September 2008 – und gleichzeitig der letzte Bremer Sieg im direkten Vergleich. Zuletzt hat Bayern sogar 19 Mal in Folge in der Bundesliga gewonnen. Ist damit auch schon die Favoritenrolle für Samstag vergeben?
„Bayern ist momentan sehr stark, hat großes Selbstvertrauen und die Mannschaft will immer gewinnen. Sie zeigen in jedem Spiel von Anfang an, welche Qualitäten sie haben. Es wird sehr schwer für Werder. Bayern ist der Favorit.“
Wie war das denn früher bei dir? Bist du lieber als Favorit ins Spiel gegangen oder hast dir als Underdog gesagt: ‚Den zeigen wir es heute‘?
„Ich bin immer lieber als Favorit ins Spiel gegangen. Das ist besser. Dann hat man größeres Selbstvertrauen und natürlich auch die größere Qualität in der Mannschaft.“
Du warst zehn Jahre Profi bei Werder, neun Jahre bei den Bayern. Wie unterscheidet es sich, das eine oder das andere Trikot zu tragen?
„Für mich gibt es keinen Unterschied. Ich stehe bei einem Verein unter Vertrag und gebe alles für den Verein. In beiden Mannschaften habe ich mich sehr wohlgefühlt und mein Herz liegt bei dem Klub, bei dem ich spiele. Ich habe immer gesagt, dass ich mich sehr mit dem Verein identifiziere, für den ich auflaufe. In jedem Trikot, das ich getragen habe, habe ich alles gegeben.“
Noch vor ein paar Monaten warst du als Spieler bei Werder aktiv. Ihr wäret um ein Haar abgestiegen. Jetzt sind die Bremer gut gestartet und seit sechs Partien unbesiegt. Wie verfolgst du deren Entwicklung?
„Viele wichtige Spieler haben Werder verlassen, jetzt wird dort mit jungen Spielern eine neue Mannschaft aufgebaut. Es wird nicht so einfach für Werder in diesem Jahr. Das Gute ist, sie haben die letzten sechs Spiele nicht verloren, auf der anderen Seite haben sie zuletzt aber auch vier Mal nicht gewonnen (Vier Mal 1:1 in Folge, Anm. d. Red.).“
Nach dem Beinahe-Abstieg hattest du angekündigt, dein nächstes Rennpferd ‚Relegation‘ zu taufen. Gibt es das schon bzw. wie macht es sich?
„Ja, das gibt es schon. Aber es hat sich leider verletzt und es kann gerade nicht laufen. Daher steht es im Stall. Aber es geht ihm gut.“
Wem drückst du jetzt am Samstag die Daumen?
„Beiden ein bisschen. Ein weiteres 1:1 für Bremen wäre sicher ganz nett, aber das wird sehr schwer für Werder.“
Rekordserien und Jubiläen: Hier gibt es die Zahlen und Fakten zum Bundesliga-Duell zwischen Bayern und Bremen am Samstag:
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